One Shots

Neck || Crowley [Seraph of the End]

"Oberstleutnant Thea ! Hast eine Minute ?"

Über meine Schulter sehend, legte ich meinen Daumen auf die Seite des Buches, die ich gerade gelesen hatte, schloss das Buch und drehte mich um, nur um eine der Soldatinnen, die in meiner Gruppe waren, anzusehen und den Kopf ein wenig schiefer zu legen.

"Hm ?"

"Ich... wollte dich fragen, ob es dir wirklich gut geht. Du hast heute ziemlich einstecken müssen, als wir gegen die Vampire gekämpft haben."

Leicht lächelnd sah ich sie an, legte meine freie Hand auf ihren Kopf und strich vorsichtig über diesen, weswegen sie etwas kicherte und mich breit lächelnd ansah.

"Mir geht es gut, keine Sorge. Das sind nur ein paar Kratzer, nichts weiter. Ich gehe heute einfach früher schlafen und dann wird das wieder. Morgen bin ich wieder fit."

"Wenn du das sagst, muss es wahrscheinlich stimmen. Aber das mit den Kratzern glaube ich nicht. Was ist mit deinem Am ?"

"Passt schon, mach dir keine Sorgen."

Shinya hatte schon mit mir geschimpft...
Und dabei war ich sogar älter als er... Zwar nur ein paar Monate, aber ich war älter als er !
Aber das mit meinem Arm war was anderes.
Der wäre in ein paar Tagen wieder ganz und dann konnte ich auch wieder anständig kämpfen.
Die Brünette ließ mich wieder in der Bibliothek allein, weswegen ich auch wieder in mein Buch sah, mich vorsichtig auf einen Stuhl sinken ließ und meinen verletzten Arm auf dem Tisch ablegte, wobei ich das Gesicht etwas verzog, weil ich manchmal vergaß, dass so ein beschissener Verband im großen und ganzen zwar ganz praktisch war, wenn man verletzt war, aber den Druck nicht nahm, wenn man das verletzte Körperteil nicht auf einem Kissen ablegte.
So 'ne Scheiße aber auch...
Da passte man ein einziges Mal für eine Sekunde nicht auf und einer dieser beschissenen Vampire griff einen von der Seite aus an...
Mit geschlossenen Augen, lehnte ich mich vorsichtig zurück, öffnete die Augen wieder und sah wieder in das Buch, in welchem ich eher nach den richtigen Kapiteln suchte, allerdings nicht fündig wurde, was mich ein wenig enttäuscht aufseufzen ließ, ich mich langsam wieder aufrappelte und das Buch zurück an seinen Platz stellte, nur um dann die Bibliothek zu verlassen und mich auf zu meinem Zimmer machte, in welchem ich mir meine Uniform vorsichtig auszog, alles irgendwie an die Seite legte und den Verband ein wenig abwickelte, nur um mir die relativ große Wunde anzusehen, den Verband wieder drumzuwickeln und mich auf mein Bett zu legen.
Ehrlich, was für ein beschissener Tag...
Um ein Haar wäre ich draufgegangen...
Mit geschlossenen Augen legte ich die Hände auf den Bauch, überschlug die Beine ein wenig und öffnete die Augen wieder, während ich im Kopf noch einmal alles durchging, was heute passiert war. Im Prinzip Routine.
Meine Truppe wurde ausgesendet, um in Nagoya mal nach dem rechten zu sehen, wir durften ein paar Vampire töten, weil das nun mal zu unserem Befehl gehört hatte, ich wäre fast hops gegangen und ich hab einen der Adeligen gesehen, aber nicht gegen ihn gekämpft.
Ich glaube, selbst wenn der ein Mensch wäre, hätte ich kaum eine Chance.
Immerhin war der Kerl bestimmt so an die 1,90m und wiegte mit Sicherheit ziemlich was, allein schon wegen der Muskelmasse...
Und dann hatte er einfach nur an der Seite gestanden, mich beobachtet und immer wieder in meine Richtung gelächelt. Wie mich das angekotzt hat...
Aber nach dem Befehl von oben durften wir eine Adeligen ohne Befehl umlegen...
Und dann waren da auch noch zwei Frauen neben ihm, die bestimmt umgefallen wären, wenn er nur mit den Fingern geschnippt hätten. Wie mich solche Frauen nervten...
Klar, ich war auch eine, aber keine von diesen "Ich bin so schwach und zierlich" Mauerblümchen, die alles bekamen, was sie wollten, wenn sie lang genug bettelten.
Bei mir gab's 'nen Anpfiff, wenn die Person einen Rang niedriger als meinen eigenen hatte, oder eine Diskussion, wen mein Gegenüber auf dem selben Rang oder höher wie ich war.
Noch schlimmer war ich, wenn ich kämpfte.
Manchmal fragte ich mich echt, wie es mein Team mit mir aushielt...
Aber hey, zusammen machten wir Gurens Einheit Konkurrenz !
Wenn es drauf ankam, waren wir ein verdammt gutes Team, weswegen ich auch so unglaublich stolz auf meine Küken war...
Vielleicht sollte ich mir einen anderen Namen ausdenken, immerhin sind es keine Küken mehr und so jung waren die auch nicht mehr.
Klar, unsere jüngste war 17 oder so, aber der Rest war zwischen 19 und 23, was mich mit meinen 24, bald 25, zur Ältesten machte.
Wenn ich so drüber nachdachte, sollte ich in den nächsten Tagen einen Kuchen machen und dann würden wir mal ein wenig feiern.
Zum einen, weil unser Neuzugang sich bis jetzt gut geschlagen hatte und wir alle noch lebten.
Ich glaube, das war eine gute Idee...
Kuchen, Alkohol und sich mal zurücklehnen...
So etwas würde uns allen bestimmt einmal gut tun.