Kapitel 93

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Der Abend kam schneller als erwartet. Mit jeder Minute stieg die Nervosität an. Falls Syrena böse war, erwartete mich eine Herausforderung der anderen Art.

Mit Asher ging ich Händchen haltend über den Campus. Seine Nähe erdete mich, ein weiterer Grund ihn dabei zu haben.

Syrena war für mich leicht zu finden. Mit einem Zauber hatte ich das bald herausgefunden. Glücklicherweise befand sie sich im hinteren Teil auf dem Campus. Es wäre schwieriger gewesen in unmittelbarer Nähe zu sein, wenn sie sich in ihrem Zimmer verkrochen hätte. Vielleicht war ihr das selbst klar und damit tat sie uns einen Gefallen. Ein paar Hirnzellen besaß wohl auch diese Frau.

Mit Deborah und James hatten wir eine Uhrzeit vereinbart, wie einen Platz an dem wir uns treffen würden. Gemeinsam wollten wir anschließend zu unserem Bestimmungsort gehen.

Während wir spazierten, fragte Asher: "Wie wisst ihr eigentlich wann genau jemand geboren ist? Ich mein, es muss doch oft der Fall sein, dass man sich um ein oder zwei Minuten verschätzt. Entweder weil eine Uhr falsch eingestellt ist oder man zu spät drauf gesehen hat."

"Nein, da gibt es keine falschen Angaben, weil wir eine eigene Einrichtung dafür haben. So passieren keine Fehler und die Uhrzeit wird in der eigenen Akte vermerkt." Da er zu mir sah, erwiderte ich seinen Blick. Fragend hob er seine Augenbraue, also führte ich das aus. "Jeder muss vor seinem 19 Geburtstag dorthin und sich einer Kontrolle unterziehen. Familien mit vielen schwarzen Hexen, die versuchen manchmal das zu fälschen."

Asher machte das nachdenklich und ich ließ ihn. Für ihn musste das ein interessantes Thema sein. Da wunderte es mich, dass er scheinbar keine Ahnung davon hatte. Hexen waren wohl wirklich gut in Geheimhaltung.

Schließlich fragte er: "Habt ihr da keine Tricks um das zu fälschen?"

"Theoretisch ja, aber deshalb sind nur starke Hexen dazu angestellt. Die kann man nicht täuschen." Er nickte und ich merkte an: "Das ist verdammt viel Arbeit. Vor allem, weil Meerwesen genauso diese Kontrolle machen müssen. Auch bei ihnen ist es wichtig sofort zu handeln, falls jemand zur Nixe berufen wird. Sobald die dunkle Seite involviert ist, gibt es Handlungsbedarf."

"Hm, schon verrückt wie unterschiedlich jede Spezies manchmal ist." Ich zuckte mit den Schultern, denn am Ende musste man das akzeptieren. Leicht war dennoch etwas anderes.

Unser Ziel hatten wir erreicht, was unter einer großen Eiche war. Unsere Freunde waren noch nicht in Sicht, also hatten wir Zeit für uns.

Wir wandten uns einander zu und ich sah ihm an, dass das Thema weiterging. "Das mit den Nixen find ich fast schon noch schräger als die Hexen."

"Naja, sie können gefährlich sein. Sie sind die perfekten Sirenen, dadurch können sie mit Leichtigkeit jemanden manipulieren oder zu sich locken. Wie die schwarzen Hexen besitzen sie keine Gefühle mehr und verbreiten Tod und Chaos."

Asher nahm nun beide meiner Hände und zog mich an sich. Unwillkürlich musste ich leicht lächeln und schaute in diese wunderschönen Augen. Vermutlich hätte er ein Leben lang diesen Effekt auf mich.

Nach einem kurzen Kuss, sagte er: "Wir zwei sind für immer, genau deshalb wirst du zur weißen Magie berufen werden."

"Ich hoffe es sehr." Meine Sorgen hörte man meiner Stimme an, aber manchmal waren diese schwer zu verbergen. Und vor meinem Mate konnte ich ehrlich sein, denn er würde mir stets beistehen.

"Es gibt keine andere Möglichkeit, weil dich mit mir ein zu schönes Leben erwartet. Das willst du dir unter keinen Umständen entgehen lassen." Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, denn ein Kuss musste sein. Der war meine stille Zustimmung.

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