One Shots

Yellow Shoes || Akaashi [Haikyuu!!]

Mit zusammengepressten Lippen knallte ich die Kabinentür zu, schloss die Tür ab und setzte mich auf alten Klodeckel.
Hier her kam eigentlich nie jemand, weil die alten Toiletten abgerissen werden sollten, aber es dann irgendwie in Vergessenheit geraten war. Vorsichtig kramte ich aus meiner Tasche die angebrochene Packung Zigaretten raus, nahm eine und mein Feuerzeug raus, zündete sie an und lehnte mich zurück, als ich den ersten Zug wieder ausblies.
Schief lächelnd legte ich meine freie Hand an meine Stirn, rieb sie mir und schloss die Augen.
Jaja, es war ungesund. Schon klar...
Immer noch lächelnd nahm ich einen weiteren Zug, setzte mich bequemer hin und öffnete die Augen, als in der Kabine neben mir sich etwas tat. Die Tür wurde auf- und zugemacht, jemand setzte sich auf den Klodeckel und seufzte leise.

"Alles ok ?"

"Kommt drauf an."

Ein Junge. Er hatte eine schöne Stimme.
Sie war nicht zu hoch und nicht zu tief.
Eben so, wie eine dieser Stimmen aus Videos, die beim Einschlafen helfen sollen.

"Willst du reden ?"

"Kann ich der fremden Stimme neben mir vertrauen ?"

"Was kann passieren ? Ich hab keine Ahnung wie du aussiehst, wie du heißt oder in welche Klasse du gehst."

Er lachte leicht. Es klang süß...

"Ein guter Freund macht mich seit ein paar Tagen ziemlich fertig... Er bittet mich immer, Notizen für ihn machen könnte, damit er besser lernen kann, oder klaut meine Sachen. Ich nehme es ihm nicht übel, aber es ist anstrengend."

"Glaube ich dir gerne. Hast du mal mit ihm drüber geredet ?"

"Nein, er hat die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisch."

Leicht lachend nahm ich einen weiteren Zug, überkreuzte die Beine und blies ihn wieder aus.
Der Fremde erzählte mir noch eine kleine Weile von seinen Problemen, beschäftigte sich auch mit meinen kleinen Macken und verbrachte die halbe Mittagspause mit mir auf dem alten Klo. Es war ungewöhnlich befreiend, endlich mal mit jemandem so frei zu reden...

"Kann ich auch eine haben ?"

"Hm ? Wovon eine ?"

"Von deinen Zigaretten."

"Riecht man es ?"

"Ja, ein bisschen. Ich verpfeife dich nicht, keine Sorge."

Leicht lächelnd hielt ich die Packung unter der Trennwand durch, er nahm sich eine und das Feuerzeug raus, zündete sie an und gab mir alles wieder zurück. Als er wohl einen Zug nahm, begann er stark zu husten und auch etwas zu lachen, wobei ich mit einstimmte.
Bei mir war es damals nicht anders gewesen.

"Wie musst du davon nicht husten ?"

"Ich mache es schon ein bisschen länger, deswegen bin ich dran gewöhnt."

"Wieso hast du angefangen ?"

Es war ein heikles Thema.

"Verschiedene Gründe."

"Willst du drüber reden ?"

Ja. Ja, wollte ich.
Aber ich war mir fast schon zu 100% sicher, dass er das Jugendamt anrufen würde.

"Es ist ein heikles Thema. Vielleicht ein anderes Mal..."

"Ein anderes Mal ?"

"Ja, außer du hast keine Lust mehr mit mir zu reden."

"Nein nein, ich würde mich freuen. Es tat gut mit jemandem so offen zu reden."

"Ich kann nur das Selbe sagen. Was hältst du von morgen ?"