Kapitel 40

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Wattpad funktioniert wieder xD 

Ich weiß nicht genau, was das für ein Fehler war, aber es tut mir wirklich leid, dass ihr warten musstet. 

Ich wünsche euch ein verspätetes "Viel Spaß beim Lesen"!

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Das milde Sonnenlicht reichte nicht, um die Kälte in Lovas Innerem zu vertreiben. Vor sich konnte sie noch immer die gezeichneten Umrisse ihres eigenes Gesichts erkennen, die sich grau von dem vergilbtem Pergament abhoben. Die Wut in ihren Augen war so echt gewesen, so greifbar und doch sinnlos. Denn wer immer sie gezeichnet hatte, wer immer ihr diese Emotionen verliehen hatte, hatte doch sichergestellt, dass er die Oberhand hatte. Das Bild der fremden Hand um ihren Hals ließ sie nicht los, egal wie sehr sie es von sich stieß.

Dabei war ihr Abschied von Berk überraschend herzlich gewesen. Obwohl Louvisa lediglich zwei Tage auf der Insel verbracht hatte, hatte sich eine kleine Gruppe versammelt, um ihr eine gute Reise zu wünschen. Astrid hatte ihr lediglich ein kurzes Nicken entgegengebracht, doch auf ihren Lippen war die Andeutung eines Lächelns zu sehen gewesen. Die junge Frau hatte nicht vergessen, was sie am vorherigen Tag gemeinsam erlebt hatten, obwohl sie gegenüber der anderen kein Wort darüber verloren hatte. Und Lova glaubte beinahe, da wäre Dankbarkeit in ihrem Blick gewesen.

Einen starken Kontrast zu Astrid kühlem Auftreten standen die Zwillinge, die sich gegenseitig Kopfnüsse verpassten, lachende Entschuldigungen hinter einem Nuscheln versteckten und mehrfach versucht hatten, Viggos Feuerschwert zu stehlen. Erst ein donnernder Ordnungsruf von Haudrauf hatte sie zur Vernunft gebracht.

Auch Haudrauf hatte sich kurz gefasst; ein knappes Nicken, eine winzige Neigung seines Kopfes, die Respekt und Hochachtung verriet. Vermutlich war er ähnlich praktisch veranlagt wie Astrid.

Grobian war dagegen deutlich emotionaler. In seinen Augen verriet ein Tränenschimmer, dass Lova ihm binnen kürzester Zeit ans Herz gewachsen war. Im Gegensatz zu allen anderen, die jeden Körperkontakt zu ihr vermieden, zog er sie kurzerhand in eine knochenbrechende Umarmung. Zu ihrer eigenen Überraschung war Lova nicht zusammengezuckt, sondern hatte ihn gewähren lassen und ihm währenddessen etwas linkisch auf den Rücken geklopft.

Es tat ihr leid, den Schmied zu verlassen. Besonders, weil sie glaubte, dass er ein wenig Gesellschaft gut gebrauchen könnte.

Lova seufzte leise und verstärkte den Druck ihrer Oberschenkel um Ohnezahns Rücken, damit sie mehr Abstand zwischen sich und Hicks bringen konnte. Der junge Wikinger war von diesem Arrangement genauso wenig begeistert wie Lova, doch bisher hielten beide sich an eisernes Schweigen. Schweigen, welches sie nun durchbrechen würde.

„Ich habe versucht, deinen Vater von dieser Idee abzubringen", sagte Lova und legte einen entschuldigenden Unterton in ihre Stimme. „Aber er wollte nicht auf mich hören."

Hicks schüttelte mit einem Schnauben den Kopf. „Mein Vater hört auf niemanden", gab er zurück und warf ihr über die Schulter einen halbwegs freundlichen Blick zu. „Danke, dass du es versucht hast. Aber es ist nicht allzu schlimm; theoretisch tue ich genau das, was ich sonst immer tue. Der einzige Unterschied ist, dass ich jetzt Gesellschaft habe."

Der Nachtschatten stieß ein beleidigtes Grummeln aus und Hicks tätschelte ihm mit einem schiefen Grinsen die Schnauze. „Abgesehen von dir natürlich, Ohnezahn."

„Du fliegst tatsächlich jeden Tag?", fragte Lova, um das Gespräch am Laufen zu halten. Die Alternative wäre peinlich berührtes Schweigen, und davon hatte sie genug. „Hast du nicht irgendwann alles erkundet, was in eurer Reichweite liegt?"

Forget-me-notsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt