Seit zwei Stunden arbeite ich fleißig als Kellnerin und serviere die verschiedenen Gerichte für die Gäste. Schon komisch wenn man bedenkt, dass ich eine erfolgreiche Sekretärin einer Immobilienfirma war und nun eine Kellnerin in einem noblen Restaurant. Es war schon zehn Uhr abends und ich wischte ein dreckiges Tisch ab. Unser Restaurant schließt an den Wochentagen immer um elf, in den Wochenenden um Mitternacht.
"Francesca ich mache Feierabend.", sagte Adrián als er auf einmal neben mir stand.
"Freut mich, schönen Abend noch."
Er rollte die Augen und zog sich sein Jackett über.
"Wie geht es Violetta?"
"Gut. Wieso interessiert dich das?"
Ich stand mit verschränkten Armen vor der Brust vor ihm.
"Sonst fragst du nie über Violetta."
"Okey, okey, ich hab nur eine Frage gestellt!"
"Ihr geht es gut. Sie müsste jetzt bei meiner Schwester zu Hause sein."
Ich ging rüber zum Tresen und stellte die dreckigen Teller ab. Adrián verabschiedete sich noch mit ein Klopfen auf meine Schulter und ging. Ich blieb noch eine Stunde mit zwei weiteren Kellnern und arbeitete bis ich in mein Wagen stieg und los fuhr.Die Lichter des Hauses sind an und als ich vor der Tür stand drangen Geräusche heraus. Ich klingelte und wartete bis Matteo sie mir aufmachte.
"Sie ist drin.", informierte er mich und umarmte mich zur Begrüßung. Ich nickte und ging in das Wohnzimmer rein, wo Ilaria mit Violetta und Francisco saß. Als meine Tochter mich entdeckte, ließ sie alles liegen und rannte auf mich zu.
"Schön das du da bist.", meinte meine Schwester und umarmte mich. "Hast du Hunger? Ich mach dir was warm."
Violetta rannte wieder zu ihrem Cousin, der mit den Zügen auf den Boden spielte. Ich folgte hingegen Ilaria in die Küche. Ich setzte mich auf den Barhocker und legte meine Tasche auf Tisch.
"Danke das ihr auf sie aufgepasst habt."
"Ach, keine Ursache.", winkte sie ab und nahm aus dem Kühlschrank ein Teller Nudelsalat.
"Und wie läuft das Restaurant?"
"Gut. Mein Chef hakt nur immer wieder auf mir rum."
Sie grinste als mir mein Teller Nudelsalat gab. Dann holte sie aus dem Ofen ein Tablett Pommes und Nuggets.
"Übrigens, da gibt es etwas was du wissen solltest."
"Und was?", fragte ich sie als sie sich mir gegenüber setzte. Sie stellte die Gerichte auf den Tisch und auch ein Glas Wasser.
"Es geht um Emilio. Er ist ... gestorben.""Was?!", fragte ich als hätte ich mich verhört. Ich fasste mich ans Herz und blinzelte.
"Ja er ... er hatte Krebs. Schon seit Monaten. Seine Frau hat gestern angerufen."
"Oh Gott.", flüsterte ich und konnte es nicht glauben. Der Mann, der für mich wie ein Vater war, ist tot. Wieso jetzt?
"Sie erwarten dich in Buenos Aires.", platzte es aus ihr raus. Sie starrte mich mitfühlend an.
"Buenos Aires?!"
"Ja. Die Beerdigung ist morgen und sie wollen dich dazu."
"Aber ... aber Violetta.", stammelte ich.
"Ich würde sie ja hier behalten aber wir haben selbst alle Hände voll zu tun. Du musst sie mitnehmen."
"Und wie soll ich das machen? Die Arbeit, das Kindergarten, die Wohnung."
"Vergiss das erstmal. Die Frage ist, willst du nach Buenos Aires?!", fragte sie ernst. Ich verstehe ihre Frage und sie lautet: Bist du bereit Diego zu treffen?
"Ich weiß nicht. Ich muss, schätze ich. Emilio war für mich ein Vater und ich muss seiner Familie jetzt beistehen. Ich muss dorthin."
Sie nickte verständnisvoll. Ich schaute mein Essen an und mir war der Appetit vergangen. Wie soll ich das jetzt alles schaffen?----
Lesenacht Nr.1💪🏻😌
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Mein Chef, seine Frau & ich ✔
FanfictionFrancesca Cauviglia arbeitet als Sekräterin bei einer erfolgreichen Immobilienfirma. Sie hofft irgendwann eine eigene Firma zu gründen, vielleicht sogar die Firma Miguel Industries. Sie ist jung, erfolgreich & einer der beliebtesten Mitarbeiter. I...