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Seit der Trennung von Diego ist ein ganzer Monat vergangen. Wir haben nun den Herbst. Nach wie vor leben Violetta und ich in unserer kleinen Wohnung. Ich hab nun ein eigenes Café aufgemacht, da ich meine Karriere als Sekretärin vergessen kann. Mein Café ist klein aber fein, wie Diego es sagen würde. Es ist ein typisches italienisches Café, doch wir bieten auch andere europäische Mahlzeiten an. In diesem Monat hab ich meine Ärmel hoch gekrempelt und mir in neues Leben ermöglicht. Violetta geht nach wie vor in den Kindergarten, ihr letztes Jahr. Ich arbeite derzeit im Café mit drei weiteren meiner Angestellten. Früher hab ich festgestellt, dass ich keine Freunde hatte. Ich hatte niemanden außer meine Tochter, meine Schwester, mein Schwager, deren Sohn und Diego. Da die Liebe meines Lebens nun auch fort ist, hab ich nur meine Familie. Meine Freunde haben mich schon vor langer Zeit verlassen und mir so gezeigt, dass ich auch auf sie verzichten kann. Ich hab selten was über Diego gehört. Das Einzige was ich weiß ist, dass er immer noch der Besitzer einer Firma ist, aber nicht mehr bei der alten Firma, wo wir zusammen gearbeitet hatten. Er hat ein neues Stellenangebot in New York bekommen, und ich bin trotzdem mächtig stolz auf ihm! Und das werde ich immer sein. Nicolás ist wie vom Erboden verschluckt, was auch besser ist. Diesen Schwein will ich einfach aus mein Leben streichen!
Heute ist der 6'te Geburtstag von Violetta! So sehr es mir auch leid tut, konnte ich den Tag nicht mit ihr verbringen. Die Arbeit. Doch ich hab extra heute erst spät aufgemacht um Violetta aufzuwecken. Ich brachte ihr heute morgen Frühstück ans Bett, küsste sie solange ich konnte und gab ihr ihre Geschenke. Mein ganzes Geld musste leider dran glauben. Doch der Geburtstag wird kein wirklicher Reinfall. Ilaria hat mir geholfen und ein Termin bei einem kleinen Funhouse gebucht. Violetta, ihre kleinen Freundinnen und deren Mütter würden auftauchen. Und da diese Mütter immer was zu meckern mit mir haben, hat Ilaria mal wieder den Zwillingstausch eingeführt. Ich hab sowieso Probleme mit diesen Müttern, und wenn sie erfahren dass ich als Mutter nicht bei der Geburtstagsparty meiner Tochter dabei bin, gibt es die Krise! Der Zwillingstausch wird nie alt. Also übernimmt Ilaria meinen Part als Mutter.

Während alle Spaß im Funhouse haben säuberte ich die Wohnung. Zuerst fing ich in Violettas Zimmer an, das schlimmste Zimmer. Anschließend kam mein Zimmer und das Bad. Ich schaltete grad die Waschmaschine an, als es an der Haustür klingelte. Ohne in den Spion zu gucken öffnete ich sie. Mir blieb die Luft weg.
"Diego, hey.", lächelte ich verwundert. Diego stand vor mir und sah noch aus wie damals. Er trug eine Jeans kombiniert mit ein schwarzen Pulli. Seine Haare waren wie immer verwuschelt. Die Geburtstagstüte in seiner Hand sagte mir, dass er nicht meinetwegen hier ist.
"Willst du rein?"
"Ich will nur Violetta das Geschenk überreichen."
Wusste ichs doch.
"Sie ist nicht da. Sie ist auf ihrer Feier im Funhouse."
Er nickte verständnisvoll.
"Kannst du ihr das dann geben?"
"Oder ... du kommst rein und wartest. Sie müssten bald nach Hause kommen."
Ich will dich bei mir haben. Betrübt schaute er mir in die Augen.
"Ich weiß nicht ob ich -"
"Violetta würde sich freuen dich zu sehen. Es wäre schön wenn du es ihr persönlich gibst.", unterbrach ich ihn. Er nickte ohne zu zögern. Ich öffnete die Tür einen Spalt und er kam rein. Lächelnd schloss ich die Tür.
"Kann ich dir was anbieten?", fragte ich nervös. Nachdem er seine Jacke auszog gingen wir ins Wohnzimmer.
"Nein, danke."
Er legt die Tüte neben sich auf die Couch. Ich setzte mich lieber auf den Sofa schräg gegenüber. Es war zwar still zwischen uns doch ich fand es schön, dass Diego hier war. Er hat Violetta Geburtstag nicht vergessen.
"Bist du ... geschäftlich hier?", fragte ich irgendwann.
"Nein. Ich hab mir Urlaub genommen damit ich mit Violetta den Geburtstag verbringen kann."
"Das klingt ... toll. Sie wird sich freuen!", lächelte ich wahrheitsgemäß. Er nickte bloß und schaute mir nicht mal in die Augen.
"Wie gehts dir?", fragte ich vorsichtig.
"Gut, besser den je. Und dir?"
Nun schaute er mir direkt in die Augen.
"Auch gut. Kann mich nicht beklagen."
Ich lachte kurz. Auch in seinem Gesicht war ein Lächeln zu sehen.
"Und die Arbeit? Wie läuft die? Ich hab gehört, dass du in New York arbeitest."
"Ja, stimmt."
"Das ist großartig! Ich bin stolz auf dich."
"Danke."
Die Stimmung war angespannt. Er hat mir immer noch nicht das mt Nicolás verziehen. Ich hingegen hab ihm verziehen. Ich weiß das er das alles aus Wut gesagt hat. Den Diego, den ich kenne und liebe, würde niemals solche Worte sagen. Nie.

"Es tut mir leid.", rutschte es aus mein Mund hinaus. Ich muss ehrlich meine Zunge zügeln. Diego schaute mich verwirrt an.
"Nicolás.", half ich ihn auf die Sprünge. Er spannte sein Kiefer an.
"Ich weiß das es jetzt doof ist über dieses Thema zu sprechen aber ... wir haben uns nie wirklich ausgesprochen."
"Müssen wir es denn?"
"Ja, ich denke schon. Du hast mich rausgeworfen ohne mir wirklich zu zuhören."
"Ich hab dir zugehört!", sagte er angespannt. "Du hast es aus Hilfe getan damit ich die Firma besitze. Schön und gut, aber du hast mit ihm geschlafen während wir zusammen waren! Ob es nun für mich war oder für sonst wen."
Er nahm tief Luft als ich mich neben ihn setzte. Ich möchte das er sich mir gegenüber öffnet.
"Ich hab ein Fehler getan, ja, aber ich ... ich bin immer noch die, in die du dich verliebt hast! Diego ich bin immer noch die gleiche. Du hast mich doch auch im Interview als Schlampe bezeichnet und ich hab dir verziehen, weil ich weiß das nur die Wut in dir gesprochen hat. Du würdest mich nie so bezeichnen."
"Ich hab an dem Tag zu viel getrunken nachdem du gegangen bist, tut mir leid."
"Ich vergebe dir.", lächelte ich. "Ich hab schlimmeres über mich gehört."
Er nickte und rieb sich den Kinn. Ich möchte es wirklich nochmal mit Diego versuchen. Wir können es schaffen, ich weiß es!
"Ich sollte gehen. Sag Violetta lieber nicht das ich da war.", sagte er plötzlich und stand auf.
"Warte! Diego."
Ich lief ihm hinterher. Er war schon dabei seine Schuhe anzuziehen als ich hinter ihm stand.
"Geh nicht, bitte."
"Ich muss."
"Nimm wenigstens das.", seufzte ich und holte aus dem Schrank im Flur eine kleine Tüte.
"Was ist das?"
"Die Kette deiner Mutter und das Geld."
"Geld?", fragte er und nahm die Tüte an sich.
"Das Geld das du für die Operation von Violetta bezahlt hast. Ich hab dir gesagt das ich es dir zurück geben werde."
"Nein, Francesca ich brauche das nicht.   Ihr beide braucht es mehr und ich -"
"Nimm es und geh!", sagte ich streng. Ich war den Tränen nahe und mir war es egal ob Diego das jetzt sehen würde. Wortlos nickte er noch und ging das aus der Tür.

Ich wimmerte und schaute die Tür noch an, in der Hoffnung das er wieder kommen würde. Doch er kam nicht. Ich hatte gehofft das wir wieder zueinander finden aber nein. Ich hab Diego für immer verloren. Dachte ich zumindest. Es klingelte an der Tür. Ich rannte sofort hin und schaute diesmal in den Spion. Diego! Ich musste lächeln, nein ich strahlte im ganzen Gesicht! Zitternd öffnete ich die Tür. Diego hatte ebenfalls glasige Augen. Eine weile starrten wir uns nur an bis er plötzlich den ersten Schritt machte.
"Es tut mir leid.", sagte er bevor er sich auf mich stürzte und unsere Lippen endlich miteinander verband. Diegos Lippen suchten hungrig nach meinen. Ich spürte wie eine Hand mein Nacken umfing und die andere meine Wange. Meine Händen blieben ruhig auf seiner Taille. Erst als wir ein stumpfes Geräusch hörten lösten wir uns widerwillig voneinander. Wir schauten zur Tür, wo Ilaria mit Violetta stand.
"Und das ... ist mein Geschenk an dich! Tada!", präsentierte meine Schwester und fuchtelte mit den Händen. Violetta strahlte und rannte auf Diego zu. Diego ließ mich los und nahm seine Tochter in den Arm. Derweil kam meine Schwester zu mir und legte mir den Arm um die Schulter.
"Du hattest kein Geschenk für sie oder?", fragte ich sie lachend.
"Nop.", schmunzelte sie. "Aber sag es ihr nicht."
Nachdem er Violetta runter ließ zog er mich sofort in die Arme. Ich seufzte leise auf und vergrub mein heulendes Gesicht in sein Pulli.
"Ich liebe dich.", flüsterte er in mein Ohr und küsste mein Nacken.
"Ich dich auch."

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BAM BAM BAM DAS IST DAS ENDE😭😭😭😍😍😍😱😱😱
ein großes dankeschön an euch alle, weil ihr fleißig mit gefiebert habt und immer gevotet und kommentiert habt. ❤️❤️ Ich hoffe euch hat die Story gefallen. Mir hat es Spaß gemacht es zu schreiben. 👅❤️ Ich hab derweil noch andere -vollendete- Storys, könnt gerne vorbei schauen! ❤️
Ich werde euch bald informieren, wenn es eine neue Story gibt. 💪🏻

eure Ceyda aka DiegoObsession💋

Mein Chef, seine Frau & ich ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt