- Kapitel 53 -

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Lukes Sicht

»Wann hast du denn wieder Zeit zum Treffen?«, fragte Marius mich nach der Schule auf dem Weg zum Bus.
»Aktuell ist freitags der Einzige der beiden kurzen Tage, an denen ich Zeit habe. Oder halt Sonntag«, nannte ich ihm die Tage, an denen ich Zeit hatte.
»Wir müssen mal wieder was ausmachen. Das Wetter ist bis jetzt noch ganz gut. Das sollten wir nutzen, um uns draußen zu treffen. Zwar muss Papa da mit, aber ich hoffe, das ist kein Problem für dich.«

Das war eine gute Frage. War Chris noch ein Problem für mich? Eigentlich schon, wobei er sich bereits Pluspunkte in meinem Vertrauen gesichert hat. Allerdings war es noch längst nicht so weit, dass ich ihm komplett traute.
Da hatte meine Angst nach wie vor was gegen.

»Muss ich mal schauen«, meinte ich deswegen.
»Wer hilft dir eigentlich diese Angst anzugehen? Damien? Er war es ja, der dir da am Samstag geholfen hat, als du Panik hattest«
»Du hast schon recht. Es ist Damien«, bestätigte ich seine Vermutung.
»Damien ist cool! Ich kann immer mit ihm reden, wenn er samstags da ist«, sagte der Jüngere von uns beiden, mit einem Grinsen auf dem Gesicht.
»Damien weiß auf jeden Fall was er tut …«
Nickend stimmte Marius zu.

Wir waren derweil an der Haltestelle angekommen.
Lange sollte es nicht mehr dauern, bis der Bus kam.

Marius schaute an mir vorbei und runzelte die Stirn.

»Alles in Ordnung?«, fragte ich ihn.
»Was? Ehm. Ja. Alles okay«

Na, wenn er meint.

Ein paar Minuten später kam der Bus, wie stiegen ein und es ging nach Hause.

Zuhause blieb mir noch ein wenig Zeit bis zu dem Termin um 16 Uhr.

Nach dem Essen war es fast 14 Uhr. Noch Zwei Stunden blieben mir.

Um mich abzulenken, versuchte ich mich auf die Hausaufgaben zu konzentrieren.

Allerdings ging mir die Situation von Samstag wieder durch den Kopf.

Dieser Moment, als Marius mich durch die Eingangstür der Wache gezogen hat und dann der Durchbruch der Panik, als wir vor der Tür standen, wo ich immer noch nicht wusste, was sich hinter dieser befindet.

Ich versuchte das unwohle Gefühl zu ignorieren und schrieb ein paar Worte auf den Zettel vor mir.

»Ach man das wird so doch nie was!«, grummelte ich und legte den Stift weg. Es hatte keinen Zweck.

Hausaufgaben brachten nicht das erhoffte Ergebnis. Also musste wieder einmal Musik nachhelfen.

Mit den Kopfhörern auf den Ohren, die mich mit Musik beschallten, legte ich mich auf mein Bett und schaute an die Zimmerdecke.

Viel zu schnell verging die Zeit.

Aufgrund der lauten Musik auf meinen Ohren bekam ich nicht mit, dass jemand an meiner Tür klopfte.

Als Mom plötzlich neben meinem Bett stand, riss ich mir vor Schreck die Kopfhörer von den Ohren.

»Wenn du die Musik nicht so laut hättest, hattest du mich klopfen hören. Na ja. Egal. Darum soll es jetzt nicht gehen«.
Darauf hätte ich liebend gerne die Augen verdreht, da ich sie nicht provozieren wollte, ließ ich es bleiben.
»Wir müssen in einer halben Stunde los. Dienstags ist ja dein in Termin, richtig?«, vergewisserte sie sich noch einmal.
»Ja. Richtig«, bestätigte ich das.
»Gut. Ich sehe dich in 25 Minuten unten«, gab sie mir einen Zeitpunkt, an dem ich unten sein sollte. Nickend nahm ich das zur Kenntnis und sie verschwand wieder aus meinem Zimmer.

Es war krass, wie schnell die Zeit verging.

Die 25 Minuten, bis ich unten sein musste, hörte ich weiter Musik, danach ging ich nach unten bzw. wollte.

WKM - Angst vor ihnen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt