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"Francesca!", rief Natalia nach mir als sie vor mein Schreibtisch stand. Ich schrieb noch den letzten Satz zu Ende und hörte ihr aufmerksam zu.
"Man munkelt das du Diego nach London begleitest."
"Ja, er will mich als Sekräterin dabei haben.", schilderte ich ihr die Situation.
"Heißt das, da läuft nichts zwischen euch?"
"Ist das dein ernst?", fragte ich überrascht. "Natürlich nicht!"
Sie hob unschuldig ihre Hände. Dann ging sie wieder zurück auf ihr Platz. Als ob ich mit Diego was eingehen würde. Nicht mal im Traum. Ich schüttelte den Gedanken über Diego weg und ordnete die Termine von ihm. Er gab mir sein Terminkalender, damit ich für ihn die einzelnen Termine einplanen kann. Plötzlich vibrierte das Bürotelefon. Wenn es vibriert dann ruft Diego im Büro nach mir. Also stand ich mit dem Kalender auf und lief rüber zu sein Büro. Ich klopfte und trat rein.

"Du hast nach mir gerufen.", meinte ich und ging auf ihn zu. Professionell saß er am Tisch und kratzte sich am Kinn.
"Ja, setz dich."
Ich nickte und setzte mich auf den schwarzen Sessel.
"Ich war grad beim Meeting und ... die Investoren waren nicht grad begeistert."
"Was, warum?"
"Wir haben Schulden, Francesca.", sagte er wie aus der Pistole geschossen. Mir fiel die Kinnlade runter.
"Schulden?! Wir?"
"Ja. Emilio musste früher schon solche Probleme gehabt haben. Die Investoren der verschiedenen Firmen haben den Deal platzen lassen."
"Und jetzt?", fragte ich betrübt.
"Wir müssen bei der Gala in London Eindruck machen um die Schulden zu begleichen. Ich muss alle Aktien durchgehen und mit Emilio sprechen.", seufzte er.
"Kann ich dir behilflich sein?"
Er schaute kurz zu mir und dachte nach.
"Nein. Es ist besser wenn ich das alleine kläre. Du kannst deine Sachen aber schonmal packen. Wir fliegen morgen Abend."
Ich nickte und erhob mich von mein Sessel. Bevor ich ging rief Diego noch nach mir.
"Behalte das alles bitte für dich!"
Ich nickte selbstverständlich und verschwand aus dem Büro. Ich ließ mir nichts anmerken und setzte mich sofort auf mein Bürostuhl. Ich konnte mich aber kaum konzentrieren, da ich nur an die Schulden und Emilio dachte.

Als ich schließlich früher Feierabend machte, fuhr ich mit dem Taxi nach Hause. Zu Hause angekommen lief ich die Treppen hoch und schloss meine Wohnung auf. Ich hing mein Mantel auf, legte meine Tasche ab und ging in das Schlafzimmer. Meine Hose und Bluse zog ich aus und zog lieber eine Jogginghose und ein Unterhemd an. Meine Haare band ich zu einen Zopf. Heute ist Freitag, was bedeutet Putztag. Da ich das Wochenende in London bin muss ich heute alles putzen. Ich fing mit dem schlimmsten an, die Küche. Danach das Bad und das Wohnzimmer. Mein Zimmer brauche ich nicht, da ist es immer ordentlich.
Nach ungefähr 3 Stunden war ich ohne Pause fertig. Es war schon halb 9. Ich machte mir zur Entspannung ein Tee und setzte mich auf die Couch im Wohnzimmer. Mir tat alles weh. Von meinen Zehen bis zu mein Kopf. Alles! Ich nahm mein Handy aus der Tasche und durchforste meine Nachrichten, doch es gab nichts. Ein Wunder. Sonst würden Aufträge von Diego die ganze Zeit kommen. Ich schaute mir irgendeine Telenovela an und schlief irgendwann seelenruhig ein.

Mein Chef, seine Frau & ich ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt