Kapitel 22

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Zu mittag kam Deborah als Letzte an unseren Tisch, während sie sich setzte, meinte sie aufgebracht: "Ich halte es nicht mehr aus." Ihr Tablett knallte sie einfach auf den Tisch und ich blinzelte ein paar Mal bei ihrer Reaktion. Runa fragte verwirrt: "Hä?"

Schon legte Deborah los: "Seit der Party von Asher date ich James, dort hat er mich angequatscht und so hat alles angefangen." Runa fiel der Löffel aus der Hand, weshalb ich auf sie deutete und erklärte: "Die Bombe hast du platzen lassen. Ich hatte es ihr noch nicht erwähnt, weil das dein Job ist."

Deborah musterte mich genervt und meinte: "Nein, du hast deshalb nichts gesagt, weil du zu beschäftigt warst über den Werwolf zu labern." Natürlich hatte ich von Asher erzählt, aber den Vampir hatte ich mit Absicht nicht erwähnt. Das sollte sie mehr zu schätzen wissen.

Runa fuchtelte mit den Händen rum und sagte: "Ladies, eins müssen wir klären. Welcher James genau? Davon gibt es mehrere an dieser Akademie." Da Deborah seufzte, antwortete ich: "Der mit den Fangzähnen und er ist in unserem Jahrgang. Ich weiß es auch nur, weil die beiden Asher und mir heute Nacht über den Weg gelaufen sind."

"Und es wird spannend. Deborah wo steht ihr?" Die musterte uns skeptisch und fragte: "Kommt kein dummer Kommentar, weil ich es auf einmal mit Vampiren habe?"

Wenn sie ernsthaft dachte, dass das ein Problem war, dann kannte sie uns schlecht. Außerdem war es ihr Leben, damit konnte sie machen, was sie wollte.

Von uns kam gleichzeitig: "Nein." Ich merkte an: "Wäre auch langweilig, wenn du den Werwolffetisch dein Leben lang durchgezogen hättest." Runa war kaum zu halten, weshalb sie Deborah auf die Hand schlug und sagte: "Jetzt berichte endlich wie genau Dating gemeint ist."

"Ist ja gut. Seit der Party treffen wir uns nachts, also erst seit kurzem. Und ja, sonderbar gefühlsduselig sind die Vampire allgemein nicht. Trotzdem muss ich anmerken, dass er echt verdammt nett ist." Sie holte tief Luft und sah auf ihr Essen, was das Zeichen sein dürfte, dass dieses Thema beendet war. Nur konnte sie das vergessen, da sie längst damit angefangen hatte. "Und wie genau hat das begonnen? Hat er dich auf der Party angequatscht oder wie lief das ab?"

"Ja, genau. Aber jetzt bist du dran. Auf die Erklärung bin ich nämlich gespannt." Sie sah mich erwartungsvoll an und mir war bewusst, was sie meinte. Ich zuckte mit den Schultern und antwortete gelassen: "Asher konnte nicht schlafen und ich war genauso wach. Deshalb haben wir uns getroffen um spazieren zu gehen."

Deborah wandte sich Runa zu und erzählte: "Die zwei sind richtig süß, wie sie Händchen gehalten haben. Und sie waren ziemlich nahe beieinander."

Ok, bevor das eskalierte, musste ich das direkt richtig stellen. Ansonsten würden die zwei sich in ihrem Wahnsinn verrennen und ich hätte nie wieder meine Ruhe.

"Nein, nichts mit süß. Es war echt gruselig, deshalb bin ich näher an ihn rangerückt. Ich hab Deborah und James nicht erkannt, weil sie zu weit weg waren. Der Campus sonst war totenstill und nichts war los. Tut mir leid, dass ich dann ein bisschen Angst habe."

Deborah fragte: "Dein Ernst? Seit wann nötigst du jemanden als Beschützer? Normalerweise bist du an erster Front und passt auf die anderen auf." Ich sah sie genervt an und Runa warf ein: "Stimmt. Das erinnert mich an die Party im Wald. Bei dem komischen Geräusch bist du an erster Stelle kontrollieren gegangen. Dabei wollte Eric den Helden spielen."

Ja, an das erinnerte ich mich. Wir hatten unter unserem engsten Freundeskreis eine heimliche Party mitten im Wald veranstaltet. Zu heimlich war sie nicht oder zumindest entdeckten uns Werwölfe, die es witzig fanden uns zu ärgern. Daher das komische Geräusch, mit dem sie uns hatten Angst machen wollen. Aber das hatte sich aufgeklärt.

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