Kapitel 2

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Die Mittagspause war groß ersehnt und ich hatte sie kaum erwarten können. Obwohl immer noch die Bedenken in mir waren, ob Eric mich in die Mangel nahm wegen der ersten Stunde. Allerdings war es bis zu diesem Zeitpunkt ruhig geblieben.

Gut, wem machte ich was vor?

Am Ende wollte er mich nie zu sehr verärgern, da konnte mir mein Rang einen Gefallen tun. Natürlich konnte das genauso nervtötend sein, weil es auch gut war, wenn einem jemand die Stirn bot. Nur tat das kaum jemand.

Mit Runa ließ ich mich auf unsere üblichen Plätze fallen, welche ganz abseits waren. Als Hexen waren wir eigentlich die Beliebtesten, was eventuell daran lag, wie mächtig wir waren. Jegliche andere Spezies hatte einen gewissen Respekt vor uns oder Angst. Trotzdem liebte ich es eher abseits zu sitzen und nicht mitten in dem ganzen Trubel. Meine Freunde hatten dieselbe Meinung, weshalb das unser Plätzchen war, direkt am Fenster, somit war uns die Natur nicht allzu fern.

Wir mochten zwar alle in Frieden miteinander leben und auskommen, allerdings merkte man die Unterschiede. Die meisten übernatürlichen Wesen blieben meist unter sich.

Wir Hexen hatten unseren eigenen Abteil. Die Tische nahe um uns herum waren genauso von Hexen besetzt.

Wenn man den Blick durch den Raum schweifen ließ, konnte niemanden entgehen, dass alle das so handhabten.

Die Werwölfe hatten ihre Tische in der Mitte der Mensa. Selbstverständlich ihr zukünftiger Alpha mit Freundeskreis thronte direkt im Mittelpunkt des Raumes.

Den vorderen Bereich hatten die Feen beschlagnahmt, so konnten sie direkt jedem, der den Raum betrat, mit ihrer guten Laune terrorisieren. Außer sie waren verärgert, dann musste man vor fiesen Streichen Angst haben.

Neben den Feen hatten glücklich die Meerjungfrauen und Wassermänner ihre Tische, denn die Vampire würden es neben Frohnaturen niemals lange aushalten. Allerdings sollte man anmerken, dass die Blutsauger allgemein seltsam waren. Sie waren als Einzelgänger bekannt, nur wenige schlossen richtige Freundschaften. Nicht mal in ihren Kindertagen waren sie mit Fröhlichkeit bekannt.

Ein Schnipsen vor meinem Gesicht holte mich zurück, da sah ich automatisch in die braunen Augen meiner besten Freundin. Sie grinste mich an und fragte: "Wo waren nur deine Gedanken, Luana?" Ich schenkte ihr einen gespielt genervten Gesichtsausdruck und erklärte: "Ich habe mich lediglich mit dem Wahnsinn befasst, welcher sich um uns herum abspielt."

Runa liebte den Tratsch und vor allem stets auf dem neuesten Stand zu sein. Deshalb durfte man sich sicher sein, dass ihre Mundwinkel sich noch weiter nach oben hoben. Scheinbar hatte sie wieder etwas Neues erreicht und das wollte sie mir mitteilen. Gerade als sie ihren Mund öffnen wollte, setzten sich Syrena und Deborah zu uns. Beide wirkten maßlos genervt, was bei dem Unterricht teilweise kein Wunder war.

Wir grüßten alle einander und ich schenkte ihnen ein Lächeln, mit einer kleinen Portion an positiver Energie. Das dürfte ihre Laune etwas bessern, da konnte es wundervoll sein, die Hexennatur in sich zu tragen. Es fiel ihnen natürlich auf, weshalb sie mir genauso etwas zusendeten. Damit war das geklärt und auch wegen Runa, die es kaum erwarten konnte, uns die Neuigkeiten mitzuteilen.

"Mädels, ihr glaubt nicht, was Ken gemacht hat. Er hat Lydia um ein Date gefragt. Glaubt man nicht, oder?" Sie schlug ihre Handfläche auf den Tisch, bevor sie anmerkte: "Und sie hat ja gesagt."

Syrena hob eine Augenbraue und fragte: "Seit wann besitzen Vampire Gefühle? Bist du dir sicher, dass du das richtig verstanden hast?"

Ja, die Blutsauger waren nicht unbedingt für Liebe bekannt. Sie duldeten ihr Umfeld, nur wenige hatten vernünftige Kontakte oder überhaupt ein soziales Leben.

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