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Der Kuss blieb die ganze Zeit zärtlich. Keiner von uns beiden würde ein Schritt weiter gehen und diesen Kuss leidenschaftlicher machen oder sogar weiter. Plötzlich wurde die laut aufgerissen und Diego und ich brachen den Kuss sofort ab. Peinlich ...
"Oh.", sagte die Person und ich wusste sofort wer es war. Diegos Hände lagen immer noch an meiner Taille, doch er nahm sie nicht weg. Auch ich nahm nicht meine Arme weg sondern ließ sie auf seinen Schultern ruhen. Diego und ich grinsten uns beide peinlich berührt an.
"Ich wollte nicht stören.", lachte meine reizende Schwester. Diego musste lachen und schüttelte den Kopf. Er lockte auch aus mir ein Grinsen obwohl ich eigentlich sauer sein sollte. Ich drehte mich um und Diego löste sich von mir. Ilaria sah uns beide grinsend an und wollte ein Kommentar abgeben, was sie aber sein ließ.
"Soll ich wieder gehen?", fragte sie. Diego überkreuzte seine Arme und schmunzelte. Mir war das total peinlich, dass meine Schwester uns beim küssen erwischt hat.
"Nein ... ich wollte sowieso gehen.", murmelte ich. Ich drehte mich nochmal zu Diego um und fiel ihn um den Hals.
"Bis morgen.", wisperte er mir leise entgegen und verpasste mir ein Kuss auf mein Schulterblatt. Ich bekam eine Gänsehaut woraufhin er dreckig grinste.
"Bis morgen.", sagte ich ebenfalls leise und gab ihn ein Kuss auf die Wange. Mir war klar das Ilaria wahrscheinlich lächelnd an der Tür stand und uns anschaute, aber der Kuss musste sein! Nachdem ich mich von Diego löste lief ich zu meiner Schwester.
"Gehen wir!", sagte ich leicht sauer. Doch sie starrte immer noch zu Diego. Ich kniff sie am Arm und sie erwachte aus ihrer Trance. Eingeschnappt lief sie aus dem Büro. Bevor ich auch raus ging drehte ich mich nochmal zu Diego um, der mir noch einmal zu zwinkerte. Ich winkte noch wie ein verknalltes Kind bevor ich den Raum verließ.

Während ich meine Tasche packte blieb Ilaria still neben mir stehen. Sie schaffte es wirklich ruhig zu bleiben, bis wir im Fahrstuhl waren. Als sich die Türen schließten schaute sie sofort zu mir.
"Francesca.", sagte sie. Keine Ahnung warum aber ich musste sofort verrückt lächeln.
"Fran!", lachte sie und kniff in meine Wange.
"Lass das!", meinte ich sauer, musste aber gleich wieder lächeln.
"Meine kleine Schwester ist verliebt!", kreischte sie und fiel mir in die Arme.
"Spinnst du? Hör auf.", schnauzte ich sie an. "Ich bin nicht verliebt."
Sie schaute mich sauer und genervt zugleich an.
"Francesca Sofia Cauviglia!"
"Du nennst mich mit vollem Namen? Wirklich?! Das ist unter dein Niveau, ehrlich."
"Gib es zu, du liebst ihn."
"Wen?"
"Der Mann neben dir! Natürlich Diego, du Schwachkopf!"
Sie schlug mich am Hinterkopf. Schmollend rieb ich mir die Stelle. Das tat wirklich weh. Zum Glück konnte sie nicht weiter sprechen, da die Türen sich öffneten und wir endlich aus dem Gebäude rausgehen konnten. Ich liebe Diego ... nicht.

In der Wohnung angekommen nahm ich sofort ein warmes Bad. Ilaria bestellte solange was am Telefon. Italienisch schätze ich. Als ich nach einer viertel Stunde fertig war, zog ich mir erstmal meine Unterwäsche an als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Erschrocken drehte ich mich um.
"Sag mal spinnst du?!", schnauzte ich meine Schwester an und bewarf sie mit mein Handtuch. "Kannst du nicht klopfen?"
"Tut mir leid, Miesepeter.", lachte sie und lehnte sich an die Türschwelle.
"Was willst du?"
"Gleich kommt jemand vorbei, zieh dich also schick an."
"Wieso? Ich zieh das an was ich will."
Seufzend schüttelte sie mit den Kopf und schloss die Tür hinter sich zu. Ich nahm einfach eine graue Jogginghose und zog drüber ein weißen Pulli an. Meine nassen Haare ließ ich ausnahmsweise offen. Danach setzte ich mich zu meiner Schwester ins Wohnzimmer.

Mein Chef, seine Frau & ich ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt