In der Zwischenzeit ist viel passiert. Es ist schon fast 14 Uhr. Ilaria, Matteo und Francisco sind schon gekommen, Ärzte kamen und gingen und sogar Angie war da, aber nicht wegen Diego.
"Francesca kann ich kurz mit dir sprechen?", fragte mich Angie. Verwirrt nickte ich und folgte ihr hinaus. Ich sah noch wie Diego uns mit komischen Blick folgte. Ich schloss die Tür hinter mich.
"Das mit Violetta tut mir leid, wie geht es ihr denn jetzt?", fragte sie.
"Gut ... denke ich mal, dank Diego."
"Ja, wegen dem Geld ... es tut mir wirklich leid. Es ist nur so das du nach Jahren wieder her kommst und nach Geld bittest, irgendwie kam mir das verdächtig. Entschuldige bitte mein Verhalten."
"Kein Problem. Ich weiß das es dumm war und so plötzlich."
Sie nickte. Sekunden später fallen wir beide in Gelächter ein.
"Na dann. Ich sollte besser gehen. Ich wollte mich nur entschuldigen, nicht nur wegen dem Geld sondern auch als wir zusammen gearbeitet haben. Es tut mir wirklich leid. Das Florencia dich benutzt hat nur damit Diego mich heiratet hab ich nicht gewusst."
"Warte was?!"
Sie nickte bloß und ging. Ich sah ihr noch hinter her wie sie den leeren Flur entlang ging bevor sie um die Ecke verschwand. Immer noch verwirrt von Angies Worte ging ich wieder zurück in das Zimmer. Diego kam sofort zu mir.
"Alles klar?", fragte er und legte seine Hände auf meine Arme. Ich nickte. Doch er glaubte mir nicht. Bevor er weiter fragen konnte löste ich mich von ihm und ging zu Violetta.Als es spät wurde und wir leider das Krankenhaus verlassen mussten, verabschiedete ich mich mit ein Kuss bei meiner Tochter. Meine Schwester war schon vor Stunden gegangen. Leider mussten sie wieder zurück nach Italien. Nebeneinander liefen Diego und ich auf den Parkplatz. Als wir einstiegen wurde mir sofort warm, draußen war es recht kalt. Meine Koffer, und die von Violetta, waren im Kofferraum. Ich hatte keine andere Wahl bei Diego zu wohnen, sonst hätte ich auf der Straßen wohnen müssen. Dann hätte ich als Mutter dermaßen versagt.
"Erzählst du mir jetzt was mit Angie war?", fragte Diego als wir schon eine Weile fuhren. Ich seufzte.
"Sie hat sich entschuldigt."
"Das wars?"
"Nein. Sie hat noch gesagt, dass deine Mutter mich benutzt hätte nur damit du Angie heiratest."
Als ich ihn von der Seite aus anschaute, spannte er sein Unterkiefer an und seine Finger griffen fester an dem Lenkrad.
"Stimmt das?", fragte ich da er nichts dazu sagte. Er nickte kaum merklich und schloss fluchend seine Augen. Als ich weiter drauf eingehen wolle erklärte er schon alles.
"Meine Mutter wusste wie sehr ich dich liebe und du mir bedeutest. Sie wusste auch, dass ich weder Angie liebe noch heiraten wollte. Aber du kennst meine Mutter. Wenn sie etwas will, dann setzt sie sich solange durch bis sie es erreicht. Sie hat dich gegen mich benutzt."
"Aber wozu? Ich verstehe das nicht."
"Meine Mutter hat mich vor die Wahl gestellt. Entweder Angie oder ich werde mein Job los. Dann hab ich mich für Angie entschieden. Aber bevor ich mein Leben widerwillig mit Angie teilen musste, hat meine Mutter mir 'erlaubt' mit dir zusammen zu sein. Bis zur Hochzeit. Ich hab die Zeit mit dir so sehr genossen, wie noch nie zuvor. Als du Wind von der Verlobung bekamst und du Schluss gemacht hast, da ... wusste ich nicht mehr weiter und hab einfach das Ding zu Ende gezogen."Ich wusste, dass ihn die ganze Wahrheit viel Kraft gekostet hatte. Doch bevor ich mein loses Mundwerk aufhalten konnte, sprudelten die Wörter nur so raus.
"Du bist so ein verdammtes Arschloch und Muttersöhnchen."
Er schluckte und starrte auf die Straße. Ich konnte nicht fassen, was Florencia mit Diego abgezogen hatte. Schlimm genug das sie mich bedroht hatte. Und noch schlimmer, dass Diego das zu Ende gezogen hatte!
"Ich weiß und es tut mir leid aber-"
"Nein, jetzt sag nicht das sie deine Mutter ist und das Familie zusammenhält!"
Nickend sagte er nichts mehr. Fassungslos starrte ich aus dem Fenster.
"Hast du Angie nicht mal einbisschen geliebt? Hat sie dir nichts bedeutet?", fragte ich irgendwann.
"Mein Herz gehört nur dir."
"Hör auf sowas zu sagen. Sag einfach Ja oder Nein.", meinte ich leise. Ich will dieses romantische Gedöse nicht mehr von ihm hören.
"Nein, ich hab sie nie geliebt.", seufzte er. "Früher war sie zwar meine Freundin aber ... Liebe hab ich nie gespürt."
"Du hast nicht nur mich betrogen sondern auch sie. Das ist dir klar, oder?"
"Warum reden wir denn überhaupt von Angie und mir?"
"Weil sie genauso verletzt worden ist wie ich, du Idiot!"
Er nickte und hielt den Wagen an. Erst jetzt merkte ich Diegos kleines Häuschen aus dem Fenster. Wortlos stiegen wir beide aus. Er holte die Koffer heraus und wir gingen anschließend ins Haus.
"Du kannst dir aussuchen wo du schlafen willst. Ich hab nur die Couch oder mein Bett im Schlafzimmer."
Ich nickte und legte meine Jacke auf die aufgestellten Koffer. Nachdem er die Hausschlüssel auf die Kücheninsel gelegt hatte, zog er sich ebenfalls die Jacke aus.
"Ich gehe unter die Dusche. Fühl dich wie zu Hause."
"Danke."
Nachdem er kurz lächelte lief er schon zur Wendeltreppe und verschwand im oberen Geschoss.
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Mein Chef, seine Frau & ich ✔
FanfictionFrancesca Cauviglia arbeitet als Sekräterin bei einer erfolgreichen Immobilienfirma. Sie hofft irgendwann eine eigene Firma zu gründen, vielleicht sogar die Firma Miguel Industries. Sie ist jung, erfolgreich & einer der beliebtesten Mitarbeiter. I...