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"Arschloch.", murmelte Ilaria nachdem Nicolás gegangen war. Seufzend setzte ich mich auf den Stuhl und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
"Hast du ihm was erzählt?", fragte sie und setzte sich auch auf ein Stuhl. Ich schüttelte den Kopf.
"Also weiß er wirklich alles.", stellte sie fest. "Scheiße!"
Sie stand wieder auf und lief umher. Was sollten wir jetzt tun? "Willst du wirklich nicht mit sein Sohn zusammen kommen?"
"Seh ich so aus?! Der Typ erpresst und bedroht mich!"
"Und wenn wir mit offenen Karten spielen?"
"Ich komme bestimmt nicht mt Alex zusammen! Ich liebe ihn nicht und er mich nicht!"
"Okey.", murmelte sie und setzte sich vor mir. Ich spürte ihren Blick auf mir.
"Du bist stark, Fran. Du schaffst das schon!", munterte sie mich auf.
"Pff, von wegen stark. Nicolás kann mich sofort ruinieren. Dann bin ich mein Job los. Und Diego wird mich sowieso bald raus schmeißen!"
"Diego?", fragte sie.
"Mein Chef."
Sie nickte.
"Kann ich bei dir bleiben für ein paar Nächte?, fragte sie plötzlich.
"Was ist mit Matteo?"
"Wir haben hier keine Wohnung. Er musste gestern nach Italien wegen seiner Mutter."
"Klar kannst du zu mir!", willigte ich ein. Sie grinste und umarmte mich. Ausnahmsweise erwiderte ich die herzliche Umarmung. Plötzlich musste ich wimmern. Tränen flossen ungewollt heraus. Ich hab meine Schwester sehr vermisst!

Da ich noch arbeiten musste, gab ich Ilaria meine Schlüssel und schickte sie zu mir. Ich hab heute nicht so viel zu tun, also kann ich heute einen gemütlichen Abend mit meiner Schwester haben.
Ich saß auf mein Stuhl und erledigte Telefonate. Während ich telefonierte schrieb ich alles auf ein Zettel und heftete es im Ordner ab. Als dann Diego nach mir rief, legte ich auf und stolzierte ins Büro. Mein Chef saß auf sein Bürostuhl und schaute nachdenklich auf den Boden. Ich schloss die Tür und setzte mich auf den Sessel. Diego bemerkte mich und schaute nun zu mir. Ungewollt musste ich lächeln, doch er sah mich eiskalt an sodass mein Lächeln erstarb.
"Du wirst heute Abend hier bleiben und alle Termine einschreiben und Ordner sortieren. Wir haben fast den Investor von der Philips Firma, alles muss perfekt laufen!"
"Muss es unbedingt heute sein? Meine Schwester ist bei mir und ich -"
"Das interessiert mich nicht. Du tust was ich sage und fertig!", unterbrach er mich. Ich nickte schüchtern und stand auf. Plötzlich ging die Tür auf und eine blondhaarige Frau kam herein. Sie trug ein schwarzen Spitzenrock und eine weiße Bluse.
"Ich bin gleich für dich da, Angie.", sagte Diego. Diese Angie nickte grinsend. Anscheinend wollen sie alleine sein. Ohne was weiteres zu sagen ging ich aus dem Büro und schloss die Tür hinter mir zu.

Ich spürte Wut in mir. Eifersucht und Zorn. Sowas hab ich noch nie gespürt! Mein Blick war die ganze Zeit auf die Tür von Diegos Büro geheftet. Wer ist sie? Was machen sie solange dort?

Mein Chef, seine Frau & ich ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt