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Kapitel 89

"Luana." Diese Stimme war wie ein Flüstern, dennoch wurde ich hellwach. Ich wollte schon hochschrecken, nur hielt Asher mich in seinen Armen. Der Griff wurde fester als ich mich bewegte und ein Grummeln kam von ihm.

"Luana, komm endlich zu mir."

Die Angst meldete sich in mir, kombiniert mit Panik. Seit einer Weile hatte ich nichts mehr von Daphne gehört. Da war es nun ein größerer Schock ihre Lockrufe zu hören.

Ich zögerte keine Sekunde und rüttelte mit einer Hand an Ashers Arm. Das weckte ihn hoffentlich auf, ansonsten musste ich aufdringlicher werden.

"Asher?" Ich rüttelte erneut an seinem Arm und da kam Bewegung in ihn, eher unklammerte er mich noch fester. Verschlafen fragte er: "Was?"

Meine innere Unruhe hörte man mir an, als ich sagte: "Ich kann sie hören." Seine Stimme klang wesentlich wacher, als er fragte: "Wen? Daphne?"

"Ja, zwar nur leise, aber ich höre sie."

Da meine Magie stetig mehr wurde, hatte sie es wohl leichter zu mir durchzudringen. Die Chancen stiegen damit, dass ich der schwarzen Magie verfiel.

Asher blieb in all dem gelassen und gab mir einen Kuss auf den Hinterkopf. Da wir Löffelchen lagen, war das seine einzige Möglichkeit für einen Kuss. Sanft sagte er: "Ich bin hier und lasse dich niemals los. Du haust mir sicher nicht ab." Seine Worte beruhigten mich, eigentlich tat der Werwolf das allgemein.

"Danke." Nun wurde bewiesen wie wichtig ein Anker für eine Hexe war.

"Niemals dafür. So können wir mehr Zeit miteinander verbringen. Also im wachen Zustand, schlafend hat man wenig von einander." Er versuchte wirklich mich aufzuheitern oder abzulenken und damit gelang ihm das. "Stimmt." Daraufhin folgte ein weiterer Kuss auf meinen Kopf, welcher mich die Augen schließen ließ.

"Luana, ich warte auf dich." Automatisch spannte ich mich bei ihren Worten an. Ich trug die Sorge in mir, dass ich Daphne verfiel. Die schwarzen Hexen waren viel zu gut in Manipulationen.

Asher fuhr schon fort: "Oder wir nutzen die Zeit und lernen wie verantwortungsbewusste Schüler. Obwohl ich eine wesentlich bessere Idee habe." Ich wollte mich in der Umarmung zu ihm umdrehen, nur war das unmöglich, denn er hielt mich zu fest. "Asher, ich würde mich gerne zu dir umdrehen. Anders kannst du deine wesentlich bessere Idee nicht umsetzen."

"Luana, was geht in deinem Kopf vor? Ich hab nämlich an häkeln gedacht." Ein Lachen war unaufhaltsam, was bei den aktuellen Umständen ein Wunder war. Sein Griff wurde lockerer, weshalb ich mich ihm zu drehen konnte. "Ok, wenn du ein neues Hobby hast, dann möchte ich es versuchen."

"Nein, zuerst sollten wir deine unzüchtigen Gedanken besprechen." Ich verkniff mir ein Lachen und ihm erging es gleich. Nach einem Räuspern antwortete ich: "Unzüchtig? Woher willst du wissen was genau ich dachte? Vielleicht wollte ich dir in die Augen sehen, wenn wir uns unterhalten."

"Luana, im Dunkeln erkennst du nichts. Ich habe die Nachsicht, du hingegen bist eine blinde Hummel." Bei seiner Wortwahl könnte niemand ernst bleiben, weshalb ich wieder zu lachen anfing. Er merkte an: "Aber eine süße, blinde Hummel." Ich riss mich zusammen, um zu antworten: "Vor allem deine süße, blinde Hummel." "Oh ja, du gehörst nur mir, wie ich nur dir gehöre."

Diesmal gab er mir einen Kuss auf die Stirn, welcher mich lächeln ließ. "Und das für immer." Ich kuschelte mich enger an ihn und legte dabei einen Arm um Asher. "Ja, für immer. Das kann ich dir versprechen."

"Ich dir genauso."

Ehe ich mich versah, lag ich auf dem Rücken mit Asher über mir. Natürlich hielt er meine Hände neben meinem Kopf fest und meinte: "Sehr gut, dann haben wir das geklärt. Mein Kiefer tut weh, weil meine Wolfszähne raus wollen. Ich kann dich jetzt sofort beißen, wenn wir uns sicher sind." Dadurch wurde die Stimmung ernster, weil mir ein Gedanke kam.