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Den Flug haben wir gut überstanden, da Violetta die Hälfte der Zeit geschlafen hat. Es ist komisch wieder in BA zu sein. Doch irgendwie freue ich mich auch. Zwei starke Frauen wie wir verstauten unsere Koffer in den Mietwagen, den Matteo bestellt hat, und stiegen ein. Leider hat der kein Kindersitz. Ich überprüfte nochmal alles bevor ich in die Stadt fuhr. 

Das Navigationssystem hatte schon die Straße gefunden, wo Emilios Familie lebt. Ich hoffe ich komme nicht im falschen Moment an. Ich fand das große Haus, wo Leute ein und aus gingen. Ich parkte am anderen Straßenrand und stieg aus. Bevor ich Violetta aus dem Wagen holte öffnete ich den Kofferraum und Violettas Koffer.
"Zieh das an.", befahl ich ihr und gab ihr ihr schwarzes Kleid mit der weißen Strumpfhose. Sie zog eine Schnute aber setzte sich nicht weiter durch sondern tat brav meine Anweisung. Als sie fertig war band ich ihre Haare in zwei Zöpfen. Ich hab mich im Flugzeug schon komplett in schwarz umgezogen. Ich schloss den Wagen ab, nahm Violettas Hand und lief den Weg entlang der zur Haustür führt.
"Benimm dich, ja?", fragte ich sie leise. Sie nickte und hielt mich fester fest. Die Tür stand offen und Leute kamen uns entgegen. Ich ging hinein und suchte erstmal nach Lucila. Doch ich fand sie nicht und hielt Ausschau nach Alex, Marco oder Camila.
"Francesca!", hörte ich jemanden hinter mir. Ich drehte mich um und mir fiel Lucila schluchzend in meine Arme. Ich ließ Violetta los und hielt sie fest.
"Es tut mir so leid, Lucila."
Sie schluchzte bestimmt meine Schulter voll, doch das war mir egal. Ich sah hinunter auf Violeta, die mich ansah. Ich zeigte ihr mit mein Finger das sie hinaus in den Garten zu den anderen Kindern kann. Sie nickte und rannte los. Dann löste sich Lucila von mir. Ihr schwarzes Makeup war mit ihren Tränen verschmolzen.
"Es tut mir ehrlich leid. Wie geht es dir? Brauchst du was?"
"Nein, danke. Das du hier bist bedeutet uns viel Francesca. Du hast Emilio sehr viel bedeutet.", schniefte sie.
"Er mir auch. Und natürlich ihr!"
Ich lächelte sie aufmunternd an.
"Wenn du was brauchst lass es mich wissen, okey?", fragte ich sie und nahm ihre Hände in meine. Sie nickte dankbar.
"Wo ist denn deine Kleine?"
"Im Garten.", sagte ich und nickte in die Richtung. Sie umarmte mich rasch bevor sie hinaus ging. Ich wischte mir die Tränen weg und begrüßte alle anderen fremden Menschen.

"Danke für deine Hilfe, Liebes.", lächelte Lucila als ich den Müll im Wohnzimmer in die Mülltüte legte.
"Mach ich gerne."
Inzwischen sind alle Gäste gegangen und nur noch der Chaos ist geblieben. Violetta saß auf dem Sessel und spielte mit Alex während ich Lucila und Camila beim Aufräumen half. Die Beerdigung war sehr anstrengend.
"Habt ihr eine Unterkunft?", fragte Camila.
"Ja, ein Hotel."
Sie nickte und schmiss die Tüten in den Müllcontainer im Garten. Ich wischte den Küchentresen ab und stellte alles wieder an sein Platz. Wie waren später fertig und saßen gemeinsam im Wohnzimmer. Becher mit heißer Schokolade und Kekse standen auf dem Tisch. Violetta saß auf meinem Schoß und lehnt sich nach hinten an mich. Wir unterhielten uns über die alten Zeiten mit Emilio mit Tränen in den Augen. Lucila und die ganze Familie tat mir leid. Emilio war ein wundervoller Mensch, Ehemann und Vater. Am Abend wurde es spät für uns und ich fuhr uns zurück ins Hotel. Lucila versprach ich meine Hilfe an wenn etwas nötig ist.

Wir kamen spät an und ich legte Violetta sofort in das Bett, was wir uns beide teilen. Zum Glück war sie im Auto noch nicht eingeschlafen sodass sie sich ein Pyjama anziehen konnte.
Sie legte sich sofort hin und ich putzte mir erstmal die Zähne im Bad. Ich weiß noch nicht was wir morgen machen werden. Zurzeit ist mein Plan hier in Buenos Aires zu bleiben, bei den Miguels. 

Mein Chef, seine Frau & ich ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt