One Shots

Birthday Surprise || Lev [Haikyuu!!]

'Musst du wirklich schon auflegen ?'

"Tut mir leid. Ich hab nächste Woche noch viel zu tun und hab meiner Mutter versprochen zu lernen."

'Ich kann dir helfen !'

"Lev, Baby, du solltest auch schlafen gehen. Übermorgen ist immerhin dein Geburtstag ! Und du wolltest die Nacht morgen durchmachen, dass hast du selbst gesagt."

'Ja... Aber du bist nicht dabei...'

Schmunzelnd sah ich auf mein Handgelenk und tippte kurz auf das Armband, welches bei meinem Freund anfangen müsste zu vibrieren.
Einfach war es mit einer Fernbeziehung nicht, aber diese Armbänder, die eine kleine Vibration von sich geben, wenn der andere drauf drückte, halfen manchmal.
Lev seufzte leise und begann dann etwas zu lachen.

'Kiku ?'

"Hm ?"

'Ich vermisse dich. Komm bitte mal wieder nach Tokio. Oder ich gehe einfach mal nach Saga ! Dann kann ich dich wieder umarmen, dich wieder küssen oder wieder deine Hand nehmen...'

"Ich verspreche dir etwas. Jeden Tag, wenn ich aufstehe, das Haus verlasse, in jeder Unterrichtsstunde und Pause, wenn ich die
Schule verlasse, wenn ich daheim ankomme und wenn ich schlafen gehe, schicke ich dir ein Vibrieren. Und das bis zu dem Tag, an dem wir uns wiedersehen !"

'Und ich antworte dir sofort und schicke dir auch eine !'

"Ach Lev... Wofür hab ich dich nur verdient ?"

'Vielleicht wegen deinem Fall, als du damals mit deiner Klasse in Tokio warst und du an deinem freien Tag mit einer Freundin in der Stadt warst und fast auf mich gefallen wärst, hätte ich dich nicht aufgefangen ?'

Ich konnte sein Grinsen hören. Unsere Geschichte war aber auch wie ein schlechtes Klischee. 
Damals, kurz bevor ich in die Oberschule wechselte, machten meine Klasse und unser Lehrer einen Ausflug nach Tokio für ein paar Tage. Und weil sich unser Lehrer erkältet hatte, hatten wir einen Tag frei gehabt, an dem wir Tokio auf eigene Faust erkunden konnten. 
Meine beste Freundin und ich wollten in die Innenstadt und, als hätte das Schicksal es gewollt, war Lev dort auch, ebenfalls mit Freunden. Als wir dann in der Nähe von einander waren, hatte mich irgendjemand geschubst und, da ich ziemlich tollpatschig war, fiel ich natürlich.
Und hätte Lev damals nicht reagiert und mich wie in einem dieser alten, kitschigen Liebesfilmen aufgefangen, wären wir heute nicht zusammen und ich würde nicht nebenbei mit seiner Schwester über Mails schreiben. Wenn der wüsste...

"Lev, mein Babylöwe ?"

'Ja, mein Kätzchen ?'

"Ich muss auflegen und bin müde. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt auflegen. Wir hören uns ja morgen wieder, oder ?"

'Ja, ich muss mal sehen ob es klappt. Das Team wollte mit mir in den Geburtstag feiern, deswegen weiß ich nicht, ob sie mich in Ruhe telefonieren lassen.'

Er lachte leicht auf und seufzte im Anschluss leicht.

'Egal. Schlaf gut, mein Schatz. Und viel Glück mit den ganzen Zeug, dass du noch machen musst. Träum' was Schönes.'

"Du auch. Wünsche ich dir auch. Ich glaube an dich, Ass von Nekoma !"

Lächelnd legte ich auf, legte mein Handy neben meinem Laptop ab und schrieb Alisa, seiner großen Schwester, noch schnell zurück, ehe ich ihn zuklappte und in meinen Rucksack steckte.
Allein bei der Vorstellung ihn wieder zu sehen, begann mein Herz zu rasen...

~~

Gähnend stieg ich in den Nachtbus, zeigte dem Fahrer meine Karte und nahm in der hinteren Reihe Platz. Um diese Uhrzeit war so gut wie niemand im Bus. Klar, wer fährt freiwillig um halb zwei Morgens von Saga nach Tokio ?
Nachdem ich mir Kopfhörer aufgesetzt und meinen Thermobecher, in dem Milchkaffee war, aus meinem Rucksack genommen hatte, stellte ich ihn auf dem kleinen Tisch, der am Sitz vor mir befestigt war, ab und verstaute meinen Koffer, ehe ich mich wieder hinsetzte, einen Schluck von meinem Kaffee nahm und der Bus losfuhr.
Noch immer müde nahm ich mein Handy raus, entsperrte es und tippte kurz auf das Armband, sodass das von Lev vibrierte.
Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen tippte ich auf den Chatverlauf von Lev und mir und begann zu tippen.