Nervös betrat ich die Etage. Alle Köpfe der Mitarbeiter drehten sich zu mir. Verdutzt oder auch angeekelt sahen sie mich an als ich den langen Weg bis zum Büro lief. Ich würde gerne jeden einzelnen anschreien, dass sie gefälligst ihre Arbeit tun sollen anstatt mir nach zu gucken. Als ich endlich vor der Tür war klopfte ich erstmal. Ich wurde herein gebeten und öffnete die Tür.
Diego saß nachdenklich mit ein Kugelschreiber in der Hand auf sein Bürostuhl. Ich räusperte mich und ging auf sein Tisch zu. Als er mich sah erhob er sich sofort.
"Meine Kündigung.", sagte ich leise und legte sie vor ihn auf den Tisch.
"Francesca du musst das nicht tun. Ich hab mit Angie geredet und -"
"Angie hat damit nichts zu tun. Es war meine Entscheidung. Ich will kündigen."
Es stimm zwar nicht ganz, aber ich will nicht mehr in der Nähe von den beiden sein.
"Sicher?", fragte er besorgt und kam zu mir. Wir standen uns nun gegenüber.
Ich nickte ohne ihn dabei anzusehen.
"Was willst du jetzt machen?"
"Ein neuen Job suchen.", lachte ich musste aber schniefen. Er senkte sein Blick.
"Francesca ich -"
"Nein, Diego, sag bitte nichts. Mach es nicht noch schlimmer als es ist. Wir waren zusammen und müssen nun die Konsequenzen dafür tragen. Du bekommst eine neue Chance mit Angie und ich meine mit ... dem Kind. Wir sollten die Vergangenheit ruhen lassen und nach vorne blicken. Bitte."
Er sagte dazu nichts sondern starrte mich an. Wir sahen uns still in die Augen und ich hatte das Gefühl zu zerbrechen. Diese Augen habe ich bewundert, ich habe mich in ihnen verloren. Plötzlich ohne Vorwarnung löste Diego die letzte Lücke zwischen uns auf und setzte seine Lippen vorsichtig auf meine. Ich war wie erstarrt.
"Diego nicht.", murmelte ich gegen seine Lippen, die ich gerne jeden Tag berühren würde, und legte meine Hand auf seine Brust um ihn weg zu drücken. Immerhin ist er verheiratet.
"Lass es, Francesca. Das ist unser letzter Kuss.", sagte er bevor er unsere Münder wieder miteinander verband.Ich legte meine Hände vorsichtig an sein Hals. Dieser Kuss war der zärtlichste und vorsichtigste den wir je hatten. Unser letzter Kuss. Ich spürte seine Hände, die an meiner Taille lagen. Diego löste sich zu schnell von mir. Mein Körper und mein Mund sehnte sich wieder nach ihm. So sehr vermisse ich ihn schon. Er drückte ein Kuss auf meine Stirn. Dann auf meine Wangen.
"Ich liebe dich, vergiss das nicht.", sagte er noch und küsste meine Nase. Er verteilte mir auf dem ganzen Gesicht Küsse, sodass mein Herz warm wurde.
"Wir lieben dich auch.", lächelte ich traurig und legte seine Hand auf mein Bauch. Er schaute hinab auf mein Bauch und dann wieder in meine Augen.
"Wir bleiben doch in Kontakt oder?"
"Ich denke das ist keine gute Idee. Ich ziehe wohl möglich bald zu Ilaria. Nach Mailand."
"Italien?!", fragte er.
"Ja. Um etwas ... Dampf abzulassen. Aber ich bin ja nicht für immer weg."
"Ja aber du bist weit weg. Und das will ich nicht!"
"Diego ich ... wir können nicht zusammen sein. Das schmerzt mein Herz genauso wie deins. Aber du kannst mich jeder Zeit anrufen oder schreiben. Ich bin immer für dich da und ich bin nicht mehr so sauer wie am Anfang. Bitte, gib mir Zeit in Europa. Ich muss hier weg. Und dem Baby geht es sicher gut."
Er nickte stumm und schluckte die kommenden Tränen weg.
"Du kannst mich auch jeder Zeit kontaktieren.", sagte er. Ich weiß es sehr zu schätzen, doch das werde ich wahrscheinlich nicht tun. Er muss seinen eigenen Weg gehen. Ohne mich.Diego und ich zuckten vor Schreck zusammen als die Tür aufgerissen wurde. Angie, Florencia und Diegos Vater kamen herein.
"Was in aller Welt ..."
"... machst du hier?", beendete Angie die Frage von Florencia.
"Gehen.", meinte ich und ging zur Tür, wo die drei standen und mich genervt anstarren.
"Ihr werdet mir fehlen. Vor allem du Flor.", grinste ich gekünstelt und umarmte sie einfach. Als ich mich löste starrte sie mich verblüfft an. Ich kicherte und sogar Diegos lachen hörte ich.
"Auf wiedersehen!", sagte ich noch zu Diego und ging aus der Tür. Es war das letzte mal das wir uns gesehen haben. Das letzte mal das wir gesprochen haben. Das letzte mal das wir uns geküsst haben.
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Mein Chef, seine Frau & ich ✔
FanfictionFrancesca Cauviglia arbeitet als Sekräterin bei einer erfolgreichen Immobilienfirma. Sie hofft irgendwann eine eigene Firma zu gründen, vielleicht sogar die Firma Miguel Industries. Sie ist jung, erfolgreich & einer der beliebtesten Mitarbeiter. I...