Supernatural Academy | ✔️

Kapitel 107

Bei all dem Trubel war es seltsam, wenn man versuchte der Normalität nachzugehen. Deshalb fühlte es sich seltsam an, als ich am Morgen mit den Mädels zur Akademie ging.

Die ganze Nacht hatte ich mit Runa gekuschelt. Beide hatten wir das gebraucht, vor allem wegen der ungewissen Zukunft.

Deborah war ganz nervös und machte Atemübungen. So kannte man sie gar nicht, aber mir war klar wo ihr Problem lag. Da sie links neben mir ging, schubste ich sie leicht mit meiner Schulter an. "Du wirst sehen wie cool dieser Kurs ist. Du findest sicher schnell Anschluss." Meine Worte hatten nicht den gewünschten Effekt, denn sie meinte aufgebracht: "Ausgerechnet ich bin plötzlich im Kurs für fortgeschrittene Magie. Ich war immer beim Durchschnitt. Jetzt soll ich sofort dem gehobenen Standard angehören." Sie warf die Hände in die Höhe und fuhr fort: "Ich werde sowas von durchfallen."

Runa ging auf ihrer anderen Seite und hakte sich bei ihr unter. "Nein, das wirst du niemals. Bei deiner neuen Magie musst du diesen Kurs besuchen, der ist perfekt für solche Hexen."

Ich hakte mich auf ihrer anderen Seite unter und sagte: "Außerdem hast du immer gejammert, weil du nicht bei uns sein kannst. Jetzt hast du was du willst."

Sie gab ein Grummeln von sich, weshalb wir still blieben. Aktuell konnten keine Worte helfen. Spätestens zu mittag dürfte sie verstanden haben wie Recht wir hatten. Wenn diese Unterrichtsstunde hinter uns lag würde sie es verstehen.

Auf dem Campus war einiges los und alle hatten dasselbe Ziel. Die heutige Sonne ließ einen Energie tanken, bevor man die nächsten Stunden im Gebäude verbringen musste.

Deborah löste sich abrupt von uns und sagte: "Mädels, so sehr ich euch liebe, aber ich brauche meinen Anker." Sie gab uns keine Zeit für eine Antwort und eilte los. Wir konnten ihr lediglich nachsehen. Allerdings war es nachvollziehbar, denn James dürfte ihre Nerven beruhigen.

Dann gingen wir eben alleine weiter. Runa meinte da schon: "Da kann es aber jemand keine weitere Sekunde ohne dich ertragen." Sie musste dabei lachen und ich wandte meinen Blick nach vorne. Asher war nur ein paar Meter von uns entfernt, was mich breit grinsen ließ. Ich konnte es selbst kaum erwarten ihn wieder bei mir zu haben.

Im nächsten Moment stand er schon direkt vor mir und sagte: "Endlich." Er zog mich in seine Arme und ich legte die meinen gleich um ihn. Seinen Geruch wahrzunehmen war herrlich. Meine Stimme war gedämpft zu hören als ich antwortete: "Ja, endlich. Ich hab dich auch vermisst."

Nebenbei hörte ich Runa sagen: "Wie schön auf das andere dritte Rad von Luana und Asher zu treffen." Von Sylvan folgte die Antwort: "Wir sollten einen Club gründen und in Selbstmitleid baden."

"Oh, das hört sich toll an."

Asher drückte mich fest an sich und atmete einmal tief ein. Im Grunde verhielten wir uns als hätten wir uns eine Ewigkeit nicht mehr getroffen.

Sylvan hörte ich noch fragen: "Sollen wir schon mal rein gehen?" "Ja, geht klar." Damit war meine beste Freundin gut aufgehoben und in Gesellschaft. Da durfte ich den kurzen Moment mit meinem Mate genießen.

Wir lösten uns voneinander und ich stellte mich auf die Zehenspitzen. Meine Arme legte ich um seinen Hals und Asher beugte sich schon zu mir. Ein Kuss durfte zur Begrüßung unmöglich fehlen. Unseren Lippen trafen aufeinander, allerdings hielten wir es im Rahmen. Mitten am Campus sollte man sich auch zusammen reißen.

Unsere Lippen lösten wir zwar voneinander, aber ich ließ meine Arme um ihn. Mit einem frechen Grinsen flüsterte er: "Guten Morgen."

"Guten Morgen. Sorry wegen gestern, aber Runa ist zurück gekommen." Den Rest konnte er sich selbst denken. Ein Nicken gab mir die Antwort, dennoch meinte er: "Alles gut. Ich kann euch verstehen."