Kapitel 61

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Asher Pov

In der letzten Unterrichtsstunde wurde ich ins Direktorat gerufen. Ein bisschen seltsam fand ich es schon, aber ich musste abwarten ob die morgendliche Verspätung der Grund dafür war.

Gerade klopfte ich an die Tür, die sofort geöffnet wurde kaum hatte ich mich bemerkbar gemacht. Das war verdammt schnell gewesen, eigentlich zu schnell für einen Direktor, welcher den Feen angehörte.

Aber ich wurde überrascht, ob positiv oder negativ musste ich noch herausfinden. In mein Sichtfeld kam Luanas Mum, die auf einem der beiden Stühle vor dem Schreibtisch des Direktors saß. Von ihm selbst war keine Spur, nur die Hexenkönigin befand sich in diesem Raum.

Sie hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen, trotzdem wirkte sie meist eher kühl. Mit ihrer Hand deutete sie auf den Stuhl neben sich. "Hallo Asher, setz dich doch. Wir sollten uns miteinander unterhalten."

Keine Ahnung, ob das überhaupt etwas Gutes bedeuten konnte. Ich kam ihrer Bitte nach, wenn auch langsam, weil es mich irritierte. Die Tür hatte ich hinter mir geschlossen und ein mulmiges Gefühl bildete sich in meinem Magen.

Während ich auf sie zuging, war ich geistesgegenwärtig genug zu antworten: "Guten Tag Königin Völva." Ihr Lächeln zu erwidern fiel mir schwer, weil sie mich derart nervös machte. Egal was folgte, das Thema musste sich um Luana handeln und wer weiß was die Königin davon hielt, dass ich viel Zeit mit ihrer Tochter verbrachte.

Mit einem Räuspern setzte ich mich auf den Stuhl und hoffte das bald hinter mich zu bringen. Wie ihre Augen mich fixierten machte alles schlimmer.

Schließlich fing sie ernst an: "Zuerst müssen wir etwas klar stellen, danach widmen wir uns dem Rest." Mit ihrer Aussage machte sie mich noch nervöser. Wenn man sich wie bei einem Verhör fühlte, war es eine Kunst ruhig sitzen zu bleiben. "Da du viel Zeit mit meiner Tochter verbringst, fasse ich es als Zeichen auf, dass du sie als Mate akzeptierst. Somit steht eine Ablehnung für dich außer Frage, liege ich damit richtig?" Einen Moment hatte ich meinen Gesichtsausdruck nicht mehr im Griff, weil sie mich damit zu unerwartet getroffen hatte. 

Woher wollte sie wissen wer meine Mate war?

Außer mit Sylvan hatte ich das nie vor jemanden erwähnt. Mein bester Freund würde nie seinen Mund öffnen, also musste sie das auf die Art einer Hexe herausgefunden haben. Oder es war eine rein Vermutung, die sie damit bestätigt haben wollte. 

Die ungestellte Frage beantwortete Königin Völva gleich: "Du bist schon jetzt auf eine gewisse Weise mit deiner Mate verbunden, daher war das für mich leicht herauszufinden. Nun würde ich gerne wissen, ob du Luana akzeptieren wirst." Ich sah ihr an, dass sie es eigentlich längst wusste und keine Zweifel hatte. Ihre Frage war eine reine Vorsichtsmaßnahme. 

Eine Hexe anzulügen hätte wenig Sinn, noch weniger wenn sie es sowieso wusste. Am Ende hatte ich keine Wahl mehr außer ehrlich zu sein. Hoffentlich war sie dem gegenüber gut gestimmt. 

Ich nickte und erklärte: "Ja, Luana ist meine Mate. Ich würde niemals meine Luna ablehnen, also ja ich akzeptiere sie. Ich muss anmerken, dass Luana nichts davon weiß." 

Keine Ahnung, ob die Königin mit ihrer Tochter darüber sprechen würde. Ich könnte es ihr nicht mal übel nehmen, dabei würde ich das gerne selbst übernehmen. Am besten wäre es, wenn Luana das von mir hörte. Es betraf auch uns beide. 

"Ja, das habe ich mir bereits gedacht. Ich möchte weder deine noch meine Zeit verschwenden, weshalb ich direkt zum Punkt komme." Ich nickte wieder, denn dafür wäre ich ihr dankbar. Es schien als hätte sie gute Absichten, trotzdem blieb das mulmige Gefühl in ihrer Nähe. Man spürte die Macht, die von ihr ausging, davon wurde man automatisch eingeschüchtert. 

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