Kapitel 53

2.8K 212 80
                                    

"Ach, das hast du einfach für uns beschlossen? Du hast kein Bestimmungsrecht über mich, also schalt einen Gang runter." Natürlich besänftigten ihn diese Worte kein bisschen, dennoch behielt er einen ruhigen Ton, egal wie wütend dieser Gesichtsausdruck war. "Könnten wir bitte miteinander reden? So besser?"

Einen kurzen Moment gönnten wir uns ein Blickduell bis ich bestimmend antwortete: "Nein." Wenn er sich so verhielt konnte er das vergessen.

Asher mag der zukünftige Alpha sein, aber das gab ihm kein Recht mir Befehle zu erteilen. Und die Frage war doch nicht mal ernst gemeint gewesen. Es hatte eher nach einer Drohend geklungen, als hätte ich im Grunde keine Wahl oder er würde keine Ablehnung dulden.

"Ok, wie du willst."

Ohne jegliche Vorwarnung packte er mich und warf mich über seine Schulter. All das passierte viel zu schnell und Asher tat es mit einer Leichtigkeit als hätte ich kaum ein Gewicht. Ich schrie automatisch auf, was ihm vollkommen egal war. Er setzte sich in Bewegung und ich war perplex, deshalb kam keine weitere Reaktion von mir.

Da ansonsten niemand auf dem Gang war, konnte ich die Hoffnung auf Hilfe vergessen. Auch wenn, war es fraglich wer sich bei einem Streit zwischen Asher und mir einmischen würde. Am Ende hatten sie alle Respekt vor uns.

Erst als er eine Tür öffnete, rief ich: "Lass mich sofort runter oder ich tue dir weh!"

"Versuch es, aber du wirst es nicht machen." Asher schien davon überzeugt zu sein, dass ich weder meine Magie noch Gewalt anwenden würde. Dabei entführte er mich im Grunde, da wäre es lediglich Notwehr.

Bevor ich das versuchen konnte, befanden wir uns in einem Raum und er stellte mich auf dem Boden ab. Dabei schloss der Werwolf mit seinem Fuß die Tür und betätigte den Lichtschalter.

Obwohl ich ihn anfunkeln wollte, sah ich mich zuerst um, damit ich wusste wohin er uns gebracht hatte. Natürlich musste es die Abstellkammer sein. Es gab auch keinen besseren Ort für dieses Gespräch. Wobei ihm das vermutlich egal gewesen war, Hauptsache wir konnten ungestört reden.

Nun verschränkte ich meine Arme und schenkte ihm meinen Killerblick. "Du kannst mich nicht einfach hintragen wo du willst oder mit mir machen was du willst. Ich bin keine Puppe."

Meine Worte waren ihm egal, denn er fragte stattdessen: "Was soll das, Luana? Wir haben uns am Samstag geküsst und deiner Reaktion nach hat es dir gefallen. Aber dann ignorierst und blockierst du mich. Hast du eine logische Erklärung dafür?"

Ja, die hatte ich. Nur war es manchmal schwer die Wahrheit über die Lippen zu bringen. Damit würde ich ihm praktisch direkt ins Gesicht sagen, dass ich ihn viel zu gerne hatte. Obwohl er dort draußen irgendwo seine Seelenverwandte hatte.

Ich räusperte mich, denn das verschaffte mir ein paar Sekunden mehr Zeit. Zum Glück war ich geistreich genug für eine Ausrede. "Wir sind eigentlich nur befreundet. Hast du das vergessen? Wie kommst du überhaupt auf die Idee mich zu küssen?"

Seine Augenfarbe wurde noch dunkler, was schon ein bisschen gruselig war. Meine Aussage hatte seine Laune offensichtlich verschlechtert. Bedenklicher wurde es, als er gelassen sagte: "Dann sag mir, dass dir der Kuss missfallen hat und ich akzeptiere die Freundschaftsanfrage. Und bleib ehrlich, weil ich Lügen erkenne." 

Ich wagte den Versuch ihn mit meinem Blick zu töten, weil ich darauf unmöglich antworten konnte. Den Kuss schlecht zu bezeichnen wäre eine gigantische Lüge. Falls er das wirklich erkannte, würde das nichts besser machen. Still zu bleiben schien mir die vernünftigste Lösung zu sein. 

Asher hatte wohl keine Geduld, denn er fragte: "Jetzt bleibst du stumm, oder was?"

In dem Moment fiel mir etwas anderes ein, weshalb ich fragte: "Wer gibt dir eigentlich das Recht mich ungefragt zu markieren? Oder was auch immer du da an meinem Hals gemacht hast. Du hättest wenigstens fragen können, mich darüber zu informieren wäre genauso angebracht gewesen." 

Supernatural Academy | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt