Die ganzen Stunden ackerte ich die ganzen Papiere durch ohne nur eine Pause. Florencia ist gleich nach 10 Minuten gegangen. Zum Glück ließ sie mich danach in Ruhe. Diego hat sich auch nicht blicken lassen, was gut ist. Es ist nun fast 11 und sogar der Letzte ist gegangen, nur ich bin noch hier und kaue auf mein Kugelschreiber herum. Meine Arbeit ist seit zwei Stunden fertig. Ich hab bloß keine Lust nach Hause zu gehen. Als die Tür auf ging und Diego kam, nahm ich den Stift aus dem Mund und tat so als würde ich was schreiben. Ich hatte Hoffnungen, dass Diego einfach geht aber so war das nicht.
"Francesca es ist spät. Wieso bist du noch hier?", fragte er und zog seine Jacke an.
"Ich erledige meine verdammte Arbeit.", sagte ich ohne den Kopf zu heben. Er seufzte.
"Ja, hör zu, wegen vorhin -"
"Ach ist schon gut. Es war meine Schuld. Ich bin einfach so. So respektlos und unverschämt. Tut mir leid. Wenn du mich feuerst dann hab ich ein totalen Verständnis dafür."
"Du benimmst dich wirklich wie ein Kleinkind."
Ich legte den Kugelschreiber aus der Hand.
"Ach ist das so?", fragte ich und stand auf damit wir auf Augenhöhe waren. Ich schluckte.
"Und warum sind Sie dann mit ein Kleinkind zusammen, Señior Hernández? Hm? Sind ja bloß ... 5 oder 6 Jahre Unterschied."
"Fang bitte nicht damit an."
"Mit was?"
"Damit! Was ist los mit dir?!"
"Frag doch mal deine Mutter! Sie ist los."
"Lass meine Mutter aus dem Spiel."
"Gut, dann gibt es kein weiteren Grund um weiter zu reden."
Ich beugte mich über mein Tisch und ordnete alle Papiere ein und packte sie in meine Tasche.
"Es tut mir leid. Können wir bitte drüber reden?", fragte er leise und sah mich flehend an.
"Ich bin müde und es ist spät.", winkte ich ab und zog mir mein Mantel über. "Ich hab echt keine Lust auf ein Streit."
"Das ist jetzt ein Streit?!", fragte Diego unfassbar.
"Anscheinend. Wenn du dich wie ein Muttersöhnchen verhälst und mich hier anschnauzt."
"Muttersöhnchen also."
"Ja, Muttersöhnchen.", meinte ich. "Du bist alt genug um selbst Entscheidungen zu treffen, Diego. Deine Mutter hat eigentlich nichts mehr zu sagen."
"Nur weil du keine großartige Beziehung mit deinen Eltern hattest, heißt es nicht das du meine runter ziehen kannst!"
"Ich bin also das Problem."
"Ja!", bestätigte er es.
"Gute Nacht.", sagte ich kalt und lief an ihn vorbei. Ich muss sofort hier raus weswegen ich gewaltsam auf den Aufzugknopf drückte. Als sich die Türen schließten zwang ich mich selber nicht so emotional zu sein und nicht zu weinen, doch ich spürte die Tränen schon. Ich wischte sie eilig weg und atmete ruhig ein und aus. Ich darf nicht wegen Diego und seine dumme Mutter weinen. Sie sind es nicht wert.Nachdem ich aus den Bus ausstieg schloss ich die Haustür auf und ging die Treppen hoch zu meiner Wohnungstür. Meine kleine Wohnung gab mir sofort Wärme und ich fühlte mich geborgen. Ich zog meine Schuhe aus und hing mein Mantel an. Mein Handy legte ich auf die Kommode und steckte es an den Ladekabel. Seufzend machte ich mir ein Zopf und wischte mein Gesicht.
Der erste Streit mit Diego. Unfassbar wie er auf der Seite seiner Mutter ist anstatt auf meiner. Seiner Freundin! Ich sage ja nicht, dass er immer zu mir halten soll und seine Mutter den Rücken zu kehren soll, aber er hat selber gesehen wie seine Mutter mit mir umgeht! Ich schmiss den Gedanken an diese Familie weg und machte mir was zu Essen. Mit mein Teller Spaghetti Bolognese setzte ich mich auf die Couch, kuschelte mich unter die Decke und schaltete den Fernseher an.
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Mein Chef, seine Frau & ich ✔
FanfictionFrancesca Cauviglia arbeitet als Sekräterin bei einer erfolgreichen Immobilienfirma. Sie hofft irgendwann eine eigene Firma zu gründen, vielleicht sogar die Firma Miguel Industries. Sie ist jung, erfolgreich & einer der beliebtesten Mitarbeiter. I...