Irgendwann öffnete ich am nächsten Morgen meine Augen. Sofort strahlte die Sonne in das Schlafzimmer hinein. Die Wanduhr zeigte bereits halb 1. Hab ich solange geschlafen? Seit Violetta im Krankenhaus ist kann ich nicht ruhig einschlafen. Ich bemerkte das leere Bett. Diego war also schon wach. Die gestrige Nacht war sehr ... interessant. Wir haben uns endlich ausgesprochen und ich hab mich noch nie befreiter gefühlt. Und als ich auf Diegos Brust eingeschlafen bin, fühlte ich mich wie im siebten Himmel. Irritiert schaute ich auf die Tür als ich Geräusche von unten hörte. Es waren genau zwei Stimmen, weiblich und männlich. Sofort sprang ich vom Bett auf und eilte aus dem Zimmer. Vorsichtig ging ich die Treppe runter. Doch als ich meine gesunde Tochter auf der Couch im Wohnzimmer sah, blieb ich sofort stehen. Sie strahlte wie noch nie zuvor im Gesicht. Diego saß neben ihr und flüsterte ihr was zu. Die beiden haben mich noch nicht bemerkt. Erst als ich den Wohnzimmerboden erreicht hatte schaute Violetta mich an.
"Mamá!", kreischte sie und rannte sofort auf mich zu.
"Violetta sei vorsichtig!", warnte Diego sie. "Nicht so schnell."
Ich verstand rein gar nichts mehr. Wie lange hab ich geschlafen? Seit wann ist Violetta wieder da? Träume ich?
"Violetta geh du doch hoch ins Bett. Du musst dich ausruhen!"
Sie nickte brav und rannte die Treppen hoch. Diego rollte mit den Augen. Anscheinend weiß sie nicht was 'nicht so schnell' bedeutet. Als sie im Schlafzimmer verschwand ging ich auf Diego zu, der immer noch auf der Couch saß.
"Violettas Arzt hat heute morgen angerufen, dass Violetta gesund sei und abgeholt werden kann. Da du im Tiefschlaf warst, und nebenbei bemerkt auf meiner Brust eingeschlafen bist, wollte ich dich nicht wecken und hab sie selbst abgeholt.", erklärte er die Schocksituation bevor ich fragen konnte.
"Oh ... danke.", murmelte ich und setzte mich dicht neben ihn.
"Wie fühlst du dich?", fragte er und legte sein Arm um mich.
"Etwas müde aber es geht schon.", lächelte ich und kuschelte mich an ihn.
"Wegen gestern Nacht."
"Hm?", nuschelte ich fragend und schloss meine Augen. Ich war wirklich müde und sehnte mich wieder nach Diegos Brust zum einschlafen.
"Haben wir jetzt alles zwischen uns geklärt?", fragte er vorsichtig.
"Ich denke schon, ja."
"Also sind wir wieder ... zusammen?"
Grinsend hob ich mein Kopf und küsste ihn rasch auf den Mundwinkel.
"Wenn du das willst.", meinte ich.
"Da brauchst du garnicht erst fragen!", lachte er und küsste mich.Am Nachmittag, als Violetta immer noch im Schlafzimmer schlief, saßen Diego und ich gemeinsam auf der Couch. Wir haben uns für den heutigen Tag frei genommen und Violetta in Ruhe gelassen. Sie konnte im Krankenhaus nie einschlafen, das erklärt warum sie so tief und fest schläft. Die Zeit mit Diego hab ich wirklich vermisst. Ich freue mich das wir einen Neustart wagen, nicht nur für Violetta sondern für uns.
"Der Film ist sinnlos.", motzte Diego als der Abspann vom Film mit The Rock lief. Ich runzelte die Stirn.
"Du bist sinnlos! Der Film war der Hammer!"
Er schüttelte den Kopf und stand auf um sich noch was zu trinken aus der Küche zu holen. Währenddessen lag ich ruhig auf der Couch und nahm mein Handy vom Tisch. Ich hab unendliche Nachrichten von meiner Schwester bekommen, da sie sich Sorgen um mich und Violetta machte und sich entschuldigte weil sie so früh wieder gehen musste.
"Alles klar bei dir?", fragte Diego als er mich anschaute. Ich nickte und steckte mein Handy weg.
"Das war nur Ilaria."
"Achso ja, ich hab vergessen mich bei ihr zu bedanken. Kannst du ihr ein Danke von mir ausrichten?"
"Bedanken? Wofür denn?"
Er schluckte und legte sein Glas Wasser zur Seite.
"Versprich mir nicht sauer auf sie zu sein. Ich hab sie drum gebeten."
Ich nickte ahnungslos. Er nahm tief Luft und zog mich erstmal an sich."Weißt du noch ... als Violetta ihre Einschulung im Kindergarten hatte?"
"Ja ... die war im Sommer. Aber woher -"
"Ich war dabei."
Sofort löste ich mich von ihm.
"Du warst da? Was? Aber ..."
"Und am 4. Februar?", fragte er weiter.
"4. Februar? Das ist doch Violettas ... oh mein Gott, sag mich nicht du warst bei ihrer Geburt dabei!"
Als er weder nickte noch antwortete sondern mir nur in die Augen starrte, konnte ich mir die Antwort auch selbst denken.
"Wo warst du noch alles da?", fragte ich. Mir kamen langsam die Tränen hoch.
"Bei ihren Aufführungen und Geburtstagen."
"Du bist also jedesmal von Argentinien nach Italien gereist?"
"Ja."
"Und Ilaria hat davon gewusst?"
Wieder sagte er Ja. Ich löste mich aus seinen Armen und unterbrach den Augenkontakt. Ich blinzelte die Tränen weg und unterdrückte ein Schluchzen.
"Ich weiß das kommt jetzt so plötzlich und nachdem wir uns wieder zusammen gerauft haben. Ich hoffe, dass du deswegen nicht wieder alles wegschmeißt, was zwischen uns ist.", hörte ich Diegos Stimme an mein Nacken. Ich schluckte und schüttelte den Kopf.
"Ich muss nur ... diesen Schock grad ... verdauen."
"Verstehe ich. Es tut mir leid das weder ich noch Ilaria dir davon erzählt haben. Aber du wolltest so gut wie möglich Abstand von mir. Aber ich wollte auch meine Tochter aufwachsen sehen."
Ich nickte und wischte die Tränen weg. Dann drehte ich mich zu ihm. Er sah müde aus, als wäre ihm eine große Last vom Rücken gefallen.
"Danke das du es mir gesagt hast."
Er lächelte nur leicht und klopfte auf seine Schenkel, wo ich mich gleich hinsetzte und ihn die Arme um den Hals schlang.
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Mein Chef, seine Frau & ich ✔
FanfictionFrancesca Cauviglia arbeitet als Sekräterin bei einer erfolgreichen Immobilienfirma. Sie hofft irgendwann eine eigene Firma zu gründen, vielleicht sogar die Firma Miguel Industries. Sie ist jung, erfolgreich & einer der beliebtesten Mitarbeiter. I...