Kapitel 43

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Luana Pov

Der Dienstagmorgen war bereits eine Folter, da ich den kommenden Vollmond spürte. Heute war die gefürchtete Nacht, die mich vorab unglaublich nervös machte.

Allerdings riss ich mich zusammen, denn mir war bewusst, dass Runa genauso unruhig war. Sie spürte ihn auch, da trugen wir beide dasselbe Leid in uns.

Wir waren soeben unterwegs in Richtung Akademie und der Morgen war allgemein ziemlich still verlaufen. Unser Hexendasein konnte das Leben erschweren.

Am Campus war einiges los, praktisch alle waren auf dem Weg zur Akademie. Diese Hektik am Morgen konnte so richtig schön nerven. Dabei waren wir meist früh genug unterwegs, um vor dem schlimmsten Gedränge verschont zu bleiben.

Plötzlich schloss Deborah zu meiner Rechten mit uns auf und fragte: "Na, wie geht es den Junkies? Foltert euch der Mond bereits zu früher Stunde?" Ich verdrehte meine Augen und Runa gab ein Grummeln von sich. Umso mächtiger die Hexe, desto stärker spürte man den Mond. Es war wie eine Sucht, der schlechten Sorte.

Ausnahmsweise hatte da sogar meine beste Freundin schlechte Laune, weshalb sie bissig antwortete: "Halt einfach deinen Mund, wenn du keine Ahnung hast. Mach es nicht mühsamer als es schon ist."

Sie ließ sich kein bisschen davon stören und meinte: "Sehr gerne. Mir stach soeben sowiese ein viel besseres Thema ins Auge. Fuckboy wartet neben dem Eingang der Schule. Ich kann mir denken wessen Anwesenheit er heiß ersehnt." Mein Blick schnellte in diese Richtung, weil ich wissen wollte, ob er ernsthaft dort stand.

Da hatte meine beste Freundin gleich wieder bessere Laune und sagte begeistert: "Oh, wie süß. Das ist so aufregend." Sie lebte ihre hibbelige Art voll aus, nur ich versuchte mich zusammenzureißen. Aber alleine bei dem Anblick von Asher war das schwierig.

Warum musste ich ständig derart nervös werden in seiner Nähe? Es war der reinste Fluch.

Ich fragte mich, ob er wirklich auf mich wartete. Theoretisch gab es genug andere Schüler, die diese Akademie besuchten. Zwangsläufig musste er nicht ausgerechnet meine Gesellschaft wollen.

Runa tat mir den Gefallen und beschleunigte ihren Schritt, weshalb ich es genauso tat. Dadurch hätten wir schneller die Antwort, ob ich sein Ziel war.

Bevor ich beim Starren erwischt wurde, wandte ich mich ab. Mit jedem einzelnen Schritt erhöhte sich mein Herzschlag und ich konnte es kaum aushalten so unbedingt wollte ich wissen, ob Asher auf mich wartete.

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis wir nur noch ein paar Meter von ihm entfernt waren. Seinen Blick spürte ich mittlerweile auf mir, weshalb ich diesen erwiderte. Es wäre unmöglich es zu unterlassen. Meine Augen hatten die seinen gefunden und keine weitere Sekunde konnte ich ein Lächeln halten. Es war wie ein Zwang, da fand es automatisch auf meine Lippen. Bei Asher war es derselbe Fall, womit die Chance anstieg, dass ich diejenige war, die er bei sich haben wollte.

"Guten Morgen Mädels." Wir grüßten ihn alle drei zurück, nur Deborah merkte noch an: "Keine Sorge, du kannst Luana für dich alleine haben. Runa und ich gehen direkt weiter." Dabei hatte er nicht mal gesagt, dass er mit mir sprechen wollte. Allerdings nickte Asher und meinte: "Danke, sehr großzügig von euch."

Ich blieb also vor ihm stehen und bekam seine volle Aufmerksamkeit. Wer weiß wie angebracht es war, aber in meiner Nervosität sagte ich: "Hi." Eine zweite Begrüßung war eigentlich überflüssig, nur konnte die menschliche Kommunikation durchaus schwierig sein.

"Hi." In Kombination mit diesem Grinsen auf den Lippen und seinen Augen könnte man umkippen. Es war ein Wunder, dass ich weiterhin stolz auf beiden Beinen stand. Er war geistreich genug etwas hinzuzufügen: "Ich weiß, wir sind Sitznachbarn, aber ich wollte hier auf dich warten." Da würde jedem warm ums Herz werden, weil es unfassbar nett war.

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