Kapitel 34

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Aus dem Film wurde leider nichts mehr, weil mir reichlich spät der Ball am Abend einfiel. Da Runa kein Date hatte, war ich ihre Begleitung und ich konnte ihr schlecht absagen. Egal, ob Asher lieber weiter gechillt hätte. Ich hätte zwar gerne einen Film mit ihm geschaut, aber das mit meiner besten Freundin hatte ich bereits vereinbart.

Mit Asher ging ich über den Campus, denn er wollte mich bis vors Wohnheim begleiten. Man konnte über ihn behaupten was man wollte, aber sein Verhalten war süß. Der einzige Störfaktor nannte sich Paula, die ihn hoffentlich endlich in Ruhe ließ.

Da unser Ziel in mein Sichtfeld kam, sagte ich: "Der Abend gestern hat echt Spaß gemacht, obwohl ich absolut kein Profi bei dieser Tanzrichtung bin." Er drückte meine Hand, die er hielt und meinte: "Dann hast du Glück, dass ich einer bin und die Führung übernommen habe."

"Ja, du bist der Held in der Geschichte."

Um die Blicke der Leute zu ignorieren, welche sich auf dem Campus befanden, sah ich zu Asher hinüber. Natürlich musste man es unfassbar spannend finden, wenn der zukünftige Alpha und die Hexenprinzessin unterwegs waren. Aber das blendete ich aus, bevor ich mich selbst wahnsinnig machte.

Sein freches Grinsen verfehlte seine Wirkung nicht und dafür könnte ich mir selbst eine Predigt halten. Meine allgemeine Reaktion auf ihn war etwas Dummes.

"Gut, dass du das so siehst. Runa ist heute zwar deine Begleitung, aber sie ist nett, da kann ich dich hoffentlich für einen Tanz ausleihen." Mit dieser Aussage stieg die Vermutung an, dass er keine Begleitung hatte, ansonsten würde er wohl mit dieser tanzen. Da es kaum auszuhalten war, fragte ich: "Gehst du mit niemanden hin?" Ich musste endlich wissen, ob er jemanden gefragt hatte. Bis jetzt hatte ich es halten könnten, nur war irgendwann das Fass voll und die Neugier siegte.

"Nein, ich bin auch immer noch für den Film und mein Bett. Nur du willst unbedingt auf den Ball." Ich sah ihn gespielt böse an. "Erstens habe ich das mit Runa längst vereinbart. Zweitens setzen Frauen gerne auf Teamwork beim Styling, unter anderem wenn sie ein Date haben. Und stell dir vor, Deborah wurde von James eingeladen. Also mach mir kein schlechtes Gewissen, weil das gemein ist."

Er nickte verständnisvoll und beide blieben wir stehen, da wir vor dem Wohnheim angekommen waren. Mir wurde schwer ums Herz, weil das bedeutete, dass unsere gemeinsame Zeit vorüber war.

Asher zog mich an meiner Hand näher an sich und fragte dabei: "Wie lange hat Runa dich gebucht? Ansonsten könnten wir danach etwas machen." Die Freude, die diese Frage auslöste, verbarg ich. Denn wie eine Bekloppte zu grinsen wäre unangebracht. "Gebucht? Das ist schwer zu beurteilen, aber wenn du sowieso auf dem Ball bist, können wir danach auf jeden Fall was machen."

Als er meine zweite Hand nahm und ich in diese Augen sah, wäre ich beinahe geschmolzen. Es war grausam was dieser Mann mit mir angestellt hatte.

"Sehr gut, ich nehme dich beim Wort." Ich nickte, denn das konnte er tun. 

Aus diesem Moment der Zweisamkeit wurde ich abrupt gerissen, denn ich hörte ein Räuspern neben uns. Mein Kopf schnellte in diese Richtung und natürlich musste es Apollonia sein, die mich skeptisch musterte. Ihr Missfallen versteckte sie keine Sekunde und ich fühlte mich ertappt, dabei hatte ich im Grunde nichts getan. Man durfte wohl andere Leute ansehen, alleine weil es die Höflichkeit während einem Gespräch verlangte. 

Sie gestikulierte zum Wohngebäude und fragte: "Kommst du endlich?" 

"Ja klar." Mit diesen Worte löste ich meine Hände aus denen von Asher und wandte mich ihm zu. Mit den Augen deutete ich zu Apollonia und erklärte: "Meine Verwandte ist wieder da. Sie möchte mit mir reden, also dann treffen wir uns später." 

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