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Als es so weit war fuhren Violetta und ich ins Krankenhaus. Ilaria, Matteo und Francisco blieben im Hotel, da sie noch einkaufen mussten. Aber sie würden hinterher ins Krankenhaus kommen. Nervös betrat ich das Büro von Doktor Rodriguez, der uns schon erwartete. Er freute sich über das Geld und bereitete fleißig alles für die bevorstehende Operation vor.
"Die Operation beginnt in einer Stunde, wir wollen ja keine Zeit verlieren.", meinte er und trat hinaus in den Krankenhausflur um die Krankenschwestern bescheid zu geben. Ich hielt solange Violettas Hand während sie auf mein Schoß saß.
"Was passiert jetzt, Mamá?", fragte sie leise. Ich wusste nicht wie ich ihr das mit dem Tumor und der Operation erklären sollte.
"Du wist jetzt geheilt, mein Schatz. Hab keine Angst, ja?"
Ich küsste sanft ihr Hinterkopf und sie lehnte sich nach hinten an meine Brust.
"Wird es mir dann besser gehen?"
"Ja.", lächelte ich. "Du wirst keine Schmerzen mehr haben."
"Endlich.", seufzte sie und kicherte.
"Bist du aufgeregt? Oder hast du Angst?"
"Nein. Du bist ja bei mir."
Sie hielt fest meine Hand.
"Jetzt bin ich bei dir, Violetta. Später bist du alleine."
Ihr Herz pochte und ich spürte wie sie Angst bekam. Ich schlang meine Arme um sie.
"Aber ich bin trotzdem bei dir! Immer."
Sie beruhigte sich etwas und nickte. Nachdem ich ihr noch etwas über ihren Zustand erklärte, kam der Doktor rein und führte uns in ein Zimmer.

Wir waren in der Kinderstation und Violetta saß auf dem Bett am Fenster. Sie hat ein Zimmer für sich allein, was die Sache nicht gerade besser macht. Eine blonde Schwester kam rein und zog Violettas Kleidung aus und half ihr in den kleinen Krankenhauskittel. Ich saß still auf dem Stuhl und versuchte meine Angst zu überwinden. Doch als Violetta mich anlächelte verschwand die Angst.
"Doktor Rodriguez wird bald vorbeischauen, die Operation wird bald losgehen.", erklärte uns Schwester Sofia. Ich nickte dankbar und sie ging. Ich setzte mich rasch auf das Bett.
"Keine Angst, Mamá.", sagte Violetta und wischte mir die Tränen weg. Ich wusste nicht mal das ich weine. Plötzlich ging die Tür auf und es kamen Ilaria und Francisco rein, gefolgt von Matteo.
"Na, wie gehts meiner kleinen Nichte?", fragte Ilaria und umarmte Violetta. Francisco setzte sich auf das Bett als ich aufstand.
"Wie gehts ihr? Was meinte der Doktor?", fragte Matteo und schaute auf Violetta.
"Die Operation beginnt gleich. Ihr geht es gut, sie hat Angst aber zeigt es nicht."
"Und du?"
"Ich hab auch Angst. Angst das was schief läuft."
"Wird schon alles gut ausgehen. Immerhin ist Violetta ein tapferes Mädchen, genauso wie ihre Mutter.", meinte Ilaria und nahm mich in den Arm. Wir unterhielten uns alle noch eine weile bis der Doktor kam und Ilaria mit nahm. Rodriguez hat uns angeboten nach unten zu gehen, wo die Operationssaale sind und dort zu warten. So könnten wir bei Violetta sein. Ich nickte mit Tränen in den Augen.

"Alles wird gut, Violetta.", munterte ich sie auf und strich ihr übers Gesicht. Rodriguez gab mir vor dem Op-Saal noch einige Minuten.
"Krieg ich danach eine Belohnung?"
Ich lachte und nickte.
"Du bekommst alles was du willst!"
Sie strahlte übers Gesicht.
"Ich liebe dich, mein Schatz, vergiss das nicht."
Ich ließ sie nicht zu Wort kommen sondern drückte sie fest an mich und verteilte Küsse über ihr ganzes Gesicht. Angewidert schreckte sie danach ihr Kopf zurück. Sie umarmte mich schnell bevor sie hinter der großen Tür verschwand.

Mein Chef, seine Frau & ich ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt