- Kapitel 139 -

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Lukes Sicht

Die kurze Wartezeit zwischen dem Klingeln und dem Beginn des ersten Treffens mit dem Schulsanitätsdienst kam mir wie eine Ewigkeit vor.
Eine Ewigkeit, in der mir mein Kopf viele Möglichkeiten aufzählte, wie diesen knapp eineinhalb Stunden ablaufen konnten.
Wie zu erwarten waren die Möglichkeiten nicht positiv.

Nervös schaute ich den Flur runter. Beobachtete die Glastür, die den Flur von dem restlichen Gebäude trennte.

Keine fünf Minuten dauerte es, bis sich eine Gruppe aus vier Personen diesem Flur näherten. Einer von ihnen war Fynn.
Sie betraten den Flur. Schienen miteinander zu reden, während sie auf unser Grüppchen zu kamen.

Kleines Grüppchen traf es deswegen sehr gut, weil wir gerade Mal zu acht waren. Neben Akira, Viola und mir hatten es also noch fünf andere geschafft Teil des Schulsanitätsdienstes zu werden.

Als Fynn und die drei anderen bei uns ankamen, schaute Fynn zu aller erst zu mir und warf mit ein Lächeln zu.
War das ein stiller Versuch mir ein wenig die Nervosität zu nehmen?

»Dann wollen wir mal«, kam es von einem der beiden älteren, vermutlich ein Lehrer, welcher die Tür aufschloss. Kennen tat ich ihn nicht und gesehen hatte ich ihn hier ebenfalls noch nicht.

Zuerst betraten die vier ältesten den Raum, wonach wir angehenden Schulsanitäter folgten.

Im Raum waren die Tische ein wenig auf Seite gerückt worden und im vorderen Bereich vom Raum wurde ein Stuhlkreis aufgebaut.

»Eure Taschen könnt ihr unter den Tischen verstauen. Danach könnt ihr euch einen Platz im Stuhlkreis suchen«, gab uns der vermutliche Lehrer die Anweisung.

Ich stellte meinen Rucksack, neben Akiras unter einen der Tische und folgte ihr uns Viola zum Stuhlkreis. Akira setzte sich neben Viola, und ich mich neben Akira. Neben Viola ließ sich die Frau nieder, die Teil der vermutlichen Leitung ist. Neben ihr nahm der Mann Platz. Neben ihm der unbekannte Schüler, der in Fynns Alter sein musste und neben ihm Fynn selbst. Die anderen fünf von uns angehenden Schulsanitätern verteilten sich auf die übrigen Plätze.

»Wie es aussieht haben alle einen Platz gefunden. Dann kann es ja losgehen.
Ich freue mich euch zur ersten AG Stunde des Schulsanitätsdienstes begrüßen zu dürfen. Es freut mich sehr, dass ihr euch dazu entschieden habt Teil unseres Teams zu werden und in Zukunft euren Mitschülern in Not helfen wollt.
Bevor wir richtig loslegen sollten wir uns erstmal kennenlernen. Wir als Leitung machen den Anfang.
Ich starte direkt Mal. Mein Name ist Markus Wagner und gehöre der Leitung des Schulsanitätsdienstes an. Neben meiner Tätigkeit als Lehrer bin ich ehrenamtlich als Rettungssanitäter beschäftigt«, begann er und bei dem Wort "Rettungssanitäter" wurde mir plötzlich eiskalt.

Ich hatte es geahnt. Natürlich war mindestens eine Person anwesend, die sich mit der Materie auskannte.
Mein Herz begann noch eine Stufe schneller zu schlagen. Mittlerweile konnte ich jeden Schlag deutlich spüren.

»Als Leiter dieser AG bin ich unter anderem auch ein Ansprechpartner, falls ihr jemals Fragen oder Anliegen haben solltet. Natürlich könnt ihr damit auch zu den anderen dreien gehen. An die übergebe ich jetzt auch das Wort« Herr Wagner schaute zu seiner Kollegin rüber. Sie nickte und begann sich vorzustellen:
»Ich mache mal weiter. Mein Name ist Yasmin Navarro. Ich bin die stellvertretende Leitung der AG. Wie Herr Wagner bereits erwähnt hatte, konnte ihr bei Fragen gerne zu mir kommen. Ich hoffe, wir können während der nächsten Wochen, in der ihr ausgebildet werdet viel Spaß miteinander haben. Schließlich soll lernen ja Spaß machen« Zum Ende ihrer Vorstellung lächelte sie leicht.

Als nächster war der Schüler ins Fynns alter an der Reihe:
»Hi, ich bin Lukas und der stellvertretende Teamleiter sowie Schulsanitäter. Meine Aufgabe im Schulsanitätsdienst ist es neben den normalen Diensten auch Fynn dabei zu unterstützen, die Dienste zu organisieren und weiteres organisatorisches zu erledigen. Dazu zählt auch die Ausbildung angehender Schulsanitäter. Ich werde also mit den anderen dreien die nächsten Wochen mit euch Stück für Stück daran arbeiten, dass ihr zu guten Schulsanitätern werdet!«

Lukas schaute zu Fynn rüber, gab den imaginären Sprechstein an diesen weiter.

»Und ich Mache den Schluss für unser Viererteam. Ich bin Fynn Rade der Teamleiter des Schulsanitätsdienstes und ausgebildeter Rettungssanitäter«

Hätte ich nicht meine gute Selbstbeherrschung wäre mir in diesem Moment die Kinnlade auf den Boden geknallt.

Er war also kein einfacher Schulsanitäter, sondern Rettungssanitäter.

Ich musste mir die Hände an der Hose abwischen. Trotz, dass sie eiskalt waren vor Nervosität schwitzen sie ordentlich.

»Wie soll ich ihm wieder gegenübertreten, ohne Angst zu haben?«, fragte ich mich.

Am liebsten wäre mir dieses Detail von Fynn weiterhin verborgen geblieben.

Den Rest seiner Vorstellung hatte ich nicht mitbekommen. War zu sehr in Gedanken versunken und damit beschäftigt nicht dem Impuls nachzukommen aufzuspringen und aus dem Raum zu flüchten.

»Jetzt seid ihr an der Reihe euch vorzustellen. Erzählt uns wie ihr heißt und wie es dazu gekommen ist, dass ihr euch dazu entschieden habt dem Schulsanitätsdienst beitreten zu wollen«, übernahm Herr Wagner wieder das Sprechen.

Zum Glück waren vor mir noch die fünf anderen dran. Bis dahin konnte ich mir Gedanken machen, was ich sagte.

»Hoffentlich bekomme ich das einigermaßen stotter frei hin. Was soll ich überhaupt dazu sagen, wieso ich zum Schulsanitätsdienst gegangen bin? Sollte ich bei der Geschichte bleiben, dass es eine gemeinsame Idee von Akira und mir war? Die anderen wissen schließlich nichts von meiner Angst«, überlegte ich, während die Vorstellungsrunde begannen.

Die Namen der anderen fünf angehenden Schulsanitäter waren Levin, Elin, Silas, Mika und Rian.

Nach Rian war ich an der Reihe.

Alle Blicke lagen auf mir.

»Du schaffst das Luke. Durchatmen und reden!«

Bevor ich anfing zu reden, traf mein Blick nochmal auf Fynns. Er nickte mir zu.

Einmal atmete ich tief durch und begann mit meiner kurzen Vorstellung

WKM - Angst vor ihnen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt