Dunkelheit... Das war alles, was ich denn letzten Tagen zu sehen bekam. Einfach nur schwarz oder wie viele auch sagen würden einfach nichts... Diese grässliche Dunkelheit, welche mich schon seit einer gefühlten halben Ewigkeit verfolgte. Es war als befände ich mich in einem Raum. Ein Raum, welcher nur aus der Dunkelheit bestand.
Egal in welche Richtung ich auch blickte, es blieb immer schwarz. Es existierten keine Sonnenstrahlen, welche sich bündelten und eine herrliche Landschaft vor sich erstrahlen liessen. Keine Vögel, welche einem eine liebevolle Gesangeinlage bieten und einem sanft aus dem Schlaf zogen.
Keine Familie oder Freunde, welche lachend auf einen zukamen und dich fest in die Arme schliessen würden. Keine Farbe Weiss, welche in diesem Moment eine Befreiung für mich wäre. Keinen Schnee, welcher sich um die verschiedensten Pflanzen wickelt und sie vor der Kälte schützt.
Eigentlich sollte ich doch Angst haben, oder? Doch irgendwie war dem nicht so. So sehr ich das ganze hier auch verabscheute, fühlte es sich wie... zuhause an. Auf irgendeine komische Art und Weise fühlte ich mich hier wohl. Ich kannte nichts anderes. Trotz dieser kurzen Zeit gewöhnte ich mich an diese ganze Scheisse hier.
Ich hatte das Gefühl, dass in jedem Moment einer von meinen Hyungs diese Dunkelheit betreten könnte und mich aus dieser Verdammnis retten kann. Das sich irgendwo eine Tür, mit einem hellen Lichtstahl öffnen würde und sie mich holen kämen... Man bemerkt, dass ich zu viele Filme gesehen habe. Denn auch nach endlosem warten kam niemand und erst dann wurde mir wirklich bewusst wie alleine ich war...
Ich befand mich alleine in einem Hauch von nichts, in welchem nur ich existierte.
Das einzige was mich Beunruhigte war, dass ich nicht wusste warum ich mich in diesem Nichts befand. Was war das hier und das Wichtigste warum befand ich mich hier? Sobald ich auch nur ein wenig darüber nachdachte und meinen Kopf anstrengte, überrollten mich grässliche Kopfschmerzen, weshalb ich es lieber sein liess...
Es liess mich halb verrückt werden, dass ich um mich herum nur diese grauenhafte Stille wahrnehmen konnte. Keine Geräusche, welche mich aus diesem ewigen Alptraum reissen konnten. Ich wollte nicht hier sein...
Wie es meinen Hyungs wohl ging... Waren auch sie in einer schrecklichen Dunkelheit gefangen? War es vielleicht sogar meine Schuld, dass ich mich hier befand? Hatte ich irgendetwas schlimmes angestellt? Hatte ich meine Hyungs verletzt?
Ich hasste diese endlosen Fragen, welche irgendwie immer mehr wurden. Ich wollte doch nur antworten haben. War dies schon zu viel verlangt? Anscheinend... denn ich bekam keine Antworten darauf. Egal wie sehr ich in meinen Gedanken dafür bat. Wo verdammt noch mal war ich hier gelandet?!
Nach einer Weile begann ich meinen Körper wieder zu fühlen. Ich spürte wie sich meine Brust auf und ab senkte. Ich fühlte meinen Herzschlag, welcher regelmässig gegen meine Brust hämmerte. Er zeigte mir, dass ich noch lebte. Er war meine Hoffnung... Meine Fingerspitzen begannen zu Kribbeln als wollten sie mir sagen, dass ich sie bewegen sollte. Aber ich konnte nicht...
Unter mir spürte ich einen weichen Stoff, welcher sich sanft an meinen Körper schmiegte. Eine Decke, welche sich über meinen Beinen befand und mir die suchende Wärme spendete. Dafür sorgte, dass ich mich wenigstens ein wenig wohlfühlte.
Mein ganzer Körper fühlte sich so an als würde er mehrere Tonnen wiegen. So nah er sich auch bei mir befand, genau so weit entfernt kam er mir auch vor. Die Muskeln in mir konnte ich kein einziges Stück bewegen... Auch sie fühlten sich an als hätten sie sich in Stein verwandelt, als wären sie eingerostet. Mein ganzer Körper befand sich einfach so weit weg...
Der Versuch meine Augenlieder anzuheben scheiterte, aber mein Instinkt wusste, dass ich nur diese öffnen müsste und ich wäre frei. Dies war mein grosses Ziel... Jedoch konnte ich sie, wenn auch nur ein paar winzige Millimeter bewegen. Aber irgendwie reichte es mir in diesem Moment vollkommen aus...
Ich nahm es so wahr als wäre ich nicht mehr der eigene Herrscher über meinen Körper. Eine unbekannte Macht, welche mich übernommen hatte und um jeden Preis verhindern wollte, dass ich aus diesem Gefängnis fliehen konnte. Aus dieser ekelhaften Dunkelheit fliehen konnte...
Doch irgendwann kam der Zeitpunkt, in welchem ein grässliches, regelmässiges Piepen meine sonst so ruhige Stille zerstörte. Es war als hätte sich mein Gehör wieder eingeschaltet. Denn ab diesem Moment drangen immer wieder zwei verschiedene Stimmen in meine dunkle Welt ein. Doch sie blieben nicht für immer...
Sie verschwanden, bis sie nach einer gefühlten Ewigkeit wieder begannen mit mir zu reden. Nur verstand ich sie nicht... Ich hörte nur verschiedene Wortfetzen, welche ich nicht zuordnen konnte. Meine Müdigkeit liess nicht zu, dass ich verstehen konnte über was sie mit mir redeten.
Ich wusste nicht mehr genau wieso, doch irgendwann wurde mir alles zu viel. Diese Piepen stresste mich. Auf meine eigene Art nahm ich es wahr als wollte es mir sagen, dass ich endlich aufwachen sollte. Meine Muskeln spannten sich immer wieder an und ich war ziemlich unruhig. Es machte mich fertig, dass diese Stimmen immer wieder verschwanden. Sie waren mein einziger Lichtblick, in diesem Dunkeln. Ich hatte Angst... Angst, dass sie eines Tages nicht mehr zu mir kommen würden... Vielleicht waren es sogar meine Hyungs, welche auf mich warteten...
Und dann kam dieser Moment, in welcher die Stimme verschwand. Ich lauschte und lauschte, in der Hoffnung sie wäre noch da, aber es gähnte eine undurchdringliche Stille. Es machte mich wütend... Ich wollte nicht ein Gefangener sein. Ich wollte nicht mein restliches Leben, wenn man es leben nennen konnte, hier in dieser Dunkelheit verbringen.
Unbewusst spannten sich meine Finger an und krallten sich in den leichten Stoff unter mir. Mein Atem begann sich zu beschleunigen und dieses grässliche Piepen wurde nur noch lauter. Ich wollte hier raus...
Angestrengt versuchte ich meine Augenlieder zu öffnen. Es fühlte sich so an, als würde sich mein ganzer Körper dagegen wehren. Aber das wollte ich nicht mehr. Ich befand mich in meinem Körper, über welchen ich das sagen hatte und ich wollte endlich aus dieser Dunkelheit raus.
Immer und immer wieder versuchte ich meine Augen zu öffnen, mich gegen diese unbekannte Kraft zu wehren. Mit einem Mal begannen meine Augenlieder zu flattern, bevor sie wieder wie beton zufielen. Doch ich gab nicht auf... Es entstand ein neuer Wille, der Wille, welcher sich in der letzten Zeit zurückhielt und nun an die Oberfläche kam.
Ich wollte wieder leben... Meine Familie sehen, sie umarmen und ihnen sagen wie sehr ich sie doch liebte. Die Sonnenstrahlen auf meiner Haut geniessen und mich wieder in mein altes Leben zurück kämpfen.
Einen letzten Versuch startete ich noch. Ein Gefühl in mir sagte, dass ich es schaffen konnte. Ich brauchte nur an mich zu glauben, dann würde alles gut werden... Krampfhaft begann ich wieder meine Augen zu öffnen. Wieder begannen sie nur zu flattern bis ich schliesslich meine ganze Kraft anwendete.
Mit einem Mal wurde meine Sicht durch eine strahlende Helligkeit überrannt. Erschrocken kniff ich meine Augen zusammen, bis mir etwas bewusst wurde und ich sie blinzelnd wieder öffnete. Ich konnte sehen...
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Hallo und herzlich Willkommen zu einer weiteren Story von mir :)
Die Idee zur Geschichte bekam ich vom Kdrama 'Still 17', welches man auf Netflix sehen kann. Ist sehr zu empfehlen ;) Jedoch werde ich wirklich nur das mit dem Koma übernehmen. Den Rest habe ich mir alleine zusammengewürfelt.
Ich werde versuchen Jungkooks Leben nach dem Unfall so gut wie möglich zu beschreiben. Ich weiss selbst noch nicht ganz, wie sich das ganze entwickeln wird, darum werde auch ich mich selbst ein wenig überraschen lassen.
Ich wünsche euch viel Spass beim Lesen <3
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My Time / Taekook
FanfictionWas geschieht, wenn man nach zehn Jahren aus dem Koma erwacht? Wenn man dachte, dass man nur ein paar Tage weg war und alles noch beim Alten wäre. Doch dann schlägt einem die bittere Wahrheit ins Gesicht, welche einem in diesem Moment den Atem raub...