Supernatural Academy | ✔️

Kapitel 106

Unterbrochen wurde unser ernstes Gespräch von Deborah die über den Channel rief: "Luana! Deine Mum macht mich wahnsinnig!" Es war derart laut, dass ich zusammen zuckte. Über den Channel müsste sie mich nie derart anbrüllen, immerhin hörte ich es direkt in meinem Kopf.

Asher setzte mein Verhalten gleich in Alarmbereitschaft, denn er spannte sich an und fragte: "Was ist los?"

"Deborah hat sich gerade gemeldet. Sie dreht wegen meiner Mum durch." Er gab ein Seufzen von sich, denn damit rückte unser Gespräch in den Hintergrund. Vor allem weil ich sie schlecht ignorieren konnte. Deborah hatte genug zu kämpfen, da hatte sie eine Freundin nötig.

An sie antwortete ich: "Ok, wie kann ich helfen? Zukünftig kann ich dir ja mit allem helfen. Ich rede morgen mit meiner Mum." Das dürfte ihr schon eine ungemeine Hilfe sein. Und ich vermutete, dass das ok für meine Mum war. Damit hätte sie weniger Arbeit und bis zu einem gewissen Grad konnte auch ich helfen.

Ich hörte ein erleichtertes Seufzen und die Worte: "Danke, das wäre sehr toll. Mit dir ist das wesentlich angenehmer."

Asher sah mich fragend an und diesem Gesichtsausdruck konnte man ablesen, dass das keine Freude in ihm auslöste. Es war auch gut möglich, dass Deborah sich mit mir treffen wollte.

Als könnte sie Gedanken lesen, fragte sie schon: "Wo bist du? Bei Asher?"

"Ja, genau. Wir sind auf seinem Zimmer. Soll ich zu dir kommen?" So ungern ich meinen Mate verließ, aber in diesen verrückten Zeiten gab es genug zu tun. Manchmal musste man eben auch seinen Pflichten nachkommen. Gerade als Alpha sollte er dafür Verständnis haben.

"Nein, genießt die Zeit. Wir können uns morgen treffen, wobei wir sehen uns sowieso in der Akademie. Ich werde jetzt zu James gehen." Das war lieb von ihr, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit konnte sie eine Freundin gebrauchen. Noch mehr jemanden, der eine Ahnung von dem ganzen Hexenkram hatte. Deshalb antwortete ich: "Es ist überhaupt kein Problem, wenn wir uns heute treffen. Mir ist nämlich bewusst wie schwer es sein kann mit viel Magie. Du warst darauf kaum vorbereitet. Man hat dich ins kalte Wasser geschubst."

Ich drückte die Hand von Asher und erklärte ihm: "Deborah hat zu kämpfen mit ihrer neugewonnen Magie. Mit mir als Hilfe oder Lehrerin würde sie sich wohler fühlen." Er nickte langsam, dennoch miesfiel ihm die Antwort. Das war verständlich, denn das bedeutete, dass ich weniger Zeit für ihn hatte. Es konnte unglaublich nerven, wenn man eine derartige Verantwortung trug.

Die Müdigkeit hörte man der Hexe an, als sie sagte: "Nein, genießt die Zeit. Ich bin sowieso vollkommen erledigt und will mit meinem Vampir kuscheln." Das ließ mich lächeln, denn so konnte ich bei meinem Mate bleiben. Obwohl mich die aktuelle Situation ein bisschen nervös machte. Denn eigentlich hatten wir alles geklärt und theoretisch stand dem Mateband nichts mehr im Weg. Außer ich sah alles aus einem falschen Winkel, weil ich selbst das Band vervollständigen wollte.

All das konnte einen verrückt machen. Aber wie Asher gemeint hatte, am Ende war es unsere Entscheidung.

An meine Freundin adressiert, antwortete ich noch: "Ok, dann bis morgen." Sie erwiderte meine Worte, danach war die Unterhaltung beendet.

Ich gab Asher einen Kuss auf die Schulter und mein Lächeln wurde breiter. Ihn ließ das eine Augenbraue heben und die stille Frage verstand ich natürlich sofort. "Ich bleibe heute bei dir. Deborah will erst morgen mit mir reden. Also gehöre ich heute Abend ganz dir."

"Die Nacht auch, weil ich dich nicht mehr gehen lassen."

Das war unglaublich verlockend, nur gab es da Runa. Falls wir sie nicht retten konnten, sollte ich die letzte Zeit mit ihr nutzen. Vielleicht würde diese nämlich bald enden. Die ganze Lage war verzwickt.