Kapitel 27

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Tatsächlich hatte ich es geschafft frühzeitig von zu Hause abzuhauen mit der wundervollen Ausrede, dass ich lernen musste. Im Grunde benutzte ich damit dieselbe wie Amond. 

Obwohl es natürlich nett mit Lian gewesen war, aber irgendwann hatten wir ins Haus zurück müssen. Wir hatten uns nicht ewig im Garten verstecken können. 

Soeben trat ich durch das Portal und atmete erleichtert auf, als ich aus der Hexenstadt war. Damit war ich den Fängen meiner Eltern für den heutigen Tag entkommen. Im Großen und Ganzen war es gut verlaufen. Ich konnte mich kaum beschweren. 

Ich ging los und freute mich auf mein Bett. Es war anstrengend gewesen, vor allem diese Scharade beim Abendessen. Meine Mum legte viel zu viel Wert auf edles Verhalten oder darauf einen Stock im Arsch zu haben. 

"Hallo Luana."

Ich hüpfte leicht auf vor Schreck und hätte beinahe geschrien. Mein Blick schnellte in diese Richtung und Apollonia sah mich unbeeindruckt an.

Bei der Göttin, diese Frau hätte mich fast zu Tode erschreckt. 

Mit einer Hand fasste ich an mein Herz und fragte sie aufgebracht: "Willst du mich umbringen?" Sie setzte sich in Bewegung und antwortete dabei: "Nein, tut mir leid. Das war keine Absicht." Wenigstens klang sie aufrichtig. Ich war zu sehr in meiner eigenen Gedankenwelt gewesen, da war mir mein Umfeld kaum aufgefallen. 

Als wäre die Tür nicht mal dort ging Apollonia hindurch. Es hatte durchaus seine Vorteile tot zu sein, denn sie konnte praktisch hingehen wo sie wollte. Ich eilte ihr nach, mit dem Unterschied, dass ich die Tür öffnete und dann hinaus trat. 

Ich war gespannt was sie mit mir besprechen wollte, denn umsonst kam sie sicherlich nicht hierher. Vor allem hatten wir erst vorhin miteinander gequatscht. Unser Kennenlernen war interessant verlaufen und würde mir ewig in Erinnerung bleiben. 

Apollonia war so freundlich draußen auf mich zu warten, weshalb ich schnell mit ihr aufgeschlossen hatte. Sie seufzte, was genervt klang. Sofort fragte ich mich, ob ich etwas falsch gemacht hatte. Aber beim besten Willen fiel mir nicht ein, womit ich sie hätte verärgern können. 

Sie meinte: "Du hast einen Verfolger. Das ist kaum auszuhalten." Ich musterte sie und fragte verwirrt: "Bitte was?" Meine Vorfahrin verschränkte ihre Arme und erklärte: "Eigentlich wollte ich mich mit dir unterhalten nach dem du mit deiner Mutter gesprochen hast."

"Dann leg los. Ich höre dir zu." Ich sah sie erwartungsvoll an, nur wurde ich ein weiteres Mal erschrocken, als jemand hinter mir fragte: "Mit wem sprichst du da, Luana?"

Ups.

Natürlich konnte nur ich sie sehen, da wirkte es für andere als würde ich Selbstgespräche führen. Sie verdrehte ihre Augen und ich drehte mich um. Wenn es mir nicht peinlich wäre, hätte ich mich gewundert was Asher ausgerechnet hier draußen machte. 

Apollonia klang belustigt, als sie sagte: "Ich bin auf sein Gesicht gespannt, wenn du es ihm erzählst. Mich haben sie früher für verrückt gehalten." Das war eventuell berechtigt, aber eigentlich war es kein Geheimnis, dass die stärkeren unter den Hexen Kontakt zu den Toten pflegten. 

Ich musste mich räuspern, deutete mit dem Daumen hinter mich und erklärte: "Mit einer Verwandten." Mir fiel keine bessere Beschreibung für sie ein und Apollonia hatte die Nerven zu lachen. Aber sein Gesichtsausdruck war sehr irritiert als er hinter mich schaute. Schnell erklärte ich: "Sie ist tot, also kannst du sie nicht sehen."

Gedehnt antwortete er: "Okay." 

Meine Vorfahrin klatschte und meinte: "Sehr gut, dann sind wir den los. Er hält dich für übergeschnappt. Dieser Blick sagt mehr als tausend Worte." Für sie war das wirklich erledigt, nur für mich war das ganz anders. Hoffentlich verstörte ihn das nicht zu sehr. Es mag irre klingen, aber entsprach der Wahrheit. 

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