Die Arbeit im Café hat wirklich Spaß gemacht und mir kam es so vor als wäre ich nie von hiee gegangen. Hin und wieder musste ich an Diego denken, doch Chiara kam immer im richtigen Moment dazwischen. Giovanni hat mich früher gehen lassen, weil er nicht wollte das ich mich wegen dem Kind überanstrenge. Dankbar umarmte ich ihn und verabschiedete mich von Chiara. Ich packte meine Schürze in mein Rucksack und verließ um 14 Uhr das Café.
Zu Hause angekommen schloss ich die Tür auf. Ilaria hat mir inzwischen ein Ersatzschlüssel gegeben, damit ich problemlos ins Haus kann. Es war noch keiner da also ging ich in mein Schlafzimmer und stellte mein Rucksack neben den Kleiderschrank. Ich hab auch morgen ein Termin beim Arzt um mein Bauch zu untersuchen. Seit ich in Mailand bin habe ich wieder diese Bauchschmerzen und ich hab das Gefühl zu explodieren. Ich wechselte meine Kleidung in gemütlichere und legte sie auf den Stuhl. Als ich aus den Zimmer gehen wollte klingelte mein Handy. Diegos Namen leuchtete auf. Ich hatte Bedenken ranzugehen und schaute einfach auf den Display herab. Ich konnte es nicht mehr aushalten und ging ran.
"Francesca?", fragte Diego am anderen Ende.
"Ja, hey."
"Ich hab dich vermisst, wollte deine Stimme hören. Wie gehts dir?"
"Gut, nur ... einige Schmerzen. Und dir? Wie läuft ... deine Ehe?"
Ich versuchte nicht so verletzt so klingen doch Diego hörte es.
"Francesca ich will nicht darüber reden sondern über dich. Wie läuft es in Italien?"
"Ich muss mich noch etwas gewöhnen.", meinte ich und schaute mich im Wohnzimmer um. "Und bei dir?"
"Alles so wie immer. Angie sucht nach einer neuen Sekretärin, aber ich lehne jede ab. Keine von denen ist geeignet dafür."
Mir schoss das Blut in den Wangen und ich lächelte den Boden an. Er will keine andere außer mir.
"Wie gehts dem Kind?"
"Ich gehe morgen zum Arzt zur Untersuchung. Wenn es was Neues gibst, erzähle ich es dir. Aber sonst alles okey."
"Danke. Du musst wissen, dass ich, egal wie es momentan zwischen uns steht, immer für dieses Kind da bin! Ich liebe das Kind und dich, verstanden?"
"Ja.", bestätigte ich leise und nickte. Seine Worte waren sanft und erfüllten mein Herz mit Wärme, doch der Gedanke, dass er verheiratet ist zerstört alles.
"Ich will dich nicht weiter aufhalten. Bestimmt hast du einiges zu erledigen."
"Wenn du willst können wir weiter sprechen. Ich hatte einen schlechten Tag und ich will nicht aufhören deine Stimme zu hören."
"Diego.", seufzte ich und fuhr mir durch dir Haare.
"Was? Hab ich was falsch gesagt?"
"Ja. Nein. Ich meine ... du bist verheiratet! Du solltest dich um deine Frau kümmern, nicht um mich."
"Angie ist zwar meine Frau, doch du bist die Frau meines Kindes. Du bist mir genauso wichtig!"
Ich schüttelte den Kopf und schloss meine Augen, damit diese salzigen Tränen nicht meine Wangen hinunter rollen.
"Ich muss auflegen.", platzte es aus mir raus und ich lag auf. Ich legte das Handy auf den Tisch. Schluchzend brach ich auf der Couch zusammen.Durch leises Flüstern wachte ich auf. Ich lag auf der Couch und es war bereits Sonnenuntergang. Ich setzte mich auf und schaute mich um. Keiner war im Wohnzimmer aber die Stimmen kamen aus der Küche.
"Haben wir dich geweckt?", fragte Matteo als er mich entdeckte. Ich schüttelte den Kopf, da ich noch zu müde war.
"Du hast mit Diego telefoniert, stimmts?", fragte meine Schwester, die mit Tüten in der Hand rein kam.
"Woher weißt du das?"
"Hab geraten.", neckte sie mich und fing an die Lebensmittel einzuräumen.
"Wie war dein erster Arbeitstag?", fragte Matteo.
"Toll! Ich hab Chiara gesehen. Sie arbeitet dort. Oh, und Mario und Mercedes!"
"Echt?", fragte Ilaria. Ich nickte und nahm mir eine Weintraube aus dem Obstkorb.
"Giovanni war so nett und hat mich wegen dem Baby früher gehen lassen."
"Giovanni?", fragte Matteo und schaute seine Frau an. Ilaria erstarrte in ihrer Position und schaute mich an.
"Hab ich was falsch gesagt?"
"Giovanni ist wieder in der Stadt?", fragte er Ilaria und wich meine Frage aus.
"Matteo beruhige dich.", meinte ich. Ich hab ihn ja noch nie so aufgewühlt erlebt.
"Du wusstest es, stimmts?"
"Was? Nein! Ich hab es gestern herausgefunden.", verteidigte ich mich.
"Und du?"
Ilaria schluckte.
"Er lebt seit sechs Monaten wieder hier."
"Seit sechs ... und du sagst mir nichts?!"
"Es war nicht von Bedeutung."
Ich hatte das Gefühl gerade Zeuge eines Streites zu sein, das noch wegen mir verursacht wurde. Ich sollte gehen aber ich kann meine Schwester nicht alleine lassen. Bevor Matteo aus der Küche ging, schüttelte er nochmal fassungslos den Kopf."Alles klar?", fragte ich Ilaria vorsichtig. Sie nickte. Ich beneide meine Schwester dafür, dass sie nicht weint. Sie würde niemals wegen ein harmlosen Streit anfangen zu weinen. Ich hingegen schon. Nenne mich einmal dumme Kuh und ich kriege glasige Augen.
"Was war mit Giovanni?"
"Wir hatten mal was miteinander."
"Und Matteo ...?"
"Er wusste davon. Ich hab ihn nicht betrogen oder so! Das würde ich nie tun! Giovanni war mein erster Freund, das hab ich dir nie erzählt. Ich hab aber mit ihm Schluss gemacht weil er ja der 'Oberchecker' war. Aber als ich mit Matteo zusammen kam, war Giovanni total eifersüchtig. Er kam immer dazwischen und hat Lügen erzählt, dass ich mit ihm im Bett war und das wir heimlich in sein Zimmer jeden Abend waren."
Sie schaute Gedanken versunken die Herdplatte an während sie weiter erzählte.
"Matteo hat mir am Anfang nicht geglaubt. Ich hab hart für ihn und unsere Beziehung gekämpft. Ich hab dann Giovanni in der Stadt, vor allen Leuten und Matteo, die Wahrheit gesagt und ihn anschließend fertig gemacht. Nach dem Tag ist Giovanni aus Italien gegangen, England wenn ich mich nicht täusche. Ich hab ihn vor sechs Monaten zufällig im Supermarkt gesehen. Ich hab es Matteo nicht gesagt, weil ich genau diesen Streit vermeiden wollte und es außerdem keine Bedeutung für mich hat. Giovanni war für mich nie mehr als ein Freund, doch heute ist er nicht mal das."
Sie schluckte nochmal bevor sie die Bananen in den Korb legte und die Küche verließ. Wahrscheinlich will sie zu Matteo. Ich blieb immer noch auf dem Barhocker sitzen und lehnte mich an die Kücheninsel. Ich wusste nicht das meine Schwester ebenfalls ein kompliziertes Leben hatte, oder hat. Ich musste zu der Zeit bestimmt schon weg gewesen sein. Wenn ich doch bloß die Vergangenheit rückgängig machen könnte.
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Mein Chef, seine Frau & ich ✔
FanfictionFrancesca Cauviglia arbeitet als Sekräterin bei einer erfolgreichen Immobilienfirma. Sie hofft irgendwann eine eigene Firma zu gründen, vielleicht sogar die Firma Miguel Industries. Sie ist jung, erfolgreich & einer der beliebtesten Mitarbeiter. I...