Kapitel 2

64 5 3
                                    

Kleine Ankündigung:

Ich bin ab morgen für zwei Wochen nicht da und lade daher heute im Vorraus drei Kapitel hoch. Nicht wundern, ich bin auf Sprachreise und kann da leider nicht uploaden, also mache ich es einfach vorher xD 

Über Reviews freue ich mich natürlich trotzdem ;)

------------------------------------------------------------


„Du versalzt die Suppe, Sonnenschein." Dunja legte Lova eine Hand auf die Schulter, um sie wachzurütteln. Lova war völlig in Gedanken versunken und zuckte erschrocken zusammen, eine weitere Prise Salz fand ihren Weg in den Kochtopf.

„Götter", murmelte sie und stellte das Salz fluchend neben die Feuerstelle.

Dunja schüttelte lachend den Kopf. „Nicht einmal die Götter können diese Suppe noch retten", sagte sie. „Es gibt wirklich keinen Grund, ein unschuldiges Gericht derart zu massakrieren."

„Ich habe es nicht massakriert", protestierte Lova. „Höchstens ein wenig versalzen." Zum Beweis tauchte sie einen Löffel in die Fischsuppe, um zu kosten – und spuckte sie würgend wieder aus. „Verdammt, du hattest Recht..."

„Ich habe immer Recht, Sonne", sagte Dunja und nahm den Kochtopf vom Feuer. „Aber keine Sorge, ich lass mir was einfallen. Die Drachen sind wahrscheinlich nicht so wählerisch wie wir."

Lova schlug sich die Hand vor die Stirn und stöhnte frustriert auf. „Das war Lebensmittelverschwendung vom Feinsten", murmelte sie. „Mala wird begeistert sein."

„Mala wird davon gar nichts erfahren", meinte Dunja und dirigierte Lova zum Küchentisch. Dort ließ die Wikingerin sich auf einen Stuhl fallen und vergrub das Gesicht in den Händen, während Dunja sie mitfühlend musterte. „Normalerweise versalzen verliebte Köche die Suppe, aber ich denke, das ist es nicht", sagte die Beschützerin und schenkte Lova ein aufmunterndes Lächeln. „Oder sollte ich Viggo raten, nach möglicher Konkurrenz Ausschau zu halten?"

„Bloß nicht", brummte Lova. „Wir haben genug Probleme."

Dunja setzte sich ihr gegenüber. „Du weißt, dass du mit mir über alles sprechen kannst?", fragte sie in ihrer typisch mütterlichen Manier. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Viggo ein sonderlich aufmerksamer Zuhörer ist, wenn ich ehrlich bin."

Lova schnaubte und warf Dunja durch ihre dunklen Locken einen amüsierten Blick zu. „Das ist eine Fehleinschätzung", sagte sie. „Aber dieses Thema ist... schwierig."

„Wieso?", fragte Dunja. „Bist du schwanger?"

Lova verpasste ihrer Freundin unter dem Tisch einen Tritt gegen das Schienbein. „Nein, bei den Göttern", sagte sie entrüstet. „Hast du Freude daran, mir meinen größten Albtraum vor Augen zu halten?"

„Gelegentlich", sagte Dunja lachend. „Tut mir leid, die Vorlage war perfekt."

„Wie reizend du doch bist", murmelte Lova. „Aber nein, darum geht es nicht." Sie erschauderte bei dem bloßen Gedanken. „Glücklicherweise."

„Sondern?" Dunja ließ nicht locker. „Nachdem du meine Suppe versalzen hast, habe ich ein Anrecht auf diese Information, Sonnenschein."

„Wusstest du, dass Viggos Wunden noch immer nicht verheilt sind?", fragte Lova. „Er kann nicht richtig laufen, weigert sich aber, Hilfe anzunehmen." Sie raufte sich die Haare, bis ihre Locken wild von ihrem Kopf abstanden. „Seit Wochen geht er nicht mehr zu einem Heiler, er schont sich nicht und der Gehstock verstaubt in einer Ecke, weil er zu stolz ist, um eine Stütze zuzulassen. Ich weiß nicht einmal, wann ich ihn das letzte Mal außerhalb der Hütte gesehen habe." Ihr Herz schlug rasend schnell gegen ihre Brust, Angst und Frust mischten sich zu einem Knoten in ihrem Bauch. „Sein verfluchter Stolz wird ihn umbringen, wenn er so weitermacht, und ich werde hilflos danebenstehen und zusehen müssen."

Forget-me-notsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt