Kapitel 14

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Mit gemischten Gefühlen packte ich meine Reisetasche fertig. Eine Tasche befand sich schon fertig gepackt vor dem Fenster, voll mit meinen ganzen Kleidern. Eigentlich besass ich nicht wirklich viele Sachen hier. Aber meine Hyungs mussten es ja mit den Kleidern übertreiben.

Mit einem Seufzen schloss ich den Reissverschluss der Tasche und stellte sie zu der anderen. Irgendwie war es nun doch komisch dieses Zimmer endgültig zu verlassen. Immerhin befand ich mich nun doch mehrere Monate hier und es wurde trotz allem zu einer Art zuhause. Aber viel mehr lag es an den beiden Menschen, welche ich durch diesen Unfall kennenlernte. Sie machten das Krankenhaus viel heimeliger...

Mit meinen Händen stützte ich mich auf dem Fenstersims ab und sah nach draussen. Um ehrlich zu sein hatte ich ein wenig Angst, was nun auf mich zukommen würde. Ich meine dieses Seoul, welches ich einmal kannte, gab es nicht mehr. Ich fühlte mich wie ein Fremder in einer neuen Stadt, obwohl es meine Heimat darstellen sollte. Aber durch das bekam ich eine ganz neue Erkenntnis auf alles. Natürlich trug auch der Ort bei, in welchem man lebte, damit man sich wohlfühlte. Aber viel eher waren es die Menschen, welche einem das Gefühl vermitteln endlich angekommen zu sein...

Trotz allem war ich so zwiegespalten. Auf der einen Seite wollte ich unbedingt aus dem Krankenhaus weg, die neue mir unbekannte Welt erkunden und dabei meine Hyungs finden. Aber auf der anderen Seite wollte ich hier auch nicht weg. Auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, war das hier mein Zuhause geworden.

Hier hatte ich Yugyeom und Nuri, welche mich täglich besuchten. Welche mir die benötigte Kraft und Hoffnung schenkten. Aber jetzt konnte es sein, dass ich sie verliere... Ich meine, wo sollte ich schon hin. Ausser den beiden Taschen gehörte mir nichts mehr. Ein anderes Zuhause kannte ich nicht...

Um ehrlich zu sein, habe ich mich schon ein wenig mit dem Gedanken angefreundet heute obdachlos zu werden. Einfach damit der heutige Tag nicht mehr so schlimm wird... Leer schluckte ich und sah mich noch ein letztes Mal in diesem Raum um. Alles war so weit erledigt. Auch Yugyeom war heute Morgen noch einmal bei mir und hat mich durchgecheckt, damit ich auch wirklich körperlich stark genug bin, um das Krankenhaus zu verlassen.

Jetzt musste ich mich eigentlich nur noch von den beiden Geschwistern verabschieden und dann begann ein neuer Abschnitt in meinem Leben... Es fiel mir schwer die beiden jetzt alleine zu lassen, aber vielleicht war es besser so. Ich sollte mein Leben mal wieder selbst in den Griff kriegen...

Missmutig gestimmt sah ich auf die Uhr. Die beiden könnten jeden Moment kommen. In diesem Moment war mir richtig nach weinen zu mute. Ich wollte nicht schon wieder wichtige Personen aus meinem Leben verlieren... So etwas wollte ich nie mehr erleben, auch wenn dies sehr unwahrscheinlich ist.

Ein paar Sekunden später hörte ich wie die Tür geöffnet wurde und Nuris Kopf mir entgegen sah. Ein grosses Grinsen lag auf ihren Lippen, was mich sofort wieder aufheiterte. "Nuri!" Freudig sprang ich der Jüngeren entgegen und liess mich in ihre Arme fallen. Mit einem auflachen ihrerseits, schloss sie ihre Arme um mich und erwiderte die Umarmung. "Womit habe ich denn diese Begrüssung verdient?", kicherte sie leicht und sah fragend zu mir hinauf.

Leicht schmollend löste ich mich von ihr und setzte mich auf mein altes Bett. "Was denn... Ich freu mich doch nur." Lachend fuhr sie sich einmal durchs Haar, bevor sie ihre Hände in die Hüfte stemmte. "Und? Bist du schon fertig?", fragte sie mich als ihre Augen auf meine Taschen fielen.

Auf ihre Frage bekam sie ein einfaches Nicken von mir, bevor ich meinem Blick wieder auf mein Armband warf. Ein weniger Nervöser als vorhin, spielte ich mit diesem herum. Ich hatte Angst vor der Zukunft... und diese Angst staute sich gerade bei mir an. "Alles gut bei dir?" Skeptisch sah Nuri zu mir herunter und beobachtete mich kritisch. Warum fühlte ich mich bei ihr immer so unglaublich jünger? Nuri kam tweilweise so erwachsen hinüber, obwohl sie erst siebzehn Jahre alt war...

"Sicher, bin nur ein wenig aufgeregt. Wo ist eigentlich Yugyeom?" Fragend sah ich zu Nuri und zog meine Beine aufs Bett. Bevor sie jedoch meine Frage beantworten konnte, wurde die Tür zu meinem, bald ehemaligen, Zimmer geöffnet. Zu meinem Erstaunen betrat Yugyeom das Zimmer ohne jeglichen Arztkleider. Musste er heute nicht arbeiten?

"Ah da ist er ja... Dann können wir los, oder?" Immer noch irritiert sah ich zwischen den beiden Geschwistern hin und her und ging überhaupt nicht auf Nuris Frage ein. "Musst du heute nicht mehr arbeiten?", platzte es ein wenig unkontrolliert aus mir heraus, während ich ihn immer noch erstaunt ansah. "Eigentlich schon...", beantwortete Yugyeom meine Frage und steckte seine Hände lässig in die Hosentaschen.

"Aber ich habe mir heute den restlichen Tag freigenommen. Schliesslich muss ich doch dabei sein, wenn du unsere Wohnung erkundest." Bei diesen Worten klappte mein Mund komplett auf, während ich ihn ungläubig ansah. Wie meint er das? Wie... Irgendwie konnte ich es in diesem Moment nicht wirklich fassen. Sie wollten mich, einen fast Fremden zu sich nehmen?

"I-ihr wollt... was?", brachte ich nur komplett überfordert aus meinem Mund, worauf die beiden mich amüsiert ansahen. "Wir nehmen dich mit zu uns. War das nicht klar?", fragte mich Nuri lächelnd und gleichzeitig ein wenig verunsichert. Immer noch verwirrt schüttelte ich den Kopf.

"Jungkook, dachtest du wirklich wir würden dich jetzt alleine lassen?" Blinzelnd starrte ich den Boden an und versuchte mich irgendwie wieder in Gang zu bringen. Hätten sie mir, dass nicht früher sagen können...? Schüchtern kaute ich auf meiner Unterlippe herum als ich wieder in ihre Gesichter blickte.

"Ihr seid solche Idioten. Macht das nie wieder.", rief ich ihnen zu, bevor ich den beiden Geschwistern um den Hals fiel. "Ich dachte schon ich wäre bald obdachlos." Überwältigt drückte ich die beiden an mich und schloss die Augen. Mir fiel gerade ein unglaublicher Stein vom Herzen. "Ich dachte... dass ich bald wieder alleine bin...", murmelte ich noch hinterher.

Schon kurz darauf spürte ich, wie sich ihre Arme fester um mich schlangen. "Wir haben dir doch gesagt, dass wir bei dir bleiben. Selbst wenn du deine Hyungs gefunden hast, okay?" Gerührt nickte ich auf ihre Worte hin, bevor ich mich ein wenig von ihnen löste. "Wie kann ich das je wieder gut machen...", nuschelte ich leise, denn ich hatte den Geschwistern wirklich sehr viel zu verdanken und ich wusste nicht, wie ich meine Schulden bei ihnen einlösen sollte.

"Das musst du nicht. Bleib einfach für immer unser Freund, dann ist das schon geklärt.", teilte mir Nuri kichernd mit, worauf auch ich mit ein stimmte. Ich konnte es mit den beiden wirklich nicht besser getroffen haben. "Danke... ihr wisst gar nicht wie froh ich bin, euch bei mir zu haben..."

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Also ich möchte ja nichts sagen, aber Bts wir definitiv mein persönlicher Tod sein

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Also ich möchte ja nichts sagen, aber Bts wir definitiv mein persönlicher Tod sein. Ich meine pls, wie können die einfach so etwas raushauen. Mein armes Herz...😳😭

My Time / TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt