Kapitel 60

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Obwohl ich gestresst war, empfand ich Erleichterung als ich die Mensa betrat. Das mit meiner Mum war aktuell gelöst, mit darauffolgenden Problemen würde ich mich das nächste Mal befassen. 

Nach dem Mist war mir der Hunger vergangen, weshalb ich einfach nur zu den Mädels wollte. Asher war keine Option, ansonsten wurden die Gerüchte schlimmer statt besser. Egal wie gerne ich bei ihm wäre.

Die Essensschlange konnte ich mir ersparen, wenn ich sowieso nichts aß. Wobei mittlerweile die meisten längst ihr Essen hatten, dadurch würde es keine ewige Wartezeit geben. Das Gespräch mit meiner Mum und anschließend Tatiana hatte wohl länger gedauert als gedacht. 

Mein Blick wanderte automatisch zu Asher, der Typ war wie ein Magnet für mich. Dieses Bild störte mich, wesentlich mehr als es sollte. Es stellte mir praktisch die Haare zu Berge und jegliche Erleichterung war wie weg gewischt.

Warum nochmal war es keine Option zu ihm zu gehen? 

Meine Füße entwickelten ihr Eigenleben und schlugen die Richtung von Asher ein. Es wäre auch unhöflich nicht nachzufragen, ob er verschont blieb oder ob ihm ein Gespräch mit dem Direktor gedroht hatte. Alles andere wäre respektlos, außerdem interessierte es mich wirklich, am besten klärte ich das sofort. 

Als ich nahe genug war und das Lachen der perfekten Charlotte hörte, war meine Laune vollkommen im Keller. Allerdings zwang ich mir ein Lächeln ins Gesicht, denn ich würde jegliche negative Emotion überspielen. Sie stand neben Sylvan und die beiden waren vor dem Tisch, welcher der Stammtisch von Asher war, der saß zwar auf seinem Platz, aber war Charlotte zugewandt. Mir schien sie führten gerade eine unfassbar tolle Unterhaltung.

Runa nahm ich kaum wahr, die über den Channel mahnend sagte: "Luana, bleib am Boden. Es ist alles gut."

Um endlich die Aufmerksamkeit zu erhalten, sagte ich: "Hi Leute." Ich kam bei ihnen an und stellte mich neben Asher. Irgendwie würde ich der Schnepfe schon verdeutlichen, dass sie sich den Blick sparen konnte, den sie dem zukünftigen Alpha zuwarf. Mir war nämlich bewusst wie lange sie ihn schon anhimmelte. Das war nie ein Geheimnis gewesen wie sehr sie erwartet oder erhofft hatte die nächste Luna zu sein. 

Asher sah gleich zu mir und meinte: "Luana, was für eine Überraschung." Das dürfte es wirklich sein, immerhin hatte ich ihm erst heute Morgen gesagt, dass wir in der Öffentlichkeit Abstand halten sollten. In dem Moment tat ich das exakte Gegenteil und suchte ihn mitten in der Mensa auf, wo uns jeglicher Schüler beobachten konnte. 

Sylvan hängte an: "Ja, was für eine unglaubliche Überraschung." Tatsächlich klang auch er nicht genervt davon, wobei da etwas an seiner Tonlage war, das ich nicht ganz zu ordnen konnte. Charlotte hingegen klang weniger erfreut als sie sagte: "Luana, wie nett." Nur in ihr Gesicht zu sehen mit diesem falschen Lächeln machte mich wütend. Meines wirkte wenigstens echt, egal wie abartig sie mich nervte. 

"Ja, hi." Danach wandte ich mich an Asher, der mir zuvor kam in dem er fragte: "Willst du dich setzen?" Es mag ein Platz frei sein, nur war dieser für Sylvan, was mir klar war. Mir wurde das schnell erklärt, denn Asher schnappte sich mein Handgelenk und zog mich zu sich. Er musste mich sicherlich kein weiteres Mal bitten mich auf seinen Schoß zu setzen. Das dürfte es Charlotte klar machen, zumindest wollte ich das für sie hoffen. 

Leider bewies sie ihre Dummheit, denn sie meinte: "Asher, dann sehen wir uns später."

Später? Hatten die beiden sich verabredet? Was hatte ich verpasst?

Sein Blick lag auf mir, nur der meine war Charlotte gewidmet. Sie wartete wohl auf eine Antwort, die ihr Sylvan gab: "Die Hoffnung solltest du klein halten." 

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