Kapitel 16

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Diese Nacht hatte ich kein Auge zugetan. Zu Beginn hatte es an den Mädels gelegen, weil sie mich ausquetschten, kaum hatte ich den Namen Asher fallen lassen. Deborah und Runa empfanden das als viel zu spannend, immerhin war ich mit zukünftigen Alpha lediglich befreundet.

Anschließend lag ich stundenlang wach im Bett, weil ich an den Lockruf der schwarzen Hexe denken musste. Es war zwar zu erwarten gewesen, dass sie sich meldeten, umso näher die Berufung kam. Allerdings hatte ich gebetet, dass ich so sehr mit der weißen Seite verankert war, dass die Dunklen es für sinnlos hielten. Offensichtlich war das eine dumme Hoffnung gewesen.

Wo blieb dann bitte meine Vorfahrin der weißen Hexen?

Meine Mum hatte das nämlich mal angesprochen. Vor ihrer Berufung hatten sich beide Mächte bei ihr gemeldet und es waren Vorfahren von uns gewesen. Selbstverständlich hatte sie mir eingeprägt, dass ich absolut niemanden erzählen durfte, falls sich eine schwarze Hexe bei mir meldete. Außer sie sollte ich sofort darüber informieren, was ich noch nicht getan hatte. Vor diesem Gespräch graute es mir und das sehr.

Gerade war ich mit Runa und Deborah über den Campus unterwegs. Bald begann die erste Unterrichtsstunde und die beiden quatschten gutgelaunt über was auch immer. Ich war viel zu abgelenkt und hoffte auf baldige Hilfe einer gutartigen weißen Hexe.

Wir gingen den Weg entlang und nebenbei nahm ich wahr, wie die beiden Mädels lachten. Nur ich fragte mich wie ich so dumm hatte sein können tief in den Wald zu gehen. Es gab genug Schauergeschichten, dass es dort irgendwo einen Tempel der schwarzen Hexen geben sollte. Die meisten hielten das für Unfug, aber nach dem gestrigen Erlebnis hielt ich es für wahrscheinlich.

Obwohl man mir überall auflauern konnte. Es war nicht so, als hätten Tote viele Grenzen, sofern sie stark waren, konnten sie sich an vielen Orten zeigen. Zumindest demjenigen von dem sie gesehen werden wollten.

Meine Abwesenheit war wohl zu auffällig, denn Runa stupste mich an, weshalb mein Blick zu ihr schnellte. Sie wirkte besorgt, um sie zu besänftigen, setzte ich ein Lächeln auf. "Sorry, ich war kurz in Gedanken."

Deborah schlug sich eine Hand vors Gesicht und meinte: "Bitte sag mir, dass du nicht an Fuckboy gedacht hast." Ich stöhnte genervt, denn sie musste ständig mit Asher anfangen und mich damit aufziehen. "Deborah! Ich habe an meine Mum gedacht." Und sie verzog schon ihr Gesicht. "Ok, der Werwolf wäre mir doch lieber gewesen." Damit hatte sie ihr Ziel erreicht, denn nun musste ich mit ihnen lachen.

Das Gebäude hatten wir erreicht und ich öffnete uns mit meiner Magie die Tür. Die Mädels dankten mir, nur wurde die nette Runde beendet, denn ich hörte jemanden rufen: "Luana!"

Man sollte stets höflich zu seinen Mitmenschen sein, vor allem wenn einem besagte Person nie etwas getan hatte. Ich musste meinen Kopf nicht mal umdrehen, denn Amond tauchte neben mir auf.

Mit einem Lächeln sagte ich: "Guten Morgen Amond, wie kann ich dir helfen?" Eins musste man bei den Feen anmerken, die meisten hatten unglaublich schöne Flügel. Sie wirkten so weich, zart und als wären sie von Magie umgeben. Dabei hielten sie viel aus und waren standhaft, der Anblick täuschte. Seine waren in einem dunklen grün, was dem Ganzen etwas Edles verlieh. Es war ein Zwang ihn im in die Augen zu sehen und nicht diese Flügel fasziniert zu mustern.

"Guten Morgen, wie schön, dass wir uns über den Weg laufen." Wenn man es genau betrachtete war er mir nachgelaufen, aber ich würde das unkommentiert lassen. Ich nickte und fragte mich, was er von mir wollte.

Schon fuhr er fort: "Wie dem auch sei, ich habe mich gefragt, ob du eine Begleitung für den Ball am Samstag hast."

Oh, den hatte ich ganz vergessen. Theoretisch hatte ich mit Eric dorthin gehen wollen. Das hatte Sinn gemacht, als wir zusammen waren. Aktuell hatte ich dadurch keine Begleitung, aber ich hatte nicht das Bedürfnis einen Abend mit ihm zu verbringen. Er war zwar nett, nur wollte ich nach dem Drama mit meinem Ex definitiv kein Date.

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