- Kapitel 48 -

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Lukes Sicht

Langsam öffnete ich die Augen wieder und verlagerte mein Gewicht auf meine sich wie Wackelpudding anfühlenden Beine.

Akira hatte mich am Oberarm gegriffen. Sie fand meinen Stand wohl zu unsicher.

Ich schaute wieder Richtung Eingang der Rettungswache.

»Es ist genug für heute. Du hast es versucht und das zählt«, kam es von Akira.

Wieder biss ich mir auf meine Unterlippe.

Der Ärger in meinem Inneren darüber, dass ich es vergeigt hatte, war groß.

»Wir machen morgen weiter. Ich hab morgen Dienst hier.
Zwar kann ich dir nicht versprechen zur ausgemachten Uhrzeit wirklich da zu sein, aber ich werde mein Bestes geben. Passt dir 12 Uhr?«, gab Damien mir eine Uhrzeit für unser nächstes Treffen, dass bereits am nächsten Tag stattfinden sollte.

Leicht nickte ich.

Zwölf Uhr war vollkommen in Ordnung. So konnte ich in Ruhe aufstehen und versuchen eine Kleinigkeit zu essen.

»Dann ist das abgemacht. Sollte ich zur ausgemachten Uhrzeit nicht da sein, warte einfach ein paar Minuten. Kann sein, dass ich noch unterwegs bin.«

Mit einem »Okay« nahm ich das zur Kenntnis.

»Ich entlasse euch hiermit. Akira. Wir sehen uns in einer Woche. Versuch deine Mutter zu überzeugen, wenn's nichts wird, kümmere ich mich.«

Angesprochene nickte.

Nach einem »Passt auf euch auf« von Damien trennten sich unsere Wege wieder und für Akira und mich ging es zum Auto und mit dem nach Hause.

Dieses Mal hatte Mom nicht nachgefragt. Hatte wohl gelernt, dass wir nicht darüber redeten, worüber gesprochen wurde oder was passiert war.

Als Mom das Auto in der Einfahrt unseres Hauses parken wollte, fiel mir das zweite Auto auf, was ich meinte bereits einmal gesehen zu haben.

»Ist Jules zu Besuch?« Akira hatte das Auto wohl auch gesehen und kam schneller auf den Besitzer als ich.

»Achja. Das habe ich vollkommen vergessen euch zu sagen. Jules und seine Freundin sind heute zum Abendessen hier«.

Na vielen Dank für diese frühe Ankündigung!

»Tzz!«, kam es von Akira, die schnellstmöglich aus dem Auto stieg, sobald es geparkt war und stapfte Richtung Haustür.

Innerlich seufzte ich und folgte ihr mit Mom, die die Tür aufschloss.

Wir gingen rein und zogen unsere Schuhe aus.

Aus dem Wohnzimmer waren bereits Stimmen zu hören. Dads und Jules.

Mom ging ins Wohnzimmer. Akira und ich hingegen blieben im Flur.

»Komm, wir gehen hoch. Lassen wir die Erwachsenen in Ruhe Erwachsenensachen besprechen«. Sie war bereits auf dem Weg nach oben und ich folgte ihr.

Wir gingen in ihr Zimmer. Sie setzte sich aufs Bett, während ich es mir auf ihrem Sitzsack in ihrer Leseecke bequem machte.

»Machst du dir viel Sorgen um Morgen?«, kam die Frage von ihr.
Antworten tat ich darauf mit einem zustimmenden »hm-m«.

»Vielleicht hilft es dir ein wenig, wenn ich dir sage, dass ich an dich glaube. Du hast bereits so vieles geschafft. Alleine das du immer mehr vertrauen in Jules gefasst hast mit der Zeit, ist ein enormer Fortschritt!«

Mein Blick hatte die weiße Zimmerdecke fixiert.

»Trotzdem hat die Panik mich heute wieder überrollt! Dabei standen wir bereits ein Mal vor diesem Gebäude und es war nicht so schlimm!« Der Frust in meiner Stimme war nicht zu überhören.

Ich hörte Akira Seufzen. »Am liebsten würde ich morgen mitkommen und für dich da sein. Leider darf ich das nicht ... Aber ich habe Vertrauen in dich und in Damien. Mit seiner Hilfe glaube ich daran, dass du es schaffen kannst dich zu überwinden!«

Ein leichtes Lächeln mogelte sich auf meine Lippen. Es ist immer wieder schön zu hören, dass sie hinter mir steht. Koste es was es wolle.

Das gibt mir Kraft weiter zu machen. Nicht aufzugeben.

Leider wusste ich nicht, was ich darauf sagen sollte, weshalb ich ihr einen Daumen nach oben zeigte.

»Wie geht's dir damit, dass Jules und seine Freundin, ich hab ihren Namen vergessen, heute zum Abendessen bei uns sind?«, sprach sie das Thema Abendessen an.

»Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Jules hat bewiesen, dass er mir nichts tut. Die Angst ihm gegenüber ist weniger geworden. Seine Freundin kann ich nicht einschätzen. Oft gesehen haben wir sie noch nicht« Ich setzte mich aufrechter hin, während ich diese Sätze aussprach.

»Hmm ... Das stimmt. Sie war da, als wir frisch hier eingezogen sind und hat beim Aufbauen geholfen. Seitdem haben wir sie nicht mehr gesehen«, meinte sie.

»Irgendwie werde ich das schon überleben«

Schwerer als das erste Abendessen mit den beiden anwesend konnte es nicht werden.

Bis zum Abendessen war noch Zeit und wir schlugen uns die Zeit um die Ohren.

»Luke! Akira! Es gibt Abendessen!«, rief Dad uns nach unten.

»Dann mal los« Akira erhob sich aus ihrem Bett und streckte sich. Auch ich stand auf und wir gingen nach unten.

In der Küche saßen bereits alle anderen am Tisch.

Jules war der Erste, der uns bemerkte und mit einem Lächeln begrüßte. »Hey. Alles klar?«

»Bestens. Selbst?«, erwiderte Akira die Fragestellung.

»Mir geht's auch gut. Danke.«

Wir setzten uns dazu.

Mein Blick wanderte kurz zu Jules Freundin, die ein Glas Wasser trank.

Die Angst war da, aber nur leicht. So als würde sie mich darauf aufmerksam machen wollen wachsam zu bleiben, eben weil ich sie nicht einschätzen konnte.

Solange es dabei blieb, konnte ich damit leben.

Das Essen wurde aufgetischt und wir begannen zu essen.

Im Gegensatz zum letzten Abendessen mit Jules Anwesenheit, bekam ich eindeutig mehr runter.

Es tat gut nicht an der Kante zur Panik zu stehen.

Hoffentlich schaffte ich es auch in anderen Bereichen so weit zu kommen.

WKM - Angst vor ihnen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt