Kapitel 90

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Der grausame Ton des Weckers riss mich grob aus dem Schlaf. Das Knurren hinter mir, war wie ein weiterer Weckruf. Noch mehr, weil ich dabei die Vibration seiner Brust spürte. Obwohl ich verschlafen war, musste ich lachen bei seiner Reaktion. Vermutlich wurde das eine morgendliche Tradition.

Mit rauer Stimme sagte Asher: "Hör auf zu lachen. Ich will weiterschlafen."

"Nein, wir müssen aufstehen und zur Akademie. Egal wie gerne wir kuscheln und im Bett bleiben wollen." Ich löste seine Arme um mich und mit einem Seufzen ließ er das zu. Er könnte sowieso kein Gegenargument finden.

Ich setzte mich auf und wollte aufstehen, aber der Werwolf hatte andere Pläne. Er schnappte sich mein Handgelenk und zog mich wieder zu sich. "Wenigstens eine Minute kannst du mir geben."

Mit einem Lachen schüttelte ich den Kopf, denn mir war bewusst, dass das nie bei einer Minute bleiben würde. Wir übersahen die Zeit und dann hätten wir Stress. Ihn schien das allerdings wenig zu stören.

"Asher, ich bin nicht überdurchschnittlich schnell. Ich benötige Zeit bis ich bereit bin das Zimmer zu verlassen."

"Und ich benötige Zeit um zu kuscheln. Sobald du die Funken spürst, verstehst du mich."

So schön es war, versuchte ich mich dennoch aus seinen Armen zu befreien. "Ich liebe deine Nähe auch. Trotzdem gibt es bessere Zeitpunkte dafür. Meine Mum bringt mich um, wenn ich es wage zu spät zu kommen. Deine Eltern wird das genauso wenig freuen."

Er gab ein Seufzen von sich, was hieß, dass er mir im Grunde Recht gab. Seine Eltern waren zwar entspannt, allerdings hatte das Grenzen. Man musste es nicht übertreiben und Ärger herausfordern.

Obwohl ich diese kleine Diskussion gewonnen hatte, meinte er: "Nach der Nacht habe ich zumindest einen Kuss verdient. Das wäre fair."

Erst da fiel mir Daphne ein. Mein Anker hatte mich sehr gut abgelenkt, denn anschließend hatte sie sich nicht mehr gemeldet. Oder sie konnte nicht zu mir durchdringen. Was auch immer davon, das musste ich Apollonia erzählen. Gestern hatte sie mich darum gebeten, daran würde ich mich halten.

Ich drehte mich zu Asher um, denn die Belohnung hatte er verdient. Natürlich liebte ich es selbst ihn zu küssen. Der Deal war für uns beide von Vorteil.

Ein leichtes Lächeln fand auf meine Lippen, als ich antwortete: "Danke nochmal für heute Nacht. Du hast mir erfolgreich Daphne fern gehalten." "Genau dafür bin ich da, deshalb musst du dich nie bedanken. Unter Mates ist das selbstverständlich." Ich schüttelte leicht mit dem Kopf, denn damit lag er falsch. "Nein, das ist es nicht. Du bist einfach ein unglaublich guter Mate."

Danach kam es zu keiner weiteren Unterhaltung, weil er seine Lippen auf meine drückte. Den Kuss erwiderte ich und gab mich diesem Gefühl hin.

Wie könnte man dem überhaupt widerstehen? Dieser Perfektion musste man verfallen.

Ausnahmsweise war ich diejenige, die ihn auf den Rücken drückte. Ich setzte mich auf seinen Bauch, denn damit erleichterte ich es uns. Seine Hände fanden zu meiner Hüfte und wir vertieften den Kuss. Viel zu schnell wurden wir von der Leidenschaft mitgerissen.

Da dauerte es nicht lange, bis er sein Shirt, welches ich trug, am Saum packte und über meinen Kopf zog. Kurz lösten wir unsere Lippen voneinander, allerdings trafen sie anschließend wieder aufeinander. Absolut nichts anderes zählte aktuell.

Glücklicherweise kannte meine beste Freundin uns, weshalb sie sich über den Channel meldete. "Turteltauben, raus aus den Federn. Der Unterricht wartet." Das holte mich in die Realität, wie ein Kübel mit kaltem Wasser, den man mir ins Gesicht schüttete. Ich löste mich von Asher und sah ihn gespielt böse an. "Wir müssen los. Hör auf mich abzulenken."

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