Kapitel 109

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Meine Nervosität stieg an als ich zurück auf dem Campus war. Nun durfte ich Asher von dem Plan erzählen. Meine Mum hatte dem offiziell zugestimmt. Im Grunde würde mein Mate das auch tun, sofern wir das Band vervollständigten. Nur müssten wir das heute Nacht tun, immerhin sollte Morgen der Wahnsinn mit Daphne stattfinden.

Ich eilte den mir bekannten Weg am Campus entlang und fragte mich wie genau ich das angehen sollte.

Natürlich könnte ich auch einfach meine Klappe halten und Asher ausschließen. Allerdings wäre er verdammt sauer, wenn er nichts von dem morgigen Vorhaben wusste. Damit würde ich ihn hintergehen.

Ich gab ein Seufzen von mir, denn ich musste es ihm sagen. Trotzdem machte mich der Gedanke an das Mateband nervös. Es war auch eine große Entscheidung, die für immer gefällt wurde. Ich wollte zwar nie wieder ohne den Werwolf sein, dennoch lag noch einiges vor uns.

Aber eigentlich war alles geklärt. Wir hatten beide den Entschluss gefasst.

Ich war ganz auf den Weg konzentriert und beachtete mein Umfeld kein bisschen. Alles andere war gerade unwichtig.

Sollte ich überhaupt was sagen? Ich könnte auch einfach machen. Gestern hatten wir es sowieso fast getan. Heute vermutete ich einen ähnlichen Ablauf. Egal, ob ich von morgen vorab erzählte oder erst danach.

Wobei das unfair wäre. Asher sollte gleich Bescheid wissen und alle Fakten kennen.

Trotzdem war es komisch lange darüber zu reden, dass wir das Bündnis vervollständigen würden.

Mich traf ein Geistesblitz, weshalb ich stehen blieb. Ich hatte zwar vereinbart, dass ich mich heute mit Asher treffen wollte, aber ich sollte nachfragen, ob er gleich Zeit hatte. Vielleicht unternahm er gerade selbst etwas.

Erst da nahm ich meine Umgebung richtig wahr und zuckte erschrocken zusammen, denn nur ein paar Meter von mir entfernt, saß Asher in seiner Wolfsform.

Über den Channel meinte er: "Du warst ganz schön in Gedanken. Ich folge dir nämlich seit du wieder hier bist." Seine Anwesenheit überraschte mich derart, dass ich zu keinem Satz fähig war. Ich starrte ihn nur an, weshalb er fortfuhr: "Gerade habe ich beschlossen mich vor dich zu setzen, dann kannst du mich nicht mehr ignorieren."

Irgendwie war das süß, denn scheinbar hatte er wieder neben dem Portal auf mich gewartet. Einen derart süßen Freund musste man erst mal finden. Egal wie oft wir uns sahen, konnte Asher es jedes Mal kaum erwarten bis wir uns wieder trafen.

Ich hätte ja gelächelt, allerdings spukten die vorherigen Gedanken in meinem Kopf. Ich musste einmal tief Luft holen und sagte danach laut: "Wir müssen reden." Der Wolf legte den Kopf schräg und musterte mich. Die Mimik eines Tiers war schwer zu lesen, lediglich aus seiner Stimme hörte ich Sorgen. "Was ist passiert? Ist etwas nicht in Ordnung?"

Ich setzte meinen Weg fort, denn die Distanz zwischen uns wollte ich unterbinden. "Nein, eigentlich ist alles gut. Meine Mum hat dem Plan zugestimmt. Aber ich habe gerade darüber nach gedacht wie das jetzt bei uns ablaufen wird."

"Prinzipiell empfehle ich weniger zu denken und mehr zu machen. Aber dein Verhalten gerade beunruhigt mich." Ich stand nun direkt vor ihm und streichelte über sein weiches Fell. "Wir haben gestern eine Vereinbarung getroffen, die müssen wir erst noch einhalten. Aber zuerst muss ich dir vom Plan erzählen. Nur macht mich das mit dem Bündnis ganz nervös." Überraschenderweise fühlte ich mich nach diesem Geständnis besser. Miteinander zu reden konnte Wunder wirken.

Asher stand auf und meinte: "Wir können morgen in der Früh über den Plan reden. Manche Dinge haben Vorrang." Also hatte er verstanden worauf ich hinaus wollte. Irgendwie war das besser verlaufen als erwartet. Manchmal dachte ich wohl wirklich zu viel nach.

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