4

873 42 2
                                    

Ich konnte die Nacht seelenruhig schlafen. Am Morgen ging ich unter die Dusche und zog mir anschließend eine weiße Bluse und eine schwarze Hose an. Meine Haare zauberte ich zu ein strengen Zopf. Da ich ein langen Fußweg hatte, schnappte ich mir nur ein Apfel und verließ auch schon meine Wohnung. Es war zwar Herbst, aber dennoch warm. Sonst würde es in Stürmen regnen und es wäre arschkalt. Später kam ich auch schon an und machte meine morgendliche Routine bis ich Natalia und meine anderen Kollegen begrüßte. Natalia folgte mir bis zu mein Schreibtisch und platzte vor Neuigkeit.
"Was hälst du von den Neuen?", fragte sie leise. Wir sind die einzigen hier, Natalia.
"Meinst du Diego? Er ist okey. Wird sicherlich anders mit ihn zu arbeiten als mit Emilio."
Ich zog mein Mantel aus und packte meine Unterlagen raus.
"Der hat so ein süßen Knackarsch!", quiekte Natalia. Überrascht schaute ich sie an.
"Was ist den mit dein Date?"
"Tomás? Mit ihm läuft alles super!"
"Und trotzdem schwärmst du von dein Chef?", fragte ich belustigt.
"Ich schwärme nur, ich springe ja nicht gleich ins Bett mit ihm ... obwohl ... glaubst du er ist vergeben?"
"Bin ich seine persönliche Sekräterin?! Frag ihn das doch!"
"Eigentlich bis .du das, Francesca.", lachte sie.
"Was?", fragte ich. "Nein, ich bin Emilios Sekräterin!"
"Emilio steigt doch aus! Diego ist doch der neue Leiter dieser Firma.", erinnerte sie mich. Ich seufzte laut auf und vergrub mein Kopf in meinen Händen. Jetzt muss ich für den Prinz Charming auch noch Knecht spielen. Plötzlich ging die Bürotür auf und Diegos Kopf trat raus.
"Francesca kommst du mal bitte?", fragte er. Ohne auf meine Antwort zu warten verschwand er wieder.
"Auf in die Höhle des Löwen.", murmelte Natalia zu mir und stolzierte wieder auf ihr Platz. Nervös stand ich auf und ging auf die weiße Tür zu, die ich öffnete und betrat.

"Du wolltest mich sprechen.", meinte ich nur und stellte mich vor sein Schreibtisch, der gestern noch Emilio gehörte. Das ganze Büro sieht total anders aus. So garnicht Emilios Geschmack.
"Fertig mit der Besichtigungstour?", fragte Diego schnippisch.
"Hm? Oh ja, tut mir leid.", stotterte ich. Oh Gott wie peinlich.
"Wegen der Gala nächste Woche.", begann er und setzte eine Pause. "Du wirst mich nach London begleiten."
"Ich? Mit dir? Aber das ... hab ich noch nie gemacht. Emilio ist immer mit -"
"Emilio ist jetzt nicht mehr da, sondern ich. Und ich sage, dass du mitkommst.", unterbrach er mich. Was ist denn mit dem passiert? In einer Nacht sofort in ein Biest verwandelt? Ich wurde still und nickte nur.
"Du musst nur einige Papiere durchlesen und ausfüllen. Das ist alles. Kriegst du das hin?", fragte er weiter nach.
"Ja? Ich bin ja nicht umsonst Sekräterin."
"Dein freches Mundwerk brauche ich hier nicht, Francesca.", sagte er wütend. Der hat definitiv seine Tage.
"Tut ... tut mir leid.", entschuldigte ich mich leise und nahm die Papiere aus seiner Hand. "Noch etwas?"
"Das ist alles."
Ich nickte und drehte mich um endlich diese Höhle zu verlassen. Zum Glück rief er nicht mehr nach mir sondern setzte sich einfach auf sein Bürostuhl. Arschloch.

Ich weiß nicht wie lange ich schon hier saß und diese dummen Verträge erledigte. Und ich hab diesen Job noch geliebt! Aber jetzt nicht mehr. Mir fehlt Emilio. Alle paar Sekunden seufzte ich auf und las mir immer wieder ein neuen Vertrag durch. Meine Augen brannten schon und meine Füße waren eingeschlafen. Sogar meine Mittagspause habe ich durchgearbeitet! Ich hab endlich die letzte Unterschrift geschrieben.
"Fertig!", sagte ich glücklich wie noch nie zuvor. Plötzlich kam Diego aus sein Büro, in seiner Hand noch mehr Papier. Oh Gott bitte nicht.
"Francesca.", rief er nach mir und kommt zu mir.
"Noch mehr Verträge?", fragte ich.
"Ja aber das sind Verträge für die bevorstehenden Meetings mit wichtigen Investoren. Es wäre toll wenn du für jeden ein Termin vereinbaren könntest.", bat er mich diesmal freundlich.
"Natürlich. Sonst noch was?"
"Vergiss nicht dir ein Kleid wegen der Gala zu kaufen. Es sollte elegant, sexy und auffallend sein."
"Für dich oder für die Leute?", fragte ich ohne auf meine Wörter zu achten. Als es mir doch noch bewusst wurde hielt ich mir erschrocken den Mund zu.
"Es ... es tut mir leid."
Sein Blick wurde finster.
"Das ist das dritte mal heute. Noch einmal und du bist gefeuert."
"Warte, was?!", schrie ich schon fast und stand abrupt auf. "Du kannst mich nicht feuern!"
"Ich bin dein Chef, also doch ich kann. Jetzt mach dich an die Arbeit!"
Er drehte mir den Rücken zu und lief sofort wieder zu seine Höhle. Immer noch geschockt und wütend schaute ich ihn hinterher. Will er mich etwa bedrohen?

Mein Chef, seine Frau & ich ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt