Kapitel 76

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Natürlich hatte Asher ganz eine andere Meinung und wollte sofort mit mir reden. Er zog mich an meiner Hand einfach mit sich. Das Ganze tat er kommentarlos und ich versuchte ihn weiterhin mit meinen Augen zu erdolchen. Der Werwolf bewies immer wieder, dass er unmöglich war. Bei einer Gartenparty seiner Eltern konnte er schlecht abhauen. Das war verdammt unhöflich.

Außerdem musste ich zu meiner besten Freundin. Es brachte mich noch um, wenn ich weiterhin unwissend blieb. Egal was Runa gesehen hatte, es war keine Kleinigkeit. Mit ihrer Reaktion hatte sie sich verraten.

Um Asher auf die Dringlichkeit hinzuweisen, sagte ich über den Channel: "Ich muss mit Runa sprechen. Das ist ein Notfall."

Alleine damit ich mich dem Gespräch mit ihm später stellen musste, würde ich es als Notfall bezeichnen. Im Grunde konnte man das gelten lassen. Vielleicht erforderte Runas Vision nämlich eine Gegenmaßnahme, da könnte jede einzelne Minute zählen.

Wir schlängelten uns weiterhin durch all die Gäste durch und der Werwolf ignorierte mich. Lediglich die Gäste bekamen kurz seine Aufmerksamkeit, auch nur weil sie uns grüßten.

Das Hauptproblem war, dass ich schlecht eine Szene machen konnte. Vor all den Leuten wäre das unangebracht. Asher dürfte das klar sein, denn so gut kannte er mich mittlerweile.

"Asher, endlich laufen wir uns über den Weg." Damit war ihm Einhalt geboten, weshalb wir beide stehen blieben. Seine Tante kam mit einem strahlenden Lächeln auf uns zu und breitete ihre Arme aus.

Es war unverkennbar, dass sie die Schwester des Alphas war. Die beiden hatten eine unglaubliche Ähnlichkeit und könnten die Verwandtschaft nie leugnen.

Sie genoss einen guten Ruf, dennoch war allgemein bekannt, dass sie auch anders konnte. Das bewies Brenda alleine dadurch, weil sie zu den Rudelkämpfern gehörte und das als ein höherer Rang.

Aber heute erkannte man von ihrem Job nichts, denn sie trug ein Kleid in rosa mit einem Blümchenmuster darauf. Ihre braunen Haare glitzernden leicht, woran ein Spray schuld sein dürfte. Abgerundet wurde es mit einer Halskette, die mit lauter Glitzersteine besetzt war. Alles in allem sah diese Frau umwerfend aus.

Um ihre Umarmung zu erwidern ließ Asher meine Hand los. Theoretisch wäre das die Gelegenheit für mich abzuhauen und ihm zu entfliehen. Nur wäre das unfassbar unhöflich, denn ihr dürfte aufgefallen sein, dass ich seine Begleitung war.

Er hatte wohl doch gute Manieren, denn Asher antwortete: "Ja, ich hab mich schon gefragt, ob du dich vor mir versteckst. Mich freut es dich wiederzusehen." Die beiden lösten sich voneinander und schon galt mir ihre Aufmerksamkeit. "Luana, was für eine bezaubernde Begleitung mein Neffe gefunden hat." Überraschenderweise schien sie das ernst zu meinen, zumindest klang sie freundlich und das Lächeln wirkte echt.

"Danke, schön dich zu sehen, Brenda." Beide schüttelten wir unsere Hände zur Begrüßung und innerlich dankte ich ihr für die Ablenkung. Vielleicht vergaß Asher was sein eigentliches Vorhaben war.

Sie sah von einem zum anderen und fragte dabei: "Wie gefällt euch die Party? Ich finde Beth hat ein Wunder gewirkt."

"Ja, Mum hat ein Talent dafür. Sie weiß wie man eine gute Gastgeberin ist." Dem stimmte ich zu, obwohl es bereits seine Turbulenzen gegeben hatte, aber dafür konnte Beth nichts.

Mein Blick wanderte die Runde während die beiden sich über die Party unterhielten. Sylvan sollte eigentlich leicht zu finden sein. Dank ihm wüsste ich dann wo sich Runa befand.

Wo waren die beiden nur?

Auf dieser Veranstaltung gab es sehr viele Gäste, dadurch verlor man schnell den Überblick. Die meisten waren Werwölfe, allerdings befanden sich auch ein paar andere Wesen darunter.

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