Mit viel Mühe habe ich es geschafft neben meiner kleinen Tochter im Bett einzuschlafen. Ich spürte manchmal wie sie zuckte und wimmerte. Wenn dieser Arzt mich nicht sofort anruft dann flipp ich aus. Es war nun der nächste Tag: Montag! Ich brachte Violetta Frühstück ans Bett und stellte es auf den Nachttisch ab. Als dann mein Handy klingelte und ich die Telefonnummer der Praxis sah, wurde ich nervös.
"Hallo?", fragte ich. Ich ging aus dem Schlafzimmer und lief in die Küche.
"Francesca guten Morgen, hier ist Carmen."
Ihre Stimme klingt positiv also muss alles gut mit Violetta sein. Oder?
"Guten Morgen."
"Ich will nicht groß rum reden. Es wäre toll wenn sie heute zum Krankenhaus waren würdet, der im Zentrum der Stadt."
"Krankenhaus? Warum denn das?"
"Es geht um Violetta. Sie müssen zu Doktor Rodriguez, er weiß das sie kommen. Keine Sorge, es wird alles gut!"
Sie ließ mich nicht weiter zu Wort kommen, da sie schon aufgelegt hatte. Irritiert schaute ich auf mein Handy und steckte es weg. Krankenhaus?Nervös klopfte ich auf den Lenkrad des Opels. Violetta saß ruhig auf dem Rücksitz und schaute, so gut sie es kann, aus dem Fenster. Ich sah immer zu ihr rüber, aus Angst das sie umfällt oder sich übergeben muss. Die Fahrt zum Krankenhaus kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich fand auch nicht so leicht ein freien Parkplatz. Ich war bestimmt 1 km vom Krankenhaus entfernt als ich ein Parkplatz fand. Hand in Hand liefen wir hinein und sofort ging ich zur Krankenschwester an der Rezeption.
"Hallo. Wo kann ich Doktor Rodriguez finden?"
Ich versuchte nicht so panisch zu klingen.
"Er ist im Büro. Warten Sie bitte."
Sie griff nach ein schwarzen Telefon und hielt es sich ans Ohr. Sekunden später führte sie mich zum Büro und klopfte an der Tür. Als wir ein Herein hörten öffnete sie die Tür und ließ mich mit Violetta rein. Die Frau verschwand und schloss die Tür.
"Sie müssen Francesca Cauviglia sein.", bemerkte er. Ich nickte und begrüßte ihn mit ein Händeschütteln. Dann setzte ich mich auf den braunen Sessel, Violetta auf den anderen.
"So.", fing er an. "Hat Ihnen Carmen alles erzählt?"
Ich schüttelte den Kopf. Sollte sie es denn?
"Violetta, Liebes, neben an ist ein Raum voller Spielsachen. Geh doch dorthin und ich rede in Ruhe mit deiner Mutter.", sagte er und sah zu meiner Tochter, die ängstlich mich anstarrte. Ich nickte und sie stand auf um in das Nebenzimmer zu gehen. Jetzt mache ich mir doppelt so viele Sorgen wie am Anfang."Ist es ernst? Oder schlimm?", platzte es aus mir raus. Er schaute mich an und seufzte. Ja, ist es. Oh Gott.
"Carmen hat mir erzählt, dass Violetta permanent Hustenanfälle bekommt."
"Ja ... und seit kurzem auch Kotzreiz und Kopfschmerzen."
Er nickte und holte Unterlagen aus seiner Schublade. Ich beobachtete alles und wurde Minute zu Minute unruhiger.
"Was ich Ihnen jetzt sage, Francesca, dürfen Sie nicht als das Ende auffassen. Es gibt Heilchancen."
Ich nickte verwundert. Er nahm tief Luft.
"Bei den Untersuchungen haben wir festgestellt, dass ... Violetta einen Hirntumor hat."In diesem Augenblick brach für mich die Welt zusammen. Ich brachte kein Wort raus, nicht mal ein Laut. So geschockt und verletzt war ich. Ich konnte mich nicht mal bewegen.
"Der Tumor ist klein, er hat sich noch nicht ganz ausgebreitet. Wir können Violetta heilen wenn wir eine Operation durchführen."
Ich erstarrte und schaute den Mann in die Augen.
"Wenn die Operation gut verläuft, ist sie den Tumor los und ist geheilt. Da sie noch jung ist, hat der Tumor bis jetzt keine wirkliche Schäden aufgenommen."
"Und was wenn die Operation nicht gut verläuft?"
Er antwortete darauf nicht sondern starrte seine Hände an. Ich verstand.
"Ich würde Ihnen die Operation empfehlen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sich der Tumor vollständig ausgebreitet hat. Das Husten, der Kotzreiz und die Schmerzen sind der Anfang, Francesca."
Ich weinte leise und meine Augen brannten. Ich wusste das sie krank war aber das es so ist ...
"Weiß ihr Mann bescheid? Kann er herkommen?"
"Nein. Nein, ich bin alleinerziehend."
Diego. Was soll ich mit ihn machen?
"Wollen Sie die Operation durchführen?"
Ich nickte so heftig wie noch nie. Wenn es die einzige Chance ist mein Baby zu helfen, dann sei es so.
"Die Kosten beantragen 50.000 Pesos."
"Was?!"
Er nickte.
"Aber ... aber so viel hab ich nicht."
Ich hab den Flug und das Hotel schon knapp bezahlen können. Er zuckte bloß mit den Schultern.
"Ich kann Ihnen Medikamente für die Schmerzen geben, aber es wird nicht immer helfen. Sie müssen das Geld auftreiben oder wir können keine Operation durchführen."
Ich nickte und nahm die Medikamente entgegen. Dann stand ich auf, wischte mir die Tränen weg und holte Violetta aus dem Nebenzimmer. Ohne mich zu verabschieden zerrte ich Violetta mit hinaus.
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Mein Chef, seine Frau & ich ✔
FanfictionFrancesca Cauviglia arbeitet als Sekräterin bei einer erfolgreichen Immobilienfirma. Sie hofft irgendwann eine eigene Firma zu gründen, vielleicht sogar die Firma Miguel Industries. Sie ist jung, erfolgreich & einer der beliebtesten Mitarbeiter. I...