Als es Mitternacht war fuhr ich gerade auf der Autobahn nach Hause. Ich fuhr leicht unkonzentriert wegen Emilio aber irgendwann klappte es doch. Violetta schlief tief und fest in ihren Sitz und ihr Kopf lehnte sich am Fenster. Morgen, oder eher heute, ist Samstag, was bedeutet das ich Adrián und den Kindergarten anrufen muss. Ich hoffe es klappt alles ohne Probleme. Es reicht schon das ich bald ein Arzttermin für Violetta besorgen muss, weil sie ständig am Husten ist.
Ich parkte am Straßenrand und trug Violetta aus dem Auto. Ich schaffte es so gut ich konnte vor unsere Wohnungstür und legte sie sanft ins Bett. Ich zog ihre Schuhe und samt Kleidung aus. Es ist warm in ihrem Zimmer also ließ ich sie mit Unterhemd und Unterhose schlafen und deckte sie zu. Nachdem ich ihr ein Kuss auf die Stirn hauchte, verließ ich leise das Zimmer und ging selbst ins Bett.Am nächsten Tag ließ ich Violetta ausschlafen. Es ist sowieso Samstag und halb 10. Ich rief zuerst Adrián an.
"Francesca was verschafft mir die Ehre?"
Ich sah jetzt schon das spöttische Grinsen.
"Adrián es tut mir leid aber ich kann für einpaar Tage nicht zur Arbeit kommen."
"Warum das?"
"Ein Familienmitglied ist gestorben und ich muss nach Argentinien. Tut mir leid."
"Francesca, du hast dir schon mehrmals frei genommen in diesem Monat."
"Ich weiß! Es tut mir ja auch leid."
Er seufzte laut und setzte eine Pause.
"Hör zu wir können das so machen. Entweder du arbeitest noch diese Woche und kannst nach Argentinien oder du gehst und kriegst deine Bezahlung für diesen Monat nicht."
"Was?!"
Will der mich komplett verarschen?
"Oder du kündigst gleich."
Okey jetzt ist er total verrückt!
"Lieber würde ich kündigen als -"
"Gut, du hast gekündigt. Bis dann!"
"Warte, was?! Nein!"
Doch es war zu spät. Die Leitung war tot. Was war das denn jetzt? Ich habe nicht gekündigt. Ist jetzt auch egal, ich muss Valentina anrufen. Zum Glück hatte sie ein Herz und Verständnis dafür. Sie hat Violetta für beurlaubt eingetragen und mir alles Gute gewünscht. Nun muss ich die Tickets kaufen.
"Mamá?", hörte ich die leise pipsige Stimme.
"Hey, mein Schatz."
Ich lächelte sie an als sie müde zu mir ins Wohnzimmer kam. Sie setzte sich neben mich und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Dann hörte ich ein leises Schnarchen. Lachend legte ich Violetta ausgebreitet auf die Couch und deckte sie zu. Dann nahm ich mein Laptop und suchte nach Tickets die perfekt für mein Budget passen. Ich sah auf meine Tochter herab. Ob es wirklich so gut ist nach Argentinien zu fliegen? Zu Diego? Was wenn wir ihn sehen? Oder schlimmer: was wenn er uns garnicht sehen will? Was wenn er eigene Kinder hat? Ich schüttelte die Gedanken weg und buchte zwei Flugtickets für heute Abend."Wieso soll ich mein Koffer packen?", fragt Violetta und setzte sich auf ihr Bett. Es ist nun Nachmittag und ich habe ihr so gut wie möglich unseren Plan erzählt.
"Wir statten einer Familie ein Besuch ab. Und du wirst schön artig sein, verstanden?!"
"Ist Papá auch da?"
"Kannst du aufhören immer nach dein Vater zu fragen, Violetta?", fragte ich sie ruhig. Sie nickte geknickt und schaute auf den Boden.
"Nein, nicht weinen mein Schatz."
Ich setzte mich neben ihr und zog sie in meine Arme. Ich drückte ihr ein Kuss auf den Kopf.
"Ich hab es nicht so gemeint. Du weißt ich mag es nicht wenn du über deinen Vater sprichst."
"Ich weiß. Es tut mir leid."
Ich nickte bloß und küsste sie mehrmals auf den Kopf.
"Ich liebe dich mein Schatz.", hauchte ich an ihr Haar. Sie sagte darauf nichts sondern schmiegte sich an mich. Eine Weile blieben wir so sitzen bis Violetta endlich anfing zu packen. Ich packte auch meine Koffer und stellte sie in den Flur. Dann schrieb ich Ilaria, dass wir uns um 9 im Flughafen treffen. Bevor wir los fuhren machte ich Violetta noch was zu essen und steckte mein Handy an die Ladestation. Als es dann soweit war fuhren wir los zum Flughafen."Passt auf euch auf!", warnte uns Matteo und schlug mich leicht am Kopf. Ich schlug ihn auf die Brust bevor er mich lachend in die Arme schloss. Violetta verabschiedete sich bei Francisco.
"Und du bist dir sicher?", fragte Ilaria.
"Ja."
Ich nickte und umarmte sie auch. Dann umarmte sie noch Violetta und ich meinen kleinen Neffen. Dann gingen wir durch die Sicherheitskontrollen und anschließen stiegen wir in das Flugzeug. Ich hab Bedenken Violetta auf den Sitz am Gang zu setzen, weshalb ich sie lieber ans Fenster setzte. Sie ist noch nie geflogen und dank Matteos Kontakte konnte ich heute für sie ein Pass holen. Ängstlich nahm sie meine Hand als wir langsam hoch steigen. Doch dann war sie fasziniert von der Aussicht und starrte die ganzen Stunden nur noch aus dem Fenster. Mein Herz klopfte vor Aufregung wegen Argentinien, Emilios Familie und Diego.
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Mein Chef, seine Frau & ich ✔
FanfictionFrancesca Cauviglia arbeitet als Sekräterin bei einer erfolgreichen Immobilienfirma. Sie hofft irgendwann eine eigene Firma zu gründen, vielleicht sogar die Firma Miguel Industries. Sie ist jung, erfolgreich & einer der beliebtesten Mitarbeiter. I...