Kapitel 7

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Unwohl sass ich auf einem bequemen Stuhl, in meinem Krankenhauszimmer. Mit grossen Augen betrachtete ich die Menschen draussen, welche ihrem täglichen Alltag nach gingen, ohne grosse Sorgen. So wirkte es auf mich...

Die Menschen, welche täglich am Krankenhaus vorbei liefen sahen so unbeschwert aus. Nur der Stress stand ihnen ins Gesicht geschrieben, während sie sich durch die grossen Menschenmassen am Morgen kämpften. Sie sahen so normal aus, als ob bei ihnen alles perfekt liefe.

Und dann kam ich... Mit einem Leben, welches verkorkster nicht sein könnte. Ein Mensch, welcher zehn Jahre lang im Koma lag... und dadurch gefühlt sein halbes Leben verlor. Früher hatte ich mir nichts sehnlicher gewünscht als einfach den ganzen Tag im Bett zu bleiben, aber nach dieser Erfahrung zerplatzte dieser Wunsch wie eine Seifenblase.

Meine Fingerspitzen kribbelten nur so vor Nervosität. Ich wollte nicht mehr hier sein... in diesem weissen sterilen Raum. Es fehlte das Leben in diesem. Nichts sehnlicher wünschte ich mir als aus diesem Raum zu verschwinden. Ich wollte endlich wieder Leben...

Ich wollte mein Land erkunden, welches sich in diesen zehn Jahren so unglaublich veränderte. Diese Strasse vor dem Krankenhaus kannte ich damals in und auswendig. Doch heute kam es mir so vor als wäre ich in einem fremden Land gelandet. Ein Land, mit welchem ich absolut nichts verband.

Es war unglaublich zu sehen, wie viel sich in zehn Jahren verändern konnte. Für mich fühlte es sich noch an als wäre ich erst gestern durch diese belebte Strasse gelaufen, welche erst vor ihrer grossen Blütezeit stand. Doch jetzt... Jetzt befanden sich überall grosse Hochhäuser, welche nur so in den Himmel strotzen. Ich fühlte mich einfach nicht mehr wohl...

Zehn Jahre sollten einfach so vorbei sein... Ich konnte es einfach nicht glauben. Wenn ich schon nur überfordert war mit einer Strasse, welche sich so stark veränderte, wollte ich gar nicht wissen wie es sich mit ganz Seoul anfühlte.

Wo sollte ich denn hier meine Hyungs finden? Viele von ihnen Leben möglicherweise überhaupt nicht mehr in Seoul... sie könnten überall sein. Ich wusste, wenn ich sie suchen wollte, musste ich nicht in unserem alten Zuhause nachsehen. In unserer WG, in welcher wir damals lebten. Wenn sie sich so zerstritten haben, wie Yugyeom erzählte, lebten sie keinen falls mehr da. Dafür kannte ich meine Hyungs nur zu gut...

Die Frage, welche ich mir immer wieder stellte war, ob ich sie wirklich noch so gut kannte. Waren es immer noch die gleichen Hyungs wie früher? Menschen verändern sich... Mit jedem Schicksalsschlag verändern sich die Personen individuell. Jeder verarbeitet seinen Schmerz anders.

Ich fühlte mich so hilflos. Man erwacht und nichts scheint mehr so zu sein, wie es einmal war. Deine Stadt verwandelte sich in ein grosses unerkennbares Monster... Deine Familie war nicht mehr da... Die Menschen, von welchen man dachte, sie würden für immer bleiben waren mit einem einfachen Atemzug weg. Selbst mich selber erkannte ich nicht mehr...

Ich war nicht mehr derselbe... und dies werde ich auch nie mehr sein. Das wurde mir schon recht schnell bewusst. Ich fühlte mich wie ein Jugendlicher, welcher im falschen Körper steckte. Im Körper eines erwachsenen Mannes. Aber dies war ich nicht. Ich war nicht erwachsen...

Ich konnte nicht mehr in den Spiegel schauen, ohne dass es mir kalt den Rücken hinunterlief. Das war einfach nicht das ich, welches ich angeblich so gut kannte. Mein Gesicht wurde kantiger, meine Wangen waren leicht eingefallen. Meine Augen, welche früher nur so vor sich hin strahlten waren stumpf und trostlos... Meine Haare trug ich nun länger und auch sie hatten einen leicht welligen Ton.

Unbehaglich zog ich meine Decke über meine Schultern und versteckte mein Gesicht in dieser. Ich konnte nicht mehr nach draussen sehen... Es sah alles so perfekt aus, so makellos. Ich hatte das Gefühl, ich würde nicht mehr in diese Welt gehören. Ich war komplett verloren...

Was sollte ich machen, wenn ich endlich aus dem Krankenhaus entlassen werde? Wo soll ich hin? Ich hatte keine Wohnung mehr, in welche ich mich zurückziehen konnte. Keinen Job, geschweige denn einen Abschluss... Wie sollte ich bitte Geld verdienen? Wie kann ich überleben, wenn ich kein Geld verdiente?

All diese Fragen müllten meinen Kopf zu. Ich hatte nichts... einfach nichts...

Ich hatte keine Familie mehr... Die einzigen, welche mich nicht komplett hassten waren meine Hyungs. Doch auch sie waren nicht mehr bei mir. Wahrscheinlich hatte ich es auch bei ihnen versaut. Diese sechs Menschen waren meine letzte Unterstützung.

Nachdem mich meine Eltern, mit meinen fünfzehn Jahren rauswarfen, lief ich zuerst einmal eine halbe Ewigkeit einfach auf der Strasse herum. Schon damals lebten diese sechs zusammen und auch ich befand mich von Anfang an in diesem Freundeskreis. Aber ich hatte nun mal nicht so einen wohlhabenden stand wie sie. Darum war ich ihren Eltern schon immer ein Dorn im Auge...

Sie sollten nicht eine dumme Schwuchtel bei sich haben. Dies war schlussendlich meine Begründung, aber auch die meiner Eltern, weshalb ich nicht zu ihnen ging. In diesen paar Stunden kämpfte ich wirklich mit mir selbst. Ich war verletzt... Ich konnte doch absolut nichts dafür, dass ich nun mal so war ich jetzt war...

Bei meinem Glück traf ich irgendwann auf Jimin, welcher mich sofort zu ihnen nach Hause schleppte. Obwohl ich meinte, dass ich klar kommen würde. Aber das wollte der Ältere gar nicht hören. Im Nachhinein war ich ihnen wirklich dankbar, dass sie mich ohne zu zögern aufgenommen hatten, obwohl ich ihnen nicht erzählte was der Grund meines Rauswurfes war.

Als ich an diese nicht so schönen Erinnerungen zurückdachte, rannten mir leise Tränen über die Wangen. Die Energie, diese wegzustreichen hatte ich aber nicht mehr... Alleine fühlte ich mich so schwach... Obwohl ich doch gar nicht alleine war... Ich hatte Yugyeom und Nuri, ob diese mich jedoch immer so unterstützen werden, daran zweifelte ich stark...

An der Idee meine Familie zu finden hielt fest. Selbst wenn ich danach nur noch eine grössere Abfuhr erhalten werde, welche mein Herz in tausende Stücke zerbrechen wird, wollte ich sie unbedingt finden. Die Sehnsucht nach ihnen war einfach zu gross. Ich wollte Erklärungen haben. Ich wollte wissen warum sie mich damals alleine lassen wollten. Jetzt jedoch konnte ich mir gut vorstellen, dass es etwas mit ihren Eltern zu tun hatte.

Dies erklärte allerdings nicht, warum sie jetzt nicht an meiner Seite waren. Mit ihnen wäre alles viel einfacher... Mit ihnen würde ich das alles besser verarbeiten können. Einfach weil sie das einzige wären, welche mir möglicherweise noch bekannt sind...

Mit einem leisen Seufzen erhob ich mich mit zittrigen Beinen aus meinem Stuhl. Mit schweren Schritten, welche mich so unendlich viel Kraft kosteten, lief ich in die Richtung meines Bettes. Rücklings liess ich mich einfach auf den Rücken fallen und starrte an die Decke. Ich wünschte es wäre alles so viel einfacher...

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Omo Bts Comeback? Neue Single? Butter? 21. Mai?

Ich musste so lachen als ich den Titel des Liedes sah. Aber ich bin gespannt...😂

My Time / TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt