Kapitel 44

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Am Abend begab ich mich mit Runa in den Keller im Wohnheim. Wir hatten unser Lager im letzten Trainingsraum aufgeschlagen. Hier würden wir die schlimmste Zeit verbringen, bedeutete solange der Vollmond am Höchsten stand.

Falls nötig könnte ich hier unten meine Magie abbauen, wenn es ein zu großer Schub sein sollte. Es war eine vernünftige Idee meiner Mum gewesen, dass wir dort bleiben sollten, bis das Übel vorüber war.

Meine beste Freundin hatte kein Problem damit. Außerdem war man unter der Erde vom Mond abgeschirmt, was gut tat. Er gehörte der dunklen Seite an, wodurch es an Vollmond leichter für die schwarzen Hexen war zu einem durchzudringen.

Daphne witterte heute sicherlich ihre Chance. Ich versuchte mich darauf einzustellen, dass sie mich kontaktieren würde. Diese Gelegenheit ließ sie sich bestimmt nicht entgehen.

Dann gab es noch die restlichen Toten, die es leichter hatten mit mir in Kontakt zu treten.

Ich konnte es kaum erwarten, dass diese Nacht hinter mir lag. Die Angst in mir wurde stetig größer und dürfte normal sein. Am Ende hatte ich keine Ahnung was auf mich zukam.

Runa und ich waren gerade mit einem Kartenspiel beschäftigt, das hatten wir auserwählt um die Zeit totzuschlagen. Wir saßen einander gegenüber auf dem Boden und ansonsten war es ziemlich ruhig zwischen uns. Man hörte lediglich die Karten, die wir ablegten oder in die Hand nahmen.

Schließlich hielt ich es nicht mehr aus, weshalb ich unsere Stille unterbrach, in dem ich fragte: "Hast du dir schon überlegt was du an Deborahs Geburtstagsparty anziehen wirst?" Normale Themen waren angebracht, die waren eine weitere tolle Ablenkung. Da bot sich dieses perfekt an.

Meine beste Freundin wurde nachdenklich, was bereits eine Antwort war. Allerdings zog sie kurz darauf eine Schnute und erklärte: "Nein, keine Ahnung. Ich würde ja vorschlagen, dass wir alle drei shoppen gehen, nur haben wir genug um die Ohren." Ich nickte zur Zustimmung, denn das wäre ein zusätzlicher Stress. Außerdem waren unsere Kleiderschränke voll, da würde sich mit Leichtigkeit ein Outfit finden lassen.

Ich wollte etwas erwidern, aber plötzlich war da dieses Gefühl in mir. Ich richtete mich kerzengerade auf und erklärte: "Ich glaube, es geht los."

Im Grunde war das gut, immerhin wollte ich es hinter mich bringen.

Runa meinte gleich: "Ok, es ist alles gut. Am Nachmittag hast du nochmal das meiste deiner Magie abgebaut. Den Schub schaffen wir ohne Probleme, ansonsten startest du ein Inferno, das benötigt nämlich sehr viel Energie."

Unsere Blicke trafen sich und ich nickte wieder. Diesen Trick hatte mir erst letztens meine Mum gezeigt. Sie hatte gemeint, dass ich damit sehr schnell Magie abbauen konnte, falls ich einen Überschuss hatte oder nicht mehr damit umgehen konnte.

Sie fuhr schon fort: "Ich bin feuerfest und auf jeden Fall bereit dafür. Zur Not diene ich mit Stromschlägen, wobei die unnötig sein dürften, wenn du dich selbst verausgabst."

Ich holte tief Luft und spürte ein Kribbeln in meinem gesamten Körper. Ich hob meine Hände und sah diese an, denn dieses Gefühl war seltsam und wurde stetig unangenehmer. Noch bedenklicher wurde diese Situation, da es rasant voran ging. Das war keine langsame Steigerung, weshalb man sich daran gewöhnen könnte.

"Runa, es geht wirklich los. Mein ganzer Körper kribbelt komisch und es wird immer stärker."

Sie setzte sich direkt neben mich und legte eine Hand auf meinen Oberarm. "Gut, behalte im Kopf was dir deine Mum gesagt hat, wie du damit am besten umgehst. Falls etwas ist, kann ich sie jeder Zeit rufen. Im Grunde kann nichts schief gehen. Alleine, weil der Trainingsraum abgeschirmt ist und uns beide kannst du mit deiner Magie nicht verletzen."

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