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Irgendwann bin ich müde ins Bett gehüpft und topfit am nächsten Morgen aufgewacht. Mein Handy war die ganze Nacht still also hat Diego mir weder eine Nachricht geschickt noch ein Anruf hinterlassen. Etwas bedrückt war ich schon, doch wenn er zu seiner Mutter hält dann sei mir das recht. Ich machte meine Morgenroutine und blieb zu Hause. Es ist zwar Dienstag und erst der Anfang der Woche, doch ich hab keine Lust zur Arbeit zu gehen. Diego hält auch ein Tag ohne seine Sekretärin aus. Ich rief Mirta an und sagte Bescheid, dass ich für einpaar Tage krank bin und nicht komme. Ich musste mir zum Glück keine Lüge einfallen lassen, da sie nicht weiter nach fragte. Da ich also den ganzen Tag frei hatte packte ich meine Koffer aus und steckte alle Klamotten in die Waschmaschine. Als ich grad mein Koffer unter mein Bett schieben wollte, fiel aus dem Inneren ein kleines Päckchen. Verwundert nahm ich es raus und schob mein Koffer trotzdem unter mein Bett. Ich setzte mich auf mein Bett und sah mir das Päckchen genauer an. Es war ganz normal und hatte weder ein Schild dran noch stand ein Name drauf. Ich öffnete es und ich erblickte eine Halskette.

Es war eine silberne Halskette mit ein Herz als Anhänger. Ich nahm es raus und ließ es zwischen meinen Fingern umherwandern. Auf dem Herz war mein Name eingraviert. Eine schwungvolle Schreibschrift. Ich entdeckte auf dem Boden des Päckchens ein Zettel, den ich nahm und las.

Für die mutigste, tapferste und bildschönste Frau der Welt. Diese Kette symbolisiert meine Liebe zu dir.
Wenn du dich einsam fühlst oder Sehnsucht nach mir hast, denk an diese Kette und trag sie um dein wundervollen Hals.
in Liebe, Diego

Ich las mir die kleine Botschaft immer wieder durch. Ließ mir alle Wörter noch mal durch den Kopf gehen. Er hat mir in Mailand so eine teure Kette gekauft und mein Namen eingravieren lassen? Spinnt er total? Wieso gibt er soviel Geld für mich aus? Er meint es aber nur gut und die Geste ist süß. Lächelnd lief ich zum Spiegel, der auf mein Tisch stand, und hielt es an mein Hals. Es passte total! Doch ich trug es noch nicht. Wenn Diego es mir gekauft hat, dann soll er es mir auch auftragen. 
Ich nahm das Päckchen und steckte es in meine Kommode. Es ist nun 5 Uhr abends. Ob Diego im Büro beschäftigt ist? Ich lief in den Flur und nahm meine Schlüssel. Noch ein Blick in den Spiegel und ich öffnete die Tür. Mein Herz machte halt als plötzlich Diego dort stand.

"Was machst du denn hier?", fragte ich immer noch leicht geschockt.
"Mirta meinte das es dir nicht gut geht. Ich hab mir Sorgen gemacht. Alles okey?", fragte er besorgt. Trotz unseres Streits machte er sich Sorgen um mich! Ich bekam nichts raus sondern musste fast weinen. Tausende Schuldgefühle plagten mich. Sofort kam Diego rein und legte seine Hände an meine Wangen.
"Wieso weinst du?", fragte er. "Tut dir was weh?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Es tut mir leid.", wimmerte ich. "Das von gestern. Alles. Es ist meine Schuld. Bitte verzeih mir."
Ich fiel ihn um den Hals und schluchzte in sein Jackett. Seine starken Arme legte er um mich und er schloss die Tür mit sein Fuß. Ich löste mich von ihm.
"Jetzt beruhigt dich erst mal.", meinte er und wischte mir die Tränen weg.
"Es ist meine Schuld, Diego, wirklich. Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht Muttersöhnchen nennen dürfen, die Vorurteile vorwerfen oder so über deine Mutter reden. Naja obwohl du eigentlich ein Muttersöhnchen bist und deine Mutter eine Hexe aber ..."
"Francesca es reicht.", sagte er lachend.
Ich schniefte und wischte meine Wange ab. Ich verfluche diese Tränen.
"Wollen wir uns setzen?", fragte er schließlich und zeigte auf die Couch im Wohnzimmer. Ich nickte stumm und er folgte mir hinein. Wir setzten uns nebeneinander.
"Als erstes will ich, dass du aufhörst zu weinen.", meinte er und strich mir noch einige Strähnen aus dem Gesicht, die mir permanent ins Gesicht fallen. Ich nickte und schluckte die Tränen hinunter.
"Das Weinen steht dir nicht besonders.", meinte er und lockte aus mir ein Lachen heraus. Auch er musste lächeln.
"Wieso bist du hier und nicht bei der Arbeit?"
"Das könnte ich Sie genau das selbe fragen, Señiorita.", sagte er streng.
"Ich bin krank.", sagte ich leise. "Sehr krank."
"Und ich bin besorgt. Sehr besorgt."
"Hör auf so süß zu sein.", meckerte ich und schlug ihn leicht auf die Oberschenkel, musste aber gleich grinsen.
"Nein jetzt mal ehrlich, wie gehts dir? Warum bist du nicht erschienen?"
Ich seufzte und senkte den Blick.
"Ich brauchte paar Tage um mich zu beruhigen wegen dem Streit von gestern. Es tut mir leid, wirklich."
"Wir beide waren Schuld. Und meine Mutter irgendwie."
"Irgendwie?!"
Er sah mich warnend an und ich blieb still. Ich muss mich etwas zurück halten.
"Es tut mir auch leid. Ich hätte dir beistehen sollen und nicht anschreien. Und du hättest nicht ..."
"Deine Mutter angreifen und wie ein Kleinkind handeln sollen.", beendete ich sein Satz.
"Ganz genau!", lachte er.
"Also ist jetzt ... alles wieder gut ... zwischen uns?!", fragte ich und platzte fast vor Freude. Er nickte und lächelte etwas. Kreischend fiel ich ihn um den Hals. Ich vergrub mein Gesicht in sein Hals und roch sein Parfüm ein. Er hat mir so gefehlt. Und es waren nicht mal 24 Stunden!

Während ich in der Küche Kaffee machte, saß Diego im Wohnzimmer und war an sein Handy. Ich guckte immer wieder zu ihm rüber, doch seine Miene bleibt unverändert.
"Hier dein Kaffee.", sagte ich und stellte zwei Becher heißer Kaffee auf dem Glastisch ab.
"Danke.", murmelte er.
"Was machst du da?", fragte ich und setzte mich neben ihn. Ich lehnte mich an seine Schulter und schaute auf sein Handy herab.
"Wegen den Schulden die wir haben recherchier ich. Emilio hatte auch keine Ahnung davon."
"Hast du eine Lösung gefunden? Oder die Ursache?"
"Nein.", schüttelte er en Kopf. Ich bemerkte wie gestresst Diego war wegen der Arbeit und der Sache mit den dummen Schulden. Grinsend setzte ich mich hinter hin und legte meine Hände auf seine Schultern.
"Äh ... was hast du vor?", fragte er verwirrt als ich begann ihn langsam zu massieren.
"Du musst dich etwas abreagieren. Zu viel Stress tut nicht gut!"
"Francesca das ist nicht nötig.", lachte er.
"Doch! Und jetzt pssht!"
Er legte sein Handy zur Seite und genoss die Massage.
"Genieß es solange du kannst. Ich mach das nämlich nie wieder.", kicherte ich in sein Ohr.
"Wieso? Das tut gut."
"Das ist echt harte Arbeit.", seufzte ich. "Du hast ein verspannten Rücken!"
"Ach ja? Seit wann bist du die Massage Expertin?"
"Seit jetzt. So fertig!"
Ich krabbelte wieder neben ihn und lockerte meine Hände auf. Meine Finger waren schon rot.
"Das war wirklich gut. Was hast du noch für versteckte Talente?"
"Viele!"
"Wirklich?", fragte er unglaublich und zog mich auf sein Schoß.
"Und was für welche! Du würdest begeistert sein!"
"Das glaub ich gerne.", meinte er und küsste mich zärtlich. 

Mein Chef, seine Frau & ich ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt