Kapitel 14

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Die gesamte Strecke lang umklammerte ich Asher. Bei seiner Geschwindigkeit dürfte das verständlich sein. Erst als er langsamer wurde, hob ich vorsichtig meinen Kopf. Wir befanden uns weiterhin im Wald, in einer Gegend, die mir unbekannt war. Obwohl es in der Dunkelheit allgemein schwierig war etwas zu erkennen.

Ich richtete mich im Sitz auf, denn diese Geschwindigkeit war angenehm, da wagte ich diese Position. Man fühlte sich beinahe wie die Königin des Waldes, wenn man auf einem mutierten Wolf saß und durch die Gegend kutschiert wurde. Unwillkürlich musste ich leicht lachen und sagte: "Ok, es hat doch was."

Asher blieb stehen und antwortete über den Channel: "Na endlich. Ich hab gehofft, dass du bis zum Ende unserer Reise überzeugt bist. Ansonsten wäre der Rückweg auf zwei Beinen nervig geworden."

Oh, den gab es auch noch. Logischerweise. Irgendwie mussten wir zurück, in dem aktuellen Rausch hatte ich das ganz vergessen.

Wie zuvor legte er sich auf den Boden und das war mein Einsatz von seinem Rücken zu klettern. Ich musste seufzen und schwang meinen ersten Fuß über ihn drüber. Einfach hinunter zu rutschen schien mir die beste Idee zu sein.

Tatsächlich klappte diese Strategie problemlos, was mich stolz machte. Ich hatte es überstanden und beide kamen wir in einem Stück an unserem Ziel an. Als ich auf beiden Beinen stand, streichelte ich ihm über die Seite und sagte: "Danke." Dieses Fell war unglaublich weich. Da könnte man direkt weiter machen mit dem streicheln. Leider wäre das eigenartig, weshalb ich meine Hand zurückzog.

Ich wandte mich ab, ging ein paar Schritte von ihm weg und widmete mich einer anderen Richtung. "Was genau wollen wir hier überhaupt?" Auf den ersten Blick war es schwer zu beurteilen, was wir ausgerechnet an diesem Plätzchen machen sollten.

"Gib mir einen Moment. Dort drüben habe ich eine Hose gelagert und verwandle mich zurück."

Stimmt, es wäre toll, wenn er ein Mensch sein würde. Und wir hätten geklärt, dass die Werwölfe an mehrere Orten im Wald Klamotten versteckten. Gut, vermutlich nur an Plätzen, wo sie sich gerne aufhielten.

Ich ging weiter, denn vielleicht fand ich selbst heraus was der Plan war. Das Schwarz der Nacht umgab mich, weshalb ich angestrengt darauf achtete, wohin ich trat. Es war kaum zu leugnen wie nervig das war. Ich hob meine Handfläche und ließ mit meiner Magie eine kleine Lichtkugel entstehen. Da ich eine gutartige Hexe war, hatte meine Magie eine leuchtend weiße Farbe. Das war der ideale Lichtspender.

Die Umgebung um mich wurde in ein warmes Licht gehüllt, was mir die Sicht um einiges erleichterte. Meine Hand ließ ich sinken, da die Kugel auf mich hörte und mir folgen würde.

Asher machte sich hinter mir bemerkbar, in dem er sagte: "Das ist das Coolste, was ich je gesehen habe." Da er neben mich trat, sah ich gleich zu ihm. Er hingegen war ganz gebannt von meiner Kugel, die knapp vor mir schwirrte.

Ich erklärte: "Im Grunde ist das meine Magie, die ich zu einer Kugel geformt habe. Wie eine improvisierte Lampe."

"Eine wunderschöne improvisierte Lampe. Kann ich sie berühren? Sorry, aber ich bin neugierig." Dabei fand ich es süß, wenn es ihn derart interessierte. Ich blieb stehen und ließ die Kugel zu ihm hinüber schwirren. "Klar, bei einer weißen Hexe kann man das bedenkenlos machen."

Er streckte seine Hand danach aus und vorsichtig berührte Asher sie mit einem Finger. Fasziniert meinte er: "Das ist unglaublich und fühlt sich angenehm warm an."

"Es ist auch weiße Magie. Bei der schwarzen wäre das ein anderer Fall. Übrigens kann ich sie formen wie ich will." Seine Augen fingen zu leuchten an, was ich als stille Aufforderung auffasste.

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