Kapitel 47

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Apollonia Pov

"Apollonia, was für eine Ehre. Ich habe dich erwartet."

Mariella saß auf dem üblichen Sessel in ihrer Bibliothek und hatte ein Buch in der Hand, von welchem sie nicht mal aufsah. Dabei hatten wir einiges zu besprechen und vor allem zu handeln.

Ihr Verhalten zerrte stark an meiner Geduld, allerdings riss ich mich zusammen. Um es abzutun strich ich den Stoff meines Kleides glatt und fragte: "Konntest du den Zauber wirken? Falls ja, haben wir genug zu tun."

Endlich klappte sie das Buch zu, legte es auf dem Tisch neben sich ab und ihre Augen fanden dabei die meinen. Sie überschlug ihre Beine, legte ihren Kopf schräg und meinte: "Weißt du, ich hab mich das letzte Mal gefragt, wo deine bösen Theorien bleiben, was die Werwölfe betrifft. Mir ist bewusst, dass du ihnen keine guten Absichten zusprechen kannst."

"Ich arbeite längst daran zu beweisen, welche Pläne die Bloodmoons verfolgen. Leider habe ich genug andere Dinge zu tun und es gibt leichteres, da ich ein verdammter Geist bin. In dem Zustand eine Detektivin zu spielen hat seine Schwierigkeiten." Ich verschränkte meine Arme und musterte sie erwartungsvoll. Sie sollte zum Punkt kommen, damit wir das klären konnten. Alles andere waren unwichtige Details.

Mariella stand von ihrem Stuhl auf, machte einen Schritt auf mich zu, somit waren wir auf Augenhöhe.

"Apollonia, das ist Unsinn. Und im Grunde hast du das längst geahnt, ansonsten hättest du dir mehr Mühe gegeben."

Ich verkniff es mir meine Augen zu verdrehen und schaffte es in einem neutralen Ton zu fragen: "Was ist jetzt? Wir sollten keine unnötige Zeit verschwenden. Reden kannst du später schwingen."

Sie nickte und kam meiner Bitte nach, in dem sie erklärte: "Du hattest Recht, das Handschütteln zur Begrüßung hat ausgereicht, damit ich in Erfahrung bringen konnte, wer die Mate vom kleinen Bloodmoon ist."

Unwillkürlich musste ich lächeln, denn dann konnte der echte Plan beginnen. Zu schwer dürfte das hoffentlich nicht werden.

Sie fuhr fort: "Falls du es wirklich nicht mal vermutet hast, dann bist du von deinem Hass auf Werwölfe geblendet. Denn sogar Marcellus hat mich gefragt, ob ich wüsste, was das zwischen unserer Tochter und dem zukünftigen Alpha ist. Dabei kann mein Mann blind sein, wenn es sich um solche Dinge handelt."

Das war ein sehr sensibles Thema, etwas das ihr bekannt war. Meine Miene verfinsterte sich und ich wollte hoffen, dass sie einen guten Grund dafür hatte. Für den Moment blieb ich still. Im Anschluss konnte ich mit ihr darüber diskutieren was ich von den Werwölfen hielt.

Nach einem Seufzen sagte Mariella: "Du rastest vermutlich gleich aus. Aber Luana ist seine Mate und nein, das ist kein Irrtum. Ich habe mich ein zweites Mal vergewissert, weil ich es selbst kaum glauben konnte. Obwohl man nur sehen muss, wie Asher meine Tochter ansieht, daran kann man viel erkennen."

"Das muss sehr wohl ein Irrtum sein."

Es klang vollkommen absurd, dass ausgerechnet eine Hexe die nächste Luna sein sollte. Dann war Luana die zukünftige Königin, damit hatte sie genug zu tun. Dann sollte sie die Mate von einem Vierbeiner sein, das war der reinste Alptraum. Mariella musste einen schlechten Scherz machen. Alles andere wäre der pure Unsinn.

Sie schüttelte den Kopf und meinte: "Es ist eine Tatsache, dass die beiden Mates sind. Und wenn du ehrlich zu dir selbst bist, hast du das längst geahnt. Immerhin hast du die beiden des öfteren zu zweit angetroffen. Es fällt einem Blinden auf, wie sie einander anschauen."

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