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Kapitel 65

Asher Pov

Innerlich war ich rasend vor Wut, wenn ich Lian beobachtete wie er meine Mate anschmachtete. Mit seinen Blicken machte er deutlich was er von ihr wollte. Das waren keine freundschaftlichen Absichten. Und wie er ständig versuchte ein Gespräch mit ihr zu haben. Die ganze Zeit über hatte Luana seine volle Aufmerksamkeit. 

Zu gerne hätte ich dem Flattermann direkt ins Gesicht gesagt, dass Luana mir gehörte. Aber das musste warten bis ich meine Mate aufgeklärt hatte und dieses Abendessen wäre allgemein kein geeigneter Ort.

Mittlerweile hatte man uns im Wohnzimmer abgeladen. Offensichtlich wollte man uns als Kinder aus einem politischen Gespräch raushalten. Dabei würde mein Dad es mir später sowieso erzählen, damit ich auf dem neuesten Stand war.

Nerviger an dieser Situation wurde es, da Lian praktisch an Luana klebte. Mit jeder Minute stieg meine schlechte Laune. Es war ein Wunder wie ich es schaffte ruhig zu bleiben.

Eigentlich hatte ich eine Unterhaltung mit meiner Schwester und Steve, nur achtete ich darauf was zwischen Lian, Amond und meiner Mate geredet wurde. Wenigstens Amond schien kein Interesse an Luana zu zeigen.

Ich biss die Zähne zusammen, als der zukünftige Feenkönig fragte: "Was hast du eigentlich am Wochenende vor? Wir könnten mal etwas unternehmen." Das war als Date gemeint, womit meine Wut eine neue Stufe erreichte.

Ich stand von der Couch auf und erklärte an Lina: "Ich brauche kurz frische Luft." Ansonsten würde ich Lian etwas antun. Meine Schwester hatte mich die ganze Zeit über im Auge behalten, also ahnte sie längst was los war. Da dürfte sie meine Reaktion kein bisschen überraschen.

Mit schnellen Schritten verließ ich den Raum, da das Wohnzimmer im hinteren Teil des Hauses lag, befand sich die Terrasse in der Nähe. Ich musste nur nach rechts abbiegen und nach ein paar Metern hatte ich die Tür erreicht. Sie stand bereits offen, so konnte ich direkt nach draußen gehen.

Ich entfernte mich ein paar Schritte vom Haus und holte tief Luft. Die kühle Nachtluft tat zwar gut, aber die Wut in mir war zu groß. Wenn dieser Abend nicht bald endete rastete ich aus.

Mit dem Blick auf den Garten wollte ich mich ablenken, was zu null Prozent funktionierte. Schwieriger wurde es mit dieser rasenden Eifersucht in mir, die mich beinahe vollständig vereinnahmte. 

Es dauerte nicht lange, schon hörte ich hinter mir eine Stimme: "Wie schön, dann können wir uns heute Abend auch mal alleine unterhalten." Ich musste ein Knurren unterdrücken und drehte mich zu Lian um, welcher soeben auf die Terrasse trat. Ausgerechnet dieser Mann musste mich stören.

Mein Gesichtsausdruck machte deutlich, dass ich wenig erfreut über seine Anwesenheit war. Ihn störte das wenig, denn er fuhr unbeirrt fort: "Ich habe eine Frage an dich. Was zur Hölle willst du von Luana? Als Werwolf solltest du deine Mate suchen und die zukünftige Hexenkönigin gefälligst in Ruhe lassen."

Den Bogen hatte er bald überspannt. Dabei sollte dem Flattermann klar sein wie wenig Chancen er gegen einen Werwolf auf 180 hatte.

Der Höflichkeit zuliebe blieb ich still. Es wäre nämlich nichts Freundliches über meine Lippen gekommen.

Lian ignorierte meine Laune und meinte: "Auch wenn bist du wohl kaum gut genug für sie. Ihr Werwölfe habt ganz andere Normen. Einer Königin könntest du nie gerecht werden." Er trat einen weiteren Schritt auf mich zu und ich ballte meine Hände zu Fäusten. Der zukünftige Feenkönig deutete darauf und erklärte: "Du hast dich nicht mal richtig im Griff. Du bist wie ein Tier. Und du denkst ernsthaft so jemand könnte ideal für Luana sein?"