Kapitel 25

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Zuhause angekommen, konnte ich meine Mum in der Bibliothek finden. Sie saß in einem der Sessel mit einem Buch in der Hand. Meine Schritte hörte sie und sah auf. Wie immer wirkte sie perfekt.

Da ich schnell gegangen war, sagte ich etwas außer Atem: "Hi Mum." Das Buch klappte sie zu und legte es auf den Tisch neben sich ab. "Hallo Luana."

Ich blieb in der Mitte des Raums stehen und überlegte an den richtigen Worten. Es gab unzählige Fragen, aber mit welcher fing man an. Dann musste ich das ganze Ausmaß erklären. Noch hatte meine Mum keine Ahnung, was ich in den letzten Tagen alles hinter mir hatte.

Sie deutete auf den Sessel neben sich und meinte: "Nimm doch Platz. Ich vermute du willst mir von Daphne erzählen."

Daphne, die Zwillingsschwester von Apollonia. Mit dem Unterschied das sie bösartig war und mir eine scheiß Angst machte.

Ich nickte und setzte mich in Bewegung. Ich hätte ja hinterfragt, woher sie das wusste, aber Apollonia hatte ihr das vermutlich erzählt. Am Ende war es sowieso egal woher sie das wusste.

Während ich mich setzte, erzählte ich: "Und Apollonia ist mir gerade eben erschienen, als ich durch den Wald ging." Meine Hände legte ich in meinen Schoß und unterdrückte es mit den Fingern zu spielen, obwohl ich endlos nervös war.

Etwas belastete mich am meisten, weshalb es automatisch über meine Lippen kam. "Warum kann Apollonia Werwölfe nicht leiden? Sie wurde ziemlich wütend bei diesem Thema." Ich wollte wissen, warum sie verlangte, dass ich mich von Asher fernhielt.

Ich erwiderte ihren Blick und sie hob skeptisch eine Augenbraue. Vermutlich war es eine auffällige erste Frage, das hätte ich mir selbst denken können. Ich versuchte es abzutun, in dem ich erklärte: "Apollonia meinte, dass ich mich in Acht vor den Werwölfen nehmen soll." Und das war im Grunde die Wahrheit. 

Sie seufzte und erklärte: "Apollonia wurde vom damaligen Alpha umgebracht. Sie hatten eine Freundschaft und lebten in Frieden, bis Daphne die schwarze Magie wählte. Danach brach der Krieg los, in dem alle gegen die schwarzen Hexen kämpften, nur spielten die Werwölfe ein doppeltes Spiel. Am Ende brachte der Alpha Apollonia um, obwohl sie eine weiße Hexe ist und nie Verrat begangen hat."

Dann hatten wir geklärt, warum Asher ein Problem war. Sein Vorfahre hatte wiederum meine Vorfahrin umgebracht und das zu Unrecht. Ihre Wut war verständlich, denn Mord zu verzeihen dürfte keine leichte Sache sein.

"Warum hast du mir das nie erzählt?"

Sie legte ihre Hand auf den Tisch und mir war klar, was sie von mir wollte. Damit versuchte sie eine tolle Mutter zu sein, die ihrer Tochter Aufmerksamkeit schenkte. Dabei war es ein Check, wie meine Gefühlsbasis war. Falls ich der dunklen Magie verfiel, wollte sie es wissen. Aber ich tat ihr den Gefallen und nahm ihre Hand, wenn es sie beruhigte, dann bitte.

"Luana, mir hat meine Mutter alles erzählt von jungen Jahren an. Was die Berufung anbelangt, unsere Vorfahrinnen, das mit den Werwölfen. Solche Dinge beeinflussen einen und können einem Angst machen." Sie drückte meine Hand und fuhr fort: "Aber ich wollte, dass du dir deine eigene Meinung bildest. Wir können den Leuten nicht ewig etwas vorwerfen, das vor über 500 Jahren passiert ist. Dennoch sollten wir es nie vergessen und im Kopf behalten."

Manchmal musste man ihr lassen, dass sie eine gute Mum war, denn das hatte sie nett gemeint. Es hatte seine Logik, warum mir gewisse Dinge verschwiegen worden waren.

Eine weitere Frage gab es in dem Ganzen. "Wieso steht über diesen Mord nichts in den Geschichtsbüchern?" Normalerweise wurden solche Dinge festgehalten und vor allem in Erinnerung behalten. Wie sie sagte, man sollte es nie vergessen.

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