Lukes Sicht
»Ihr habt noch zehn Minuten, dann fahren wir!«, rief Mom von unten, während ich verzweifelt versuchte meine Mathehausaufgaben zu erledigen.
»Noch Zehn Minuten? Wo ist die Zeit geblieben?«
Schnell kitzelte ich noch eine Lösung ins Heft und beließ es dabei. Für meine Konzentration gab es in diesen Moment keine Hoffnung mehr. Die Angst hatte bereits den Kessel der inneren Unruhe angefeuert.
Dadurch hibbelte ich mit einem Bein auf und ab und meine Hände waren eiskalt und schwitzten nonstop.
Bevor Mom mich persönlich aus meinem Zimmer holte, beschloss ich zeitig genug nach unten zu gehen.
Akira saß bereits fertig auf der Treppe.
Aus dem Schuhregal zog ich meine schwarz weißen Turnschuhe und zog sie an.
»Seid ihr so weit?«, wollte Mom wissen, die startbereit an der Haustür stand.
Akira nickte stellvertretend für uns beide.
Daraufhin verließen wir das Haus und gingen zum Auto, in das wir einsteigen.Ich versuchte so ruhig zu bleiben, wie ich konnte, auch wenn mir die Angst im Nacken saß und die Lostrommel der unschönen Gedanken unaufhaltsam rotierte, aus der immer Mal wieder ein Gedanke gezogen wurde, der mir dann durch den Kopf schwirrte.
Auf der knapp zehnminütigen Fahrt zum WKM sagte niemand was. Akira hatte eine Hand von mir geschnappt und hielt diese fest.
Nachdem Mom geparkt hat, stiegen wir aus.
»Ich warte hier auf euch.«Ich nicknte und machte mich mit Akira auf den Weg zum Klinikpark.
Noch war Damien nirgends zu sehen.»Hat er nicht gesagt wir treffen uns um 16 Uhr hier im Park?«, fragte Akira mich und sie ließ sich auf einer leeren Bank nieder.
»Ja, das hat er. Vielleicht kommt er ein paar Minuten später. Schließlich ist er immer noch im Dienst.«Ich setzte mich neben sie und schaute umher. Wie bereits am Mittwoch waren zu dieser Zeit ein paar Leute in diesem Park unterwegs.
»Er will nur reden mehr nicht. Hoffentlich stimmt das auch.«
Unruhig veränderte ich immer wieder meine Sitzposition.
Zehn Minuten zogen ins Land und erst nach dieser Zeit ließ Damien sich blicken. Einen Vorwurf machte ich ihm nicht. Er hatte sicher viel zu tun.
»Hallo Ihr beiden. Tut mir leid, dass ich zu spät bin. Wurde noch aufgehalten«, entschuldigte er sich für seine Verspätung.
»Macht nichts«, meinte Akira.»Wie wollt ihr es haben? Hier sitzen bleiben oder wollen wir eine Runde durch den Park laufen?«, gab Damien und die Auswahlmöglichkeiten.
Akiras Blick wanderte zu mir. »Laufen?« »Laufen«
Wir waren uns einig, standen auf und liefen los. Akira hatte mich wieder an der Hand genommen.Ich lief ganz links, Akira in der Mitte und Damien ganz rechts.
Durch das Laufen konnte ich meine Unsicherheit besser verbergen, auch wenn ich das vermutlich bei Damien nicht tun musste.
»Gehts von der Anspannung Luke?«, stellte Damien mir die Frage und ich hob erschrocken meinen Blick der zuvor am Boden geklebt hat.
»J-ja.. geht«, meinte ich.
»Wenn du die Anspannung bzw. Angst auf einer Skala von eins bis zehn einordnen solltest, wo eins minimal angespannt und Zehn Panikattacke ist, wo würdest du im Moment liegen?«Um die Frage zu beantworten, musste ich einen Moment in mich gehen. Mein Kopf wirft mir immer wieder Was wäre wenn Szenarien an den Kopf, mein Herz lief wieder einen Marathon und meine Hände waren weiterhin eiskalt trotz der angenehmen sommerlichen Temperaturen.
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WKM - Angst vor ihnen
RandomDas Buch gehört zu der WKM (Westfalen Klinikum Münster) Serie und beinhaltet die Geschichte der Charaktere Luke und Akira Zellner. !Triggerwarnung! (mehr dazu im Vorwort) Phobien, Angststörungen, Panikattacken. Für viele Realität und Alltag. Auch f...