Kapitel 29

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"Irgendwie bin ich total nervös. Warum bin ich so aufgeregt?" Während ich diese Frage stellte, stand ich vor dem Spiegel und strich mein Kleid glatt, welches längst faltenfrei gewesen war. Meine innere Unruhe ließ mich unlogische Dinge tun. 

Runa stellte sich neben mich und meinte: "Du siehst rattenscharf aus. So lasse ich dich definitiv aus dem Haus." Ich sah an mir hinunter, aber zweifelte weiterhin. An sich stand mir hellblau als Farbe gut und zu einem engen Kleid verarbeitet erst Recht. Nur wurde ich von Zweifeln beinahe aufgefressen. 

Ein ausgestelltes Kleid empfand ich bei einem Tanzabend gewagt, weshalb es ein enges geworden war. Runa und ich waren uns in dem Fall einig gewesen. Da ich Kleider allgemein liebte, war es die perfekte Wahl. 

Erneut strich ich den Stoff unnötigerweise glatt. Diese Nervosität brachte mich fast um, dabei war sie sinnlos. Ich versuchte dieses Gefühl zu verdrängen, denn bei freundschaftlichen Treffen war es unangebracht. 

Runa zupfte ein bisschen an meinen Haaren rum, die hatte sie zu lockeren Zopf geflochten, damit sie heute Abend nicht stören konnten. Bei langen Haaren konnte das wie ein kleiner Fluch sein. Während sie damit beschäftigt war, fragte ich: "Das Kleid ist wirklich ok?"

"Oh ja, es ist perfekt. Wir hätten nichts Besseres finden können." Ich hörte ihrer Stimme an, dass das ihr Ernst war. Um mich selbst davon zu überzeugen, nickte ich und sah nun zu ihr hinüber. Meine beste Freundin zog gerade ihre Hände zurück und musterte mein Gesicht. Mit einem Lächeln kommentierte sie es: "Ja, mit dem Make-up bin ich auch zufrieden."

Unterbrochen wurden wir von einem Klopfen an der Tür, welche anschließend geöffnet wurde. Das musste praktisch Deborah sein, denn ansonsten würde jeder abwarten bis er hereingebeten wurde. Nur unsere Freundin hielt nichts davon. 

Wie erwartet war es Deborah und die schloss hinter sich die Tür, während sie fragte: "Und wie läuft die Vorbereitung für das Date?" Ich stöhnte genervt und wollte sie korrigieren, aber Runa kam mir zuvor: "Sehr gut. Wir sind fertig und könnten nicht glücklicher sein." Sie schnappte sich meine Hand und drehte mich einmal herum, wobei ich mitspielte. Allerdings erklärte ich danach: "Das ist kein Date, wie ich betonen möchte."

Deborah klatschte in die Hände und musterte mich von unten bis oben. "Ich bin gespannt, ob Fuckboy die Zitronenbaumkarte zieht, denn mit der bekommt er dich auf sein Zimmer. Und an seiner Stelle hätte ich das Bedürfnis dich aufzureißen." Ein weiteres frustriertes Stöhnen meinerseits musste sein. Runa hingegen meinte tadelnd: "Deborah, der Kosename ist gemein. Bis jetzt war Asher ein Gentleman."

Mit einem Kopfschütteln wandte ich mich ganz ab, denn die beiden verstanden das ganz falsch. Obwohl ich heute Morgen erneut darauf hingewiesen hatte wie unwahrscheinlich es war, dass eine Hexe als Luna gewählt wurde. Diese Chance stand gleich null.

Das war etwas, dass ich stolz im Kopf behalten sollte. Der Mann hatte eine Mate und die wartete auf ihn. Das Alles war rein freundschaftlich, wie die Gefühle, die ich für ihn hatte. Die pure Freundschaft.

Um zu einem anderen Thema zu gelangen, fragte ich: "Wie läuft es mit James?" Deborah war freundlich genug darauf einzugehen, in dem sie antwortete: "Echt gut." Ich hatte mich zu früh gefreut, denn sie fuhr fort: "Aber darüber reden wir morgen. Heute geht es um dich, Luana." 

Dieses verdammte Biest. 

Mit einem Blick auf die Uhr, durfte ich feststellen, dass ich los musste. Das war ideal, denn dann musste ich mich erst morgen einer Diskussion stellen. Zumindest wollte ich hoffen, dass ich mir das später nicht anhören musste, wenn ich nach Hause kam. 

"Mädels, ich muss gehen."

Meine Tasche stand bereits neben der Tür auf dem Boden, auf welche ich zuging. Runa meinte: "Viel Spaß und genieß den Abend." Deborah warf ein: "Aber gib Bescheid, falls du nicht mehr nach Hause kommst, damit wir uns keine Sorgen machen." Ich zeigte ihr den Mittelfinger und hob nebenbei meine Tasche auf. Sie zog mich zu gerne auf, wofür ich ihr am liebsten einen Stromschlag verpasst hätte. 

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